FazitDas Buch hat mich enttäuscht, sodass ich Mitte des zweiten Bandes aufgehört habe zu lesen um noch kurz das Ende zu überfliegen. Für mich war es die richtige Entscheidung, denn die Geschichte dazwischen war genau so wie ich es erwartet hatte: kaum Magie oder grandiose Geheimnisse, dafür aber jede Menge Intrigen, die mich nur dann interessieren, wenn ich an den Charakteren hänge. Auch das war jedoch nicht der Fall, da die Erzählweise distanziert und die Charaktere entweder naiv oder unsympathisch waren, sodass ich das Gefühl hatte, dass in dem Teil, den ich übersprungen habe, nichts wichtiges passiert ist. Der Weltenbau war stimmig, aber sehr an (zum Teil historische Völker) unserer eigene Welt angelehnt, sodass es mich ebenfalls nicht sonderlich beeindruckt hat. Tatsächlich habe festgestellt, dass ich bereits den ersten und zweiten Band der "Feja-Trilogie" gelesen habe, die er unter dem Pseudonym "Arthur Philipp" veröffentlicht hat, und mir aus ziemlich genau den gleichen Gründen nicht gefallen hat. Für mich gibt es nur zwei Sterne und die feste Überzeugung, dass der Autor Torsten Fink nichts für mich ist.Für wen geeignet, für wen nichtEhrlich gesagt weiß ich nicht, wem so etwas gefallen könnte, weil ich keinen Punkt an diesem Buch mochte. Ich werde wohl einfach mal auflisten, was man möglicherweise mögen muss:- distanzierte/ unpersönliche Schreibweise- viel Mythos bzw. Dinge, die nicht näher erklärt werden- zu Beginn naive und wenig aktive Hauptperson- hauptsächlich unsympathische Figuren (alle eher egoistisch und gewalttätig oder geheimnisvoll ohne je näher beleuchtet zu werden)- Magie spielt keine große Rolle in der WeltWenn man es stattdessen mag, dass die Geschichte sich vor allem auf Intrigen fokussiert und dabei unberechenbar mit den Personen umgeht, dann könnte es durchaus etwas für Einen sein.Ausführliche Rezension (da sehr ausführlich besser erst nach der Lektüre lesen auch wenn ich nur Andeutungen mache und für die Handlung nicht relevante Fakten verrate)Geschichte/ HandlungIch hatte etwas anderes erwartet. Wenn eine Geschichte "Tochter des Magiers" heißt, dann erwarte ich auch Magie. Doch statt einen größeren Einfluss auf die handelnden Personen zu haben, wurde die Magie in dieser Geschichte vor allem dazu genutzt eine mystische Atmosphäre zu schaffen und für ein paar unberechenbare Twists zu sorgen. Da ich einen Teil der Geschichte nicht gelesen habe, kann ich das natürlich nicht wirklich beurteilen, aber die Tatsache, dass die Hauptperson die "Tochter des Magiers" ist, scheint nur deswegen eine Rolle zu spielen, weil die Magie so selten ist, dass ihr Blut etwas besonderes ist, nicht weil sie dazu in der Lage ist, großartige Magie anzuwenden. Stattdessen begleitet die Hauptperson Maru den mehr als nur unsympathischen Tasil, weil sie seine Sklavin ist. Zu Beginn habe ich das noch nachvollziehen können. Sie ist eine Sklavin ohne Familie und hat als solche keine Chance darauf ein Leben ohne Besitzer zu führen. Zwar wird nicht erwähnt, ob man in den Städten oder Dörfern so etwas wie eine Bürgerurkunde braucht, aber ich kann mir vorstellen, dass es nicht so einfach möglich ist eine Anstellung zu erhalten, wenn man nicht über Beziehungen verfügt. Außerdem scheint sie kaum über das Wissen zu verfügen, wie sie in dieser Welt zurecht kommt.Spoiler zum Ende des ersten BandesAm Ende des ersten Bandes hat sich das jedoch geändert. Sie wird von Tasil zum Sterben in einer Grabkammer voller Schätze zurückgelassen und als sie sich befreien kann ruft sie ihn tatsächlich noch zurück um ihn zu begleiten. Dabei hätte sie mit ein wenig Mut in ihre alte Heimat zurückzukehren können und sich mit dem Dolch (das einzige Artefakt, dass sie bei ihrer Flucht aus der Grabkammer mitbekommt) dort ein Leben aufbauen können. Diesen Schritt habe ich überhaupt nicht nachvollziehen können, sodass ich beim zweiten Band mit noch weniger Begeisterung dabei war. Als ich dann noch kurz das Ende überflogen habe, hatte ich nicht das Gefühl, groß etwas verpasst zu haben.CharaktereMit den Charakteren hatte ich ebenfalls so meine Probleme. Bis mindestens zur Mitte des zweiten Bandes erfährt man rein gar nichts über die beiden Hauptpersonen. Das, was man über Maru im ersten Kapitel erfährt, ist auch so ziemlich alles, was bis zur Mitte des zweiten Buches bekannt ist. Es kommen nur Informationen hinzu, die auch Maru über ihre eigene Vergangenheit nicht kannte. Dadurch ist sie für mich ausschließlich über ihren Umgang mit Tasil charakterisiert worden und das hat mir, wie ich ja schon erwähnt hatte, ebenfalls nicht gefallen. Ziemlich ähnlich ist es mit Tasil, bei dem ebenfalls nur Andeutungen gemacht werden. Eigentlich erhält keiner der Personen eine Vergangenheit, was sie natürlich mysteriös wirken lässt, aber ansonsten auch ziemlich trist.Dazu trägt noch die distanzierte Erzählweise bei. Manchmal hatte ich das Gefühl der Autor würde seine eigenen Charaktere nicht mögen und dem Leser nur zeigen wollen, wie man es nicht machen sollte. Es hat mir einfach nicht gefallen, und das hat sich im ganzen Buch nicht geändert. Das Buch ist zwar gut lesbar, aber es hat mir nichts daran gefallen. Schade.