Martin Luther war ein begnadeter Texter, Sänger und Liedermacher. Seine Lieder enthalten und künden die zentralen Entdeckungen der Reformation. Sie singen von der voraussetzungslosen Gnade Gottes; von der Sendung des Gottessohnes Jesus Christus zum Heil der Menschen; vom geschriebenen und in der Predigt lebendigen Wort, das Ohren, Herzen und Gewissen trifft; vom Glauben, der dem Wort vertraut. Durch die Lieder, allen voran durch Martin Luthers Lieder, hat die Reformation Fahrt aufgenommen und in die Breite gewirkt. Sie war eine große Singbewegung. Martin Luthers Lieder werden in den evangelischen Kirchen bis heute gesungen. Manche haben sogar Aufnahme ins römisch-katholische Gotteslob gefunden. Andererseits sind sie Hunderte von Jahren alt. In Sprache, Bildwelt und Melodie erschließen sie sich nicht durchweg von selbst. Deshalb porträtiert dieses Buch 24 charakteristische Lieder Luthers in ihrer Entstehung, Gattung und Bestimmung, in ihrem biblischen, theologischen und frömmigkeitsgeschichtlichen Hintergrund, in ihrer Wirkungsgeschichte bis hin zu ihren heutigen Verwendungsmöglichkeiten im Gottesdienst. Die Porträts werden auf der Grundlage der wissenschaftlichen Kommentierung der Lieder in der »Liederkunde zum Evangelischen Gesangbuch« und durchweg von Autorinnen und Autoren der »Liederkunde« verfasst. Gerhard Hahn, einer der ausgewiesensten Experten weltweit, führt einleitend in Luthers Liedschaffen ein.