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Meine Reise zu Beethoven, 1 Audio-CD, 1 MP3

Ungekürzte Lesung mit Frank Arnold (1 mp3-CD)

220 Lesepunkte
Hörbuch CD
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Beethoven hat Christian Thielemann auf seinem musikalischen Lebensweg begleitet wie kaum ein anderer Komponist. Es ist das von Grund auf Menschliche an Beethovens Musik, das für Thielemann den Kern ihrer Faszination ausmacht. Der Meisterdirigent, der wie wenige vor ihm in die Werkstatt Beethovens geschaut und die Spuren seines Genies gesucht hat, erklärt, warum wir Beethoven noch immer brauchen und welche enormen Schwierigkeiten sich bei ihm für jeden Dirigenten stellen. Er geht der unübertroffenen Größe seiner Symphonien nach und natürlich der Frage, wie man Beethovens Musik heute spielen kann.Ungekürzte Lesung mit Frank Arnold1 mp3-CD | ca. 7 h 56 min

Produktdetails

Erscheinungsdatum
23. Oktober 2020
Sprache
deutsch
Laufzeit
476 Minuten
Autor/Autorin
Christian Thielemann
Sprecher/Sprecherin
Frank Arnold
Weitere Beteiligte
Christine Lemke-Matwey
Verlag/Hersteller
Produktart
CD
Gewicht
77 g
Größe (L/B/H)
5/140/145 mm
GTIN
9783742417541

Portrait

Christian Thielemann

Christian Thielemann, 1959 geboren, ist einer der bedeutendsten Dirigenten seiner Generation weltweit. Seit 2012 ist er Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Dresden, 2013 übernahm er zudem die Künstlerische Leitung der Osterfestspiele Salzburg. Seit 2015 ist er Musikdirektor der Bayreuther Festspiele.

Pressestimmen

»Beethovens Symphonien enthalten eine Botschaft fürs Heute.« Frankfurter Rundschau

Besprechung vom 21.11.2020

Die süßeste Musik
Christian Thielemann über sein Leben mit Beethoven

Monumente wollen besichtigt werden. Wer sie beschreibt, sagt mitunter mehr über sich selbst als über das Monumentale, das beim Näherkommen plötzlich geradezu fassbar wird. Der Dirigent Christian Thielemann hat sich für seine "Reise zu Beethoven" nicht schnurstracks auf den Weg begeben zum Wiener Meister aus Bonn, sondern einen Fahrplan erstellt, dessen Route zunächst von den neun Sinfonien abgesteckt ist. Ein imaginärer Beethoven-Zyklus also als erläuternder Lesestoff, das ist originell.

Thielemann wollte in diesem Jahr ohnehin am sinfonischen Werk des Jubilars Ludwig van Beethoven mit der Sächsischen Staatskapelle, deren Chefdirigent er ist, entlangfahren. Bis zur Station der Siebten ist man gekommen, die Fortsetzung ist der Pandemie wegen vorerst abgesagt. Was bisher zu hören war, hat unterstrichen, wie genau sich der schreibende Musiker mit dem Beethoven-Kosmos beschäftigt hat. Wobei Thielemann eher gesprochen haben dürfte, notiert für das Buch hat wohl vor allem die Musikjournalistin Christine Lemke-Matwey - mit ihr entstand vor einigen Jahren bereits Thielemanns "Mein Leben mit Wagner".

Das Resultat ist mit köstlichen Wortschöpfungen gespickt: Da will abgewogen sein, was "unbeethovensch" interpretiert ist, "unschubertisch" im Werk klingt, was "mozartisch-mendelssohnösen Duft atmet" oder aber ein "quasi rossinöses Geschehen" darstellen könnte. Das muss man nicht mögen, macht aber deutlich, wie subjektiv Thielemann sich mit dem Werk Ludwig van Beethovens befasst hat. Er sei ihm ein "Grundnahrungsmittel wie Bach oder Mozart". In neun Kapiteln widmet sich Thielemann seinem Leben mit Beethoven. Er durchquert - stets auf dem sinfonischen Pfad unterwegs, gerne mit Schlenkern etwa zur Kammermusik und Umwegen in die Musiktheorie - das Universum des Komponisten, widmet sich dem "deutschen Klang" sowie Fragen der Aufführungspraxis.

So wie er als Dirigent die Konzertabende arrangiert hat, fasst er die ersten drei Sinfonien zusammen und bündelt die folgenden jeweils paarweise. Lebensnah, kenntnisreich und mitunter gewohnt schnoddrig - Beethoven sei Apotheker und gestatte dem Interpreten, sich mit "ein paar rauschhaften Substanzen" zu versorgen - berichtet Thielemann von seiner Herangehensweise an Beethovens Werke. Daraus wird eine wirkliche Lebensreise vom West-Berliner Schuljungen bis zum erfahrenen Maestro, der auch Fehler einräumt und aus ihnen gelernt hat. Vor allem aber analysiert Thielemann anschaulich das sinfonische Schaffen, setzt es in Bezug zu Beethovens Solokonzerten, dem kammermusikalischen Werk sowie zur einzigen Oper "Fidelio" und zu seinem ganz persönlichen "Herzstück", der "Missa solemnis". In ihr sei "die schönste, süßeste, überirdischste Musik aller Zeiten" enthalten, die Thielemann überhaupt nicht religiös deuten will: "Die Missa ist heiß und superkalt zugleich. Aus der Strandsauna springt man raus in die eisige Nordsee (. . .) ein echtes Kapellmeister-Stück."

Bei Interpretationsfragen führt die Reise immer mal wieder hin zu den großen Meistern, die Thielemann geprägt haben: Furtwängler, Karajan, in einem Ausnahmefall auch Toscanini. Am liebsten möchte man all die genannten Beispiele nachhören - was die Lektüre schier endlos ausdehnen würde. Leider verzichtet jedoch auch das zeitgleich erschienene Hörbuch (gelesen von Frank Arnold) auf belegende Musikzitate. Was wäre das für eine Chance gewesen!

Thielemann warnt davor, die "geraden" Sinfonien zu unterschätzen, die Vierte sei nicht etwa "leicht", die Achte hingegen geradezu "skurril". Gilt es umgekehrt, die "ungeraden" nicht zu überschätzen? Nummer eins als Aufbruch in eine neue Klangwelt, die "Eroica" als Abschied von aller Tradition und sowieso die Fünfte als grandioser Meilenstein. Die Neunte sei "ein Mythos, ein ästhetisches Drehkreuz". Man müsse sie möglichst früh in seiner Karriere dirigieren - "um sie früh in den Sand zu setzen". Danach bräuchte man mindestens ein halbes Dirigentenleben, um die Angst vor diesem Opus zu verlieren.

Thielemanns Fazit: "Am Ende gibt es immer nur einen Weg: den eigenen. Gerade bei Beethoven." Denn der sei "der Universellste von allen". Wenn man ihm als Interpret genüge, dann genüge man allen. Das könnte ein großartiges Reiseziel sein.

MICHAEL ERNST

Christian Thielemann: "Meine Reise zu

Beethoven".

Unter Mitwirkung

von Christine

Lemke-Matwey.

C. H. Beck Verlag,

München 2020. 271 S., Abb., geb.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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