MAMELEBEN oder das gestohlene Glück
Michel Bergmann
Sprecher: Michel Bergmann
Michel Bergmann erzählt auf eindringliche Weise über das Leben seiner Mame Mutter. Wie sie den Holocaust überlebte, fast alle Angehörigen im Krieg verlor und auf vieles in ihrem Leben verzichtete, bis hin zu ihrem Tod.
Sie war eine stolze und eigenwillige Frau; eine Frau mit Ecken und Kanten, die sich zum Alter nicht abschliffen, sondern noch kantiger wurden. Eine Frau, die es verstand, andere zu manipulieren und ihrem Sohn ständig ein schlechtes Gewissen einzureden: Du rufst zu selten an, du besuchst mich nie. Und wenn er seine Mutter abholte und sie in die Provence mitnahm, dann war es zu heiß, zu kalt, das Bett zu weich oder zu hart. Es wurde nur gemeckert - es war Charlotte Bergmann nie recht.
Schuld waren immer die anderen: Und dafür habe ich den Krieg überlebt? Da überlebt man und so dankst du es mir!
Andere außenstehende Menschen schätzten sie sehr: So kultiviert und gebildet", freundlich und selbstlos".
Aber es gab auch wunderbare Seiten an Mame zu entdecken: Wie sie ganz spontan und herzlich das Kind aus der ersten Ehe ihres Mannes aufnahm - auch als Geschäftsfrau war sie unübertroffen.
Ein wirklich rührendes Buch mit einem schönen Ende, das Michel Bergmann geschrieben hat.
Zu guter Letzt muss er wahrscheinlich selbst entscheiden, ob es immer Mutterliebe war, die Charlotte Mame" Bergmann ihm gegeben hat.
Fazit:
Wunderbare Reflexion einer Mutter-Sohn-Beziehung. Sehr hörens-/lesenswert.
5/ 5