In den letzten Tagen des 2. Weltkrieges begleiten wir den 10jährigen Nanning. Er wohnt zusammen mit seiner Mutter, seiner Tante und Geschwistern auf Amrum. Es ist kein einfaches Leben. Versorgungsengpässe sind täglich zu meistern und Nanning und sein bester Freund Herrmann geben ihr Bestes, um ihre Familien zu unterstützen. Nannings Mutter und Tante sind Schwestern, haben unterschiedliche, politische Ansichten und geraten immer wieder in Streit, als dann auch noch ganz unerwartet Nannings Vater auftaucht, spitz sich die Situation zu.
Ein sehr berührender und atmosphärischer Roman von Hark Bohm. Von mir als Hörbuch gehört, verstärkt sich dieser Eindruck noch. Der Sprecher Torben Kessler ist eine sehr gute Wahl für dieses Buch. Es ist eine Freude ihm zuzuhören, vor allen Dingen, wenn er gekonnt in einen norddeutschen Dialekt verfällt, ein authentisches Erlebnis für die Ohren. Der Schreibstil von Hark Bohm gefällt mir sehr gut. Er schafft es mit kurzen Sätzen, die Situationen zu schildern und verliert sich nicht in Banalitäten. Typisch norddeutsch trifft es wohl am besten. Hark Bohm ist nah am Menschen und wahrt die Authentizität. Die Schilderungen vom Leben auf Amrum treffen den Zeitgeist. Es müssen nicht immer die spektakulären Geschichten sein, die uns berühren, oft sind es auch die Alltagsgeschichten, die ihre Wirkung zeigen und uns nachdenklich stimmen. Hark Bohm beschreibt hier die Jugend einer ganzen Generation und bringt uns diese näher. Der Roman wird noch lange in mir nachhallen: 5 Sterne.