Dieser Band präsentiert den aktuellen Stand der neuropsychologischen Forschung zur Zwangsstörung sowie die diagnostischen und therapeutischen Konsequenzen, die sich daraus ergeben.
Zwangsstörungen sind Störungen des Gehirns. Diese Erkenntnis setzt sich aufgrund neuer Befunde allmählich durch und stimuliert weitere Forschung. Die praktischen Implikationen dieser Sichtweise rücken zunehmend ins Blickfeld. Dieser Band führt in die wichtigsten neuropsychologischen Befunde zur Zwangsstörung ein. Aktuelle experimentelle Studien zu den zentralen Funktionsbereichen werden referiert und diskutiert. Auf diesem Hintergrund werden diagnostische Prozeduren und Interventionsverfahren vorgestellt. Dabei erfolgt jeweils eine kritische Bewertung des Verfahrens. Eine Besonderheit stellt die Berücksichtigung von Neuentwicklungen dar, die derzeit noch in der Erprobungsphase sind. Dem Leser wird veranschaulicht, wie Grundlagenforschung und praktische Anwendung ineinandergreifen. Therapeuten finden praktische Hilfestellungen für diagnostische und therapeutische Entscheidungen und erhalten Anregungen für kritisches Abwägen von Handlungsalternativen.
Inhaltsverzeichnis
1;Inhaltsverzeichnis;6 2;1 Beschreibung der Störung;8 2.1;1.1 Bezeichnung und Definition der Störung;8 2.2;1.2 Klinische Erscheinungsformen und Subgruppen;12 2.3;1.3 Epidemiologische Befunde;15 2.4;1.4 Komorbidität;16 2.5;1.5 Verlauf und Prognose;17 3;2 Ätiologie;18 3.1;2.1 Genetische Faktoren;18 3.2;2.2 Neurotransmitter;19 3.2.1;2.2.1 Serotonin;19 3.2.2;2.2.2 Dopamin;21 3.3;2.3 Hirnverletzungen;22 3.4;2.4 Systemische Hirnerkrankungen;22 3.5;2.5 Unspezifische Störungen des Gehirns (neurologische soft signs);24 3.6;2.6 Kritische Lebensereignisse und Traumata;24 3.7;2.7 Konditionierungsmodell und kognitives Modell der Zwangsstörung;25 3.8;2.8 Zwangssymptome bei primär anderer psychischer Störung;25 3.8.1;2.8.1 Schizophrenie;25 3.8.2;2.8.2 Depression;26 4;3 Ein neurobiologisches Störungsmodell und empirische Befunde dazu;27 4.1;3.1 Skizzierung des Modells;27 4.2;3.2 Morphometrische Befunde;29 4.3;3.3 Funktionelle Hirnaktivierung;30 4.4;3.4 Neuropsychologische Befunde;32 4.4.1;3.4.1 Generelle kognitive Leistungsfähigkeit und Intelligenz;32 4.4.2;3.4.2 Visomotorische Geschwindigkeit;35 4.4.3;3.4.3 Aufmerksamkeit und inhibitorische Funktionen;35 4.4.4;3.4.4 Gedächtnis;39 4.4.5;3.4.5 Prozedurales Lernen;42 4.4.6;3.4.6 Belohnungslernen, Umkehrlernen und Entscheidungsverhalten;44 4.4.7;3.4.7 Fehlermonitoring;47 4.4.8;3.4.8 Emotionale Verarbeitung;49 4.4.9;3.4.9 Konfundierte Variablen;52 4.4.10;3.4.10 Stabilität der neuropsychologischen Defizite;53 5;4 Diagnostik;55 5.1;4.1 Psychopathologische Diagnostik;55 5.1.1;4.1.1 Anamnese und klinisches Interview;55 5.1.2;4.1.2 Strukturiertes Interview;56 5.1.3;4.1.3 Yale-Brown Obsessive Compulsive Scale Symptomcheckliste (Y-BOCS SC);57 5.1.4;4.1.4 Y-BOCS Rating;58 5.1.5;4.1.5 Selbsteinschätzung der Symptomatik;59 5.1.6;4.1.6 Kognitive Verzerrungen und dysfunktionale Überzeugungen;61 5.2;4.2 Neuropsychologische Diagnostik;62 5.2.1;4.2.1 Intelligenz;62 5.2.2;4.2.2 Arbeitsgeschwindigkeit, Aufmerksamkeit und Arbeitsgedächtnis;62 5.2.3;4.2.
3 Inhibition;63 5.2.4;4.2.4 Gedächtnis;63 5.2.5;4.2.5 Lernen und Umstellungsfähigkeit;64 5.3;4.3 Differenzialdiagnosen;65 5.4;4.4 Praktisches Vorgehen bei der Diagnostik;69 6;5 Behandlung;70 6.1;5.1 Verhaltenstherapie;70 6.2;5.2 Psychopharmakologische Behandlung;74 6.3;5.3 Kombination von psychologischer und psychopharmakologischer Behandlung;77 6.4;5.4 Neurochirurgische Interventionen;77 6.5;5.5 Tiefenhirnstimulation;79 6.6;5.6 Elektrokonvulsive Therapie (EKT);81 6.7;5.7 Repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS);81 6.8;5.8 Neuropsychologisches Training;82 7;6 Fallbeispiel;85 8;7 Weiterführende Literatur;87 9;8 Zitierte Literatur;87 10;9 Anhang;104