Ein guter Krimi, nicht mehr, nicht weniger. Ich bin aber auch nicht mit hohen Erwartungen an "Die Monogramm-Morde" herangegangen, sondern wollte mich nur gut unterhalten lassen. Und das wurde ich! Der Autorin Sophie Hannah gelingt es sehr gut, eine komplexe, aber nicht überfordernde Handlung zu stricken. Punktabzug gibt es für die sehr lange Auflösung. Immer, wenn man denkt, jetzt ist endlich alles aufgedeckt, kommt die nächste Wendung. Das war etwas frustrierend. Immerhin kann man sich nicht über offen gebliebene Fragen oder lose Handlungsstränge beschweren ... Wanja Mues' Art zu lesen hat mir leider nicht gefallen. Was mich jedes Mal aus der Geschichte herausriss, war seine falsche Aussprache geläufiger englischer Wörter, Namen und Ortsbezeichnungen. Poirot lässt er wohl absichtlich den ein oder anderen Fehler machen, und das ist sogar charmant. Aber wenn Mues gerade in der Rolle eines Engländers steckt und "St. John", "Belgravia" oder "Cecil" falsch ausspricht, wirkt es leider nur schludrig.