Die Wogen des Schicksals & Das Salz der Hoffnung

Beide Bücher haben mir richtig gut gefallen. Sie sind aufregend und spannend geschrieben und haben ein originelles und neuartiges Thema. Mir gefällt auch das Cover sehr gut. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig. Die Figuren sind interessant angelegt. Es macht Spaß, sie auf ihrem Weg zu begleiten.

Ich durfte netterweise die beiden ersten Bände der Preston-Saga in einem ebook lesen und durfte mich in die Welt der Seefahrer und der englischen Aristokratie begeben, in der sich dauerhaft die moralische Frage nach Richtig und Falsch stellte. Wogen des Schicksals: 4/5 Der erste Band hat mir sehr gut gefallen. Man startet mit Liliana, die ihren Vater Jack, den Kapitän der Nemesis, nach dessen langer Abwesenheit in ihrem Leben näher kennenlernen will, jedoch sobald sie am Hafen ankam, von einem Rivalen entführt wurde. Glücklicherweise bekommt Finlay, der junge Kapitän der Nemesis und ein weiterer Rivale von Lilys Vater, davon Wind und wittert seine Chance, Jack eins auszuwischen und dabei ein gutes Geschäft zu machen und kauft Lily dem bösartigen Kapitän ab. Lily stellt sich aber als ganz anders als seine bisherigen weiblichen Bekanntschaften heraus und besteht nicht nur darauf, auf dem Schiff aktiv mitzuhelfen, sondern entwickelt sich zu einem Liebling seiner Crew. Auch Finlay hegt alles andere als Abneigung gegenüber Lilliana, doch da hat Jack, den eine gemeinsame Vergangenheit mit Finlay verbindet wohl noch ein Wörtchen mitzureden. Schon relativ schnell taucht man in eine (zumindest mir) gänzlich fremde Welt der Piraterie und der Schiffsfahrt ein und will ähnlich wie Liliana so schnell nicht mehr davon weg. Ich habe unfassbar viel sowohl über die politische Lage zu der Zeit als auch über Schiffe und Sehmänner im Laufe des Buches gelernt. Besonders Liliana, die eine unglaublich mutige Protagonistin darstellt, die gerne selbst die Zügel in die Hand nimmt, wenn es darum geht ihre Liebsten zu retten, ist mir sehr ans Herz gewachsen. Im Großen und Ganzen handelt es sich weder bei Jack und Effie noch bei Liliana und Finlay um eine Slow Romance - besonders bei dem letzteren Paar kommen sehr schnell sehr große Gefühle auf. Dieses Buch war eine gute Mischung zwischen dem Abenteuer auf hoher See (und der ein oder anderen Verfolgungsjagd) und der Romanze zwischen den Protagonisten. Aber Vorsicht: so sehr ich die abwechselnde Perspektive von Liliana und Finlay doch genossen habe, handelt es sich hier nicht um die typische Romanze. Finlay verschwindet nämlich für ein gutes Drittel des Buches, in dem man viel aus Jacks Perspektive über dessen Vergangenheit und die von Finlay erfährt anhand von Rückblenden. Das war zwar sehr interessant, hat mich jedoch bei dieser doch kurzen Geschichte doch überrascht den Main Love Interest für einen großen Teil des Buches nicht präsent zu haben. Das Buch ließ sich aber sehr gut und flüssig lesen, denn es folgt ein Spanungsbogen nach dem anderen. Salz der Hoffnung: 3/5 Liliana und Finlay sind vereint und alles scheint gut in der Welt der Prestons, wenn da nicht Eliza wäre, die mit allen Mitteln versucht, den Bund der beiden zu zerstören. Für mich hätte die Geschichte schon nach dem ersten Band problemlos und ohne offenes Ende enden können, wäre da natürlich nicht Eliza. Ich hatte Angst, dass Eliza viele Intrigen spinnen wird, die Finlay und Liliana auseinandertreiben und erst zum Ende des Buches hin die Wahrheit aufgedeckt wird. Doch zu meinem Glück (denn ich hasse solche überspitzten Missverständnisplots) vertraut Liliana ihrem Finlay doch um einiges mehr als ihrer Mutter, womit jede Intrige relativ schnell aufgedeckt wurde. Dieses Buch ist ein gutes Beispiel dafür, dass man nicht alles gleich glauben soll, was einem so aufgetischt wird. Es passiert ähnlich viel wie im ersten Teil, jedoch fehlte mir hier der Spannungsbogen. Ich fand jedoch gut, dass sich dieses Buch im Gegensatz zum ersten auch wirklich um Finlay und seine Vergangenheit aus seiner Perspektive drehte. Ein schöner Folgeband, der gut geschrieben war und noch schöner ausging, den es meiner Meinung aber nicht unbedingt gebraucht hätte. Ich tat mir stellenweise schwer bei den Buch zu bleiben. Im Großen und Ganzen kann ich sagen, dass es sich um eine sehr schöne Historien-Serie mit romantischen Aspekten handelt, die sowohl politische als auch moralische Fragen aufwirft und von einer sehr guten Recherche zeugt. Eine klare Empfehlung für alle Historienfans. Besonders, wenn man beide Teile in einem erhält.