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Manfred Krug. Ich sammle mein Leben zusammen

Tagebücher 1996 - 1997. Ungekürzte Lesung (1 MP3-CD)

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Hörbuch CD
15,00 €inkl. Mwst.
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Der sensationelle Lebensroman des unvergessenen Stars.

Als Manfred Krug 1996 anfing, ein Tagebuch zu führen, konnte er nicht ahnen, wie dramatisch die folgenden Jahre für ihn werden würden. Er droht aus seinen Rollen als Ehemann, Schauspieler und Freund zu stürzen. Seine Bekenntnisse sind existentiell und spannend wie ein Krimi.
Der sensationelle Lebensroman des unvergessenen Stars.Als Manfred Krug 1996 anfing, ein Tagebuch zu führen, konnte er nicht ahnen, wie dramatisch die folgenden Jahre für ihn werden würden. Er droht aus seinen Rollen als Ehemann, Schauspieler und Freund zu stürzen. Seine Bekenntnisse sind existentiell und spannend wie ein Krimi.Mit fast 60 ist Manfred Krug noch einmal Vater einer unehelichen Tochter geworden. Seine Frau Ottilie ahnt, dass es eine Geliebte gibt, aber niemand weiß von dem Kind, zu dem Krug eine innige Beziehung entwickelt. Zur selben Zeit verschlechtert sich die Gesundheit seines Lebensfreundes Jurek Becker. Ein Lichtblick dagegen ist die Veröffentlichung von »Abgehauen«, dem legendären Buch über seine Ausreise aus der DDR 1977, deren populärster Künstler Krug war. Im März 1997 stirbt Jurek Becker, und drei Monate später erleidet Manfred Krug einen schweren Schlaganfall. Am Krankenbett begegnen sich Ehefrau und Geliebte samt Tochter. Was dann geschah, trägt Manfred Krug ein halbes Jahr später minutiös in seinem Tagebuch nach. Dessen Veröffentlichung stellt nichts weniger als eine Sensation dar, weitere Bände sind in Planung.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
02. Februar 2022
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
208
Laufzeit
395 Minuten
Autor/Autorin
Manfred Krug
Herausgegeben von
Krista Maria Schädlich
Sprecher/Sprecherin
Daniel Krug
Nachwort
Krista Maria Schädlich
Weitere Beteiligte
Krista Maria Schädlich
Verlag/Hersteller
Produktart
MP3
Audioinhalt
Hörbuch
Gewicht
58 g
Größe (L/B/H)
140/135/6 mm
GTIN
9783985680221

Portrait

Manfred Krug

Manfred Krug, geboren am 8.2.1937, war in der DDR und später in der Bundesrepublik ein gefeierter Schauspieler, Sänger und Autor. Er schrieb mehrere Bücher, darunter den Bestseller »Abgehauen«. Manfred Krug starb am 21. Oktober 2016 im Alter von 79 Jahren.

Pressestimmen

»Krugs Sprache ist kraftvoll, schnörkellos und von einer existenziellen Wahrhaftigkeit, wie sie nur in wenigen Büchern zu finden ist. Seine privaten Erlebnisse bettet er ein in die gesellschaftlichen Verhältnisse, es entsteht ein Sittengemälde des ausgehenden 20. Jahrhunderts.«

Janko Tietz, Der Spiegel

»ein schonungslos-witziges Tagebuch. [ ] Da haben wir den ganzen Manfred Krug in seiner Patzigkeit, in seiner Unbeirrbarkeit und seinem mangelnden Sinn für die Ängstlichkeit und fragile Selbstliebe anderer. Wenn man sich die Frage nach dem erstaunlichen Charisma stellt, dem Charisma, das er als Schauspieler und Jazzsänger in der DDR, aber unvermindert auch als mitunter wenig ehrgeiziger Fernsehschauspieler im Westen entfaltete, dann haben wir hier die Antwort. Manfred Krug war der Mann, der sich nicht einschüchtern lässt, nicht einmal von seinen eigenen Torheiten.«

Jens Jessen, Die ZEIT

»Elegant geschrieben und zugleich genau beobachtet in solchen Momenten erweist sich Krug als großer Erzähler, und es wird plötzlich klar, warum er sich herausnehmen konnte, Drehbücher, selbst solche von Jurek Becker, nach eigenem Gusto umzuschreiben, wenn sie ihm nicht witzig genug erschienen. Er hatte Witz und Biss.«

Andreas Platthaus, FAZ

»Das Tagebuch zeigt ihn als einen Autor, der genau das, was ihn als Schauspieler so erfolgreich gemacht hat, nämlich immer und mit Nachdruck er selbst, Manfred Krug, zu sein, auch im Schreiben praktizierte. Sein Witz war unschlagbar. Seine Respektlosigkeit eine Waffe. Und so ist es ein Trost, ihm beim Leben und Überleben zuzusehen. «

Jörg Magenau, Deutschlandfunk

»Die dreißig Seiten, in denen er von der Krankheit, seiner Zeit im Charité-Klinikum und der anschließenden Reha erzählt, gehören zu den eindrücklichsten, auch literarisch überzeugenden Passagen. [ ] im Ostteil der Stadt bekommt er mitunter noch immer Beklemmungen, etwa bei Dreharbeiten im alten Polizeipräsidium am Alexanderplatz, ein ekelhaftes Gebäude , bewacht von denselben Kackern, die früher graue DDR-Uniformen trugen . 1958 hat er dort vier Tage eingesessen, weil er einen Schaffner verprügelte und die 20 Ostmark Strafe nicht zahlen wollte. Die präzis erinnerte Schilderung hat Short-Story-Güte.«

Christian Schröder, Tagesspiegel

»Wie sich Jahre nach dem Tod Manfred Krugs im Oktober 2016 hier noch einmal eine Zeit und ein Leben als Held dieser Zeit auffächern. Unterhaltsam, stilistisch angenehm verdichtet. [ ] Die Notizen sind privat, streifen aber in vielen Momenten die Öffentlichkeit, bringen für Menschen, die in den Neunzigern selbst erwachsen waren, Erinnerungen und Erkenntnisse.«

Cornelia Geißler, Berliner Zeitung

»Wie alle prominenten Tagebuchautoren schreibt auch Krug im Zwiespalt der Geheimhaltung und des Vermächtnisses. [ ] In den Tagebüchern holt ihn vieles wieder ein, was seine Einträge historisch interessanter macht als seine Existenz zwischen einer erstaunlich nachsichtigen Ehefrau und der Geliebten mit der neu geborenen Tochter.«

Michael Pilz, Die Welt

»Schnodderig und selbstgerecht, dabei extrem verletzlich und umtriebig ohne Ende kommt das wichtige Männlein , wie sich Manfred Krug selbstironisch nennt, in diesen Tagebuchnotizen daher.«

Ute Büsing, rbb inforadio

»In Ich sammle mein Leben zusammen geht der Schauspieler weder mit sich noch mit anderen zimperlich um. Es ist ein faszinierender Einblick in das Leben des Stars. [ ] Da sind dann wieder der Wortwitz, der Mut, sich auch selbst kritisch zu sehen und das zu notieren. Das macht Ich sammle mein Leben zusammen bei manchen Längen in der Beschreibung von Alltagseinerlei zu einem Dokument, das nach so vielen Jahren immer noch Respekt für Manfred Krug abnötigt: Dieses charmante Ekel, dieser begnadete Bollerkopf fehlt uns.«

Sven Gössmann, Nordseezeitung

»Was macht dieses an sich kunstlose Buch so anziehend? Indem wir hier dem einst sehr berühmten wie auch beliebten Manfred Krug in seinem privatesten Bereich begegnen, seinem Witz, seiner Ironie, seiner Verachtung, seiner Liebe zu Frauen, Kindern und Tradition (mit welcher Leidenschaft er den großen Weihnachtsbaum schmückt!) und schließlich in seiner grenzenlosen uneitlen Eitelkeit, fühlen wir uns darin bestätigt, dass dieser Mann schon immer ein grandioser, außergewöhnlicher Künstler war seinen Zuschauern, Zuhörern und Lesern ganz nah.«

Sabine Dultz, Münchner Merkur

»Berührend ist auch, wie Manfred Krug den Draht zu seinen wenigen wirklich guten Freunden hält, wie er sich für sie einsetzt und ihren Rat annimmt. Der alternde Stefan Heym etwa. Und natürlich immer wieder Jurek Becker, bei Beginn der Tagebuchaufzeichnungen schon sterbenskrank, mit dem Krug eine lebenslange Freundschaft verbindet. Verletzlichkeit ist ein Thema. Ein Kernstück der rund 200 Seiten langen Notate bildet der Schlaganfall im Jahr 1997, den der 60-Jährige Monate später aus der flackernden Erinnerung rekonstruiert. Wie das Kraftpaket Manne Krug hier in der Rehaklinik in Wandlitz mit der Sprache und den Körperfunktionen ringt, das ist schwer zu ertragen und in der dargebotenen Schonungslosigkeit wirklich stark. [ ] ein vielschichtiges und keineswegs geglättet wirkendes Bild des arbeitswütigen TV-Lieblings.«

Boris Kruse, Südwestpresse

»Man mag den Kerl einfach, egal, in welchem Film man ihn kennengelernt hat. Mit dem hätte man nur zu gern abends in der Kneipe gesessen und sich hinterher reicher gefühlt und neu aufgeladen. So ungefähr wie nach dem Lesen dieses zutiefst menschlichen Tagebuchs.«

Ralf Julke, Leipziger Zeitung

»Ein beeindruckendes Zeugnis eines großen Talents. Auf alles, was mit Sprache zu tun hat, ob Texte, Gesang oder das Schreiben selbst, hat dieser Charakterkopf offenbar einen so unverkrampften Zugriff, dass es ihm gelingt, eindringlich noch die größte melancholische Anwandlung zu beschreiben. Etwa über den Verlust der Lebenskraft, der Jugend und des besten Freundes. Und das ohne jede Larmoyanz oder falsche Gefühligkeit.«
Marc Ottiker, der Freitag

»Bitte gern mehr davon«
Denis Scheck, Druckfrisch

Besprechung vom 03.02.2022

Er wollte gar nicht jedermanns Liebling sein

Zwei Jahre, die einen Star erschütterten: Manfred Krugs Tagebücher von 1996/97 zeigen noch einmal, dass dieser Mann auch ein Erzähler war.

War ich wichtig?", fragt sich Manfred Krug nach der Vorstellung seines 1996 erschienenen Buchs "Abgehauen" auf der damaligen Leipziger Buchmesse. Und antwortet sich selbst: "Na, wahnsinnig wichtig. Rushdie, Grass, Eco und meine Wenigkeit." Das Staunen über seinen Aufstieg in die damals zu Besuch in Leipzig befindliche Hochprominenz der Literatur ist diesem Tagebucheintrag vom 28. März 1996 abzulesen. Und auch Krugs Stolz darauf.

Nur elf Tage später liest man: "Den ganzen Tag habe ich Mühe damit, meine sogenannte Prominenz zu neutralisieren. Ehe ich mit einem Menschen zu einem Gespräch komme, muß ich erst auf die Tatsache konditionieren, daß ich ein Mitmensch bin, der sich nach Unbefangenheit sehnt." Krug, damals neunundfünfzig Jahre alt, leidet an seiner das Privatleben belastenden Unverkennbarkeit im angestammten Beruf: dem des Schauspielers. Seit zwölf Jahren als "Tatort"-Kommissar und in bisher vier Staffeln der Fernsehserie "Liebling Kreuzberg" hatte Krug regelmäßig für Rekordeinschaltquoten im deutschen Fernsehen gesorgt. Die fünfte "Liebling"-Staffel ist gerade in Vorbereitung, sein Freund, der Schriftsteller Jurek Becker, sitzt an den Drehbüchern. Doch Becker hat Krebs. Und Krugs Frau Ottilie, mit der er seit mehr als dreißig Jahren verheiratet ist, hat erst vor Kurzem die Liebesbeziehung ihres Mannes zu einer jungen Frau entdeckt. Noch weiß Krug nicht, ob Ottilie auch Kenntnis davon hat, das es aus dieser Beziehung eine gerade einmal ein paar Monate alte Tochter gibt. Die drei Kinder des Ehepaars Krug sind da alle schon erwachsen. Und Krug ist geradezu närrisch in das Baby verliebt.

Einigermaßen normale Dinge, könnte man sagen, um die es im Tagebuch zentral geht: todkranke Freunde, Seitensprünge, Vaterfreuden. Keine spezifischen Prominenzprobleme. Aber natürlich wäre darauf jeweils keine normale Reaktion des von Krug faszinierten Publikums zu erwarten gewesen. Die außereheliche Beziehung und das Kind werden deshalb noch bis 2002 geheimgehalten, und Beckers Krebserkrankung wird erst im März 1997 mit dessen Tod, nur eine Woche nach dem letzten Drehtag für die fünfte Staffel von "Liebling Kreuzberg", allgemein bekannt. Kurze Zeit später wird ein neues Problem dazukommen: Krug erleidet einen Schlaganfall, zu seinem Glück in Anwesenheit der Geliebten. Ins Krankenhaus begleiten ihn dann sie und seine Ehefrau gemeinsam. Erst wird er hineingeschmuggelt und eine Woche später wieder hinaus, um kein öffentliches Aufsehen zu erregen. Die halbseitige Lähmung überwindet er, während im Fernsehen "Liebling Kreuzberg" noch einmal für Furore sorgt. Schon vor Beckers Tod war klar, dass es keine weitere Staffel geben würde.

Zwei ereignisreiche Jahre also im Leben von Manfred Krug, dokumentiert von ihm selbst. Es mag noch aufregendere Lebensabschnitte gegeben haben, aber der spektakulärste, die Jahre 1976/77, als Krug und seine Familie in der DDR nach der Ausbürgerung von Wolf Biermann einen Antrag auf Ausreise stellten und ihn auch genehmigt bekamen, war ja schon Thema von "Abgehauen", das auch auf Tagebucheinträgen des damals noch rein ostdeutschen Publikumslieblings beruhte. Es war also bekannt, dass Krug Tagebuch schrieb, trotzdem kommt die jetzige Publikation seiner Aufzeichnungen aus den Jahren 1996/97 als Überraschung. Krug hütete sie, wie die Herausgeberin Krista Maria Schädlich (selbst auch 1977 ausgereist aus der DDR und schon zuvor mit Krug gut bekannt, weshalb sie vor 26 Jahren "Abgehauen" verlegerisch betreut hatte) in ihrem Nachwort erläutert, "wie seinen Augapfel. Niemand hatte Einblick, noch wusste jemand davon." Krug starb 2016, seine Frau Ottilie vier Jahre später, im Nachlass der Eltern fanden die Kinder die Tagebücher und beauftragten zusammen mit ihrer unehelichen Halbschwester die langjährige Vertraute mit der Edition, der nach diesem Auftaktband zumindest noch zwei weitere Lieferungen mit Einträgen von 1998 bis 2003 folgen sollen.

Was Schädlich schuldig bleibt, ist eine genaue Angabe zur Bearbeitung von Krugs Notaten. "Fast nichts an Manfred Krugs Worten wurde geändert", ist zwar zu lesen, aber "manchmal musste ich mich zu Kürzungen innerhalb der Passagen entschließen, denn allzu Privates sollte, im Sinne von Manfred Krug und seinen Erben, privat bleiben". Das sieht man ein, hätte sich aber über Signale im Text an jenen gestrichenen Stellen gefreut, um das Ausmaß von "manchmal" besser einschätzen zu können. Es gibt ja schließlich auch eine Fußnote an jener Stelle, bei der Manfred Krug ein heute ungern verwendetes Wort für große Pappschilder mit Dialogzeilen für seine Filmaufnahmen gebraucht, das der Verlag "nicht mehr ausschreiben" möchte. Pikant übrigens, dass Krug sich zwei Dutzend Seiten weiter just über jene Leute aufregt, die vor der Benutzung dieses Wortes schon 1996 zurückschreckten - und auch da wird es in der Druckfassung nicht ausgeschrieben. Krug hätte sich zweifellos darüber noch mehr echauffiert als damals, und so ist diese Sache unfreiwillig komisch.

Freiwillige Komik dagegen ist Krugs Stärke; schon 1996 charakterisierte Jens Jessen in dieser Zeitung (F.A.Z. vom 18. April 1996; von Krug schwer geschmeichelt vermerkt) die Tagebuchnotate in "Abgehauen" als "oft von beträchtlichem Witz. Man könnte es dereinst, wenn der Schauer des Zeitgenössischen vorüber ist, als Stück pikaresken Humors lesen." Die Probe darauf ist in der Tat erfolgreich, obwohl der Schauder bei der Lektüre von "Abgehauen" immer noch überwiegt. Krugs Situation im wiedervereinigten Deutschland war ungleich kommoder, und deshalb ist die Komik der jüngeren Notate auch unschuldiger. Zugleich gibt es bei Krug bitterböse (und auch resignierte) Momente der Gesellschaftsdiagnostik wie seine Bemerkung zu Aids als "achtbarem Versuch der Natur", die Überbevölkerung zu bekämpfen. Aber auch einen Abschnitt wie diesen über eine zufällige Begegnung auf einem Empfang im "Ostsektor" (wie Krug das frühere Ostberlin noch immer nennt): "Peter Hacks, den ich mehr als zwanzig Jahre nicht gesehen hatte, kam vorbei und spielte verloren mit seinen Fingern an den Händen. Ein Greis. Silberhaar. In seinen Augen die Frage: Ist das noch mein Leben oder träume ich?"

Elegant geschrieben und zugleich genau beobachtet - in solchen Momenten erweist sich Krug als großer Erzähler, und es wird plötzlich klar, warum er sich herausnehmen konnte, Drehbücher, selbst solche von Jurek Becker, nach eigenem Gusto umzuschreiben, wenn sie ihm nicht witzig genug erschienen. Er hatte Witz und Biss. ANDREAS PLATTHAUS

Manfred Krug: "Ich sammle mein Leben zusammen".

Tagebücher 1996 -1997.

Hrsg. und mit Nachwort von Krista Maria Schädlich. Kanon Verlag, Berlin 2022. 208 S., geb.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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Von de.Susi am 09.02.2022

Original bleibt Original!

Nachdem ich vor einiger Zeit im Radio Ausschnitte von Abgehauen , gesprochen vom Autor selbst, gehört habe, versuche ich diese CD zu ergattern. Als nun mit Ich sammle mein Leben zusammen. Tagebücher 1996-1997 ein weiteres Hörbuch von Manfred Krug erschien, musste ich zuschlagen . Leider hatte ich mich dazu nicht näher belesen, bin voller Vorfreude in das Hören gestartet - und wurde maßlos enttäuscht. Kurz überlegte ich abzubrechen, doch dann überwog die Neugier ob der Umsetzung und des Inhalts. Auch wenn Daniel Krug bemüht ist die Gedanken seines Vaters authentisch rüber zu bringen, reicht er an seinen Vater nicht heran und kann ihn schon gar nicht ersetzen. Auf mich macht das Ganze leider den Eindruck, das mit der Mischung aus Star-Kind und der schon einmal erfolgreichen Veröffentlichung der Erinnerungen Manfred Krugs mit diesen Tagebuch vergeblich versucht wird, an den vergangenen Erfolg anzuknüpfen. Ein paar pointierte Gedanken, die an den alten Krug erinnern sind zwar enthalten, ansonsten wechseln sich wiederholende Schilderungen von Mahlzeiten, Querelen mit Verlegern und Medien, Errungenschaften von Flohmarktbesuchen sowie ausschweifende Jubelergüsse zur jüngsten Tochter, die ein Schlag in das Gesicht der Halbgeschwister sein dürften, ab. Fesselnd und spannend ist etwas anderes. Auch wenn die Legitimation der Veröffentlichung aus der Formulierung ...Mir fällt ein: solle ich eher wegsterben als erhofft, und sollte sich ein Verlag finden, der diese Notizen drucken will, so wäre es gut, wenn ein ordentlicher Schreiber das Ganze ein bißchen einköcheln würde... abgeleitet wird, frage ich mich, ob diese Gedanken wirklich alle zur Veröffentlichung bestimmt waren. Warum wurde auf den ausdrücklichen Wunsch des Einköchelns verzichtet? Somit ist der bleibende Eindruck die von Nebensächlichkeiten gespickte Schreiberei eines alternden Mannes. Schade, aber das Original bleibt das Original und dabei sollte man es belassen....