Dorfromantik ist ein Plättchenlegespiel, das sich vor allem für kleinere Spielrunden eignet. Wir spielen es z.B. fast ausschließlich zu zweit (auch solo ist gut möglich). Es geht darum, reihum jeweils 1 verdecktes Plättchen zu ziehen und dieses dann offen benachbart zu einem bereits ausliegenden Plättchen anzulegen. Einzige Vorgabe: Fluss darf nur an Fluss, Gleis nur an Gleis gelegt werden. Die weiteren Landschaftsarten zeigen Getreidefeld, Dorf, Wald und Wiese. Diese können, müssen aber nicht zwingend zueinander passend angelegt werden. Die Spieler erbauen nun alle zusammen in der Tischmitte eine gemeinsame Landschaft. Man spielt also nicht gegeneinander, sondern es geht darum, gemeinsam ein möglichst gutes Ergebnis zu erzielen und da kann sich jeder am Tisch mit immer einbringen.
Manche Plättchen zeigen nur Landschaften, andere zusätzlich noch Aufgaben. Die Spieler müssen dann z.B. ein zusammenhängendes Dorf von einer bestimmten Größe oder einen Fluss mit einer bestimmten Länge legen. Für erfüllte Aufgaben gibt es Punkte. Es sind stets 3 unterschiedliche Aufgaben aufgedeckt, von denen man nach und nach möglichst viele erfüllen sollte, um so möglichst viele Punkte zu erhalten. Sind alle Landschaftsplättchen aufgebraucht, endet das Spiel.
Der Clou an Dorfromantik ist, dass sich dieses Spiel mit der Zeit weiterentwickelt. Soll heißen, es fängt sehr einfach an, wird aber schon nach wenigen Runden deutlich abwechslungsreicher und auch fordernder. Denn dann kommen weitere Teile ins Spiel, wie neue Sonderplättchen mit speziellen Effekten oder zusätzliche Aufgabenkarten, deren Erfüllung wiederum neues Material oder neue Optionen für spätere Runden freischaltet. Um was genau es sich hierbei handelt, weiß man vorher nicht (und wird hier auch nicht verraten), da sich die Teile in verschlossenen Boxen befinden. Diese Boxen darf man erst nach und nach öffnen, abhängig davon, wieviel Punkte man in den einzelnen Spielen erreicht hat. Dies wird auf einem extra Kampagnenblatt notiert. Auf ihm darf man am Ende eines Spiels - je nach erreichter Punktzahl - eine bestimmte Anzahl an Kreuzen auf einer Art Weg (der wiederum mehrere Optionen bietet) machen. Spielt man clever und erfüllt viele Aufgaben, dann schaltet man auch schnell weitere Erfolge und Belohnungen frei.
Ich würde empfehlen, Dorfromantik wenn möglich immer in der gleichen (Grund-)Besetzung zu spielen. Es ist kein Problem, wenn mal zusätzlich jemand mit dabei ist. Müsste man aber ständig z.B. zwischen zwei Besetzungen mit unterschiedlichem Spielfortschritt hin und her wechseln, so müsste man dann ja auch das Material immer wieder in seine jeweiligen Boxen zurück und wieder heraus packen. Theoretisch zwar möglich, in der Praxis aber sehr aufwändig.
Insgesamt gefällt uns Dorfromantik ausgesprochen gut. Schon im 4. Spiel hatten wir einiges an neuen Aufgaben und Zielen freigeschaltet, so dass auch in den folgenden Partien keine Langweile aufkam. Angenehm ist auch die kurze Spieldauer, bei uns meist so 30 bis 45 Minuten, und der Umstand, dass das Spiel in 1 Minute aufgebaut ist, man quasi sofort losspielen kann.
Dorfromantik ist ein ruhiges, entschleunigendes und vor allem sehr belohnendes Spiel. Es macht einfach Spaß, Aufgaben erfolgreich abzuschließen, Erfolge freizuschalten und dadurch immer wieder Neues zu entdecken (auch in der Grafik auf einzelnen Plättchen). Ein Level-Up-Prinzip, das wohl jeder von PC-Spielen oder Casual Game Apps her kennt. Wer sowas mag, wird vermutlich auch Dorfromantik in sein Herz schließen.