Dieser Krimi ist der zweite, in dem Luca Spinelli, ein Dokumentarfilmer, der den Gardasee und seine Menschen wie kein Zweiter kennt, eine Hauptrolle spielt. Worum geht's? Während Luca mit seiner Freundin, der Polizistin Martina, mit einem Wohnungsumbau beschäftigt ist, wird ein Mann mit durchschnittener Kehle aufgefunden, ein Buch in den Händen und beschallt von einer Arie aus einer Oper. Das beschauliche Veluzzo ist weder Neapel noch Palermo, weswegen dieser Mord einiges Aufsehen erregt. Wenig später, der nächste Mord, das selbe Buch, die selbe Arie. Geht hier ein Serienmörder um? Soll, wie im Buch beschrieben, das ganze Dorf ausgelöscht werden? Noch bevor sich Spinelli und dem leitenden Commissario die Zusammenhänge erschließen, kommt es zu einer wilden Verfolgungsjagd, bei der Martina stirbt. Meine Meinung: Dieser Krimi enthält zwei Haupthandlungsstränge und zwei Zeitebenen. Zum einem, die blutige Gegenwart und zum anderen, eine nicht minder gewalttätige Vergangenheit in den 1980er-Jahren. Anhand der Rückblenden ist den Lesern schnell klar, wer der Autor des ominösen Buches und damit der Täter ist. Auch das Motiv ist recht schnell klar. Die Ermittler brauchen ein wenig länger als die Leser. Leider hat der Krimi einige Längen. So sind die Auszüge aus dem, die Morde beschreibendem Buch "Das Dorf der Verdammten" recht ausführlich geraten.Die Idee, dass die Vorurteile, die in einem so kleinen Dorf wie Veluzzo (es hat nur 93 Einwohner) einen jungen Menschen zerstören kann, hat mir recht gut gefallen. Die Dorfbewohner der Vergangenheit kommen allesamt nicht wirklich gut weg. Allen voran der Pfarrer, der ein Alkoholproblem hat und die Kinder mit der Gerte züchtigt. Dass der Mörder nicht gänzlich verroht ist und eventuelle Kollateralschäden in Kauf nimmt, zeigt sich daran, dass er sich bei Luca Spinelli wegen des Todes von Martina entschuldigt, indem er einen kleinen Jungen sein Bedauern ausdrücken lässt. Die Handlung wenig beeinflusst der mögliche Gehirntumor von Lucas Freund und Commissario Tomaso. Das hätte man getrost weglassen können. Fazit: Besser als Teil eins, aber noch immer nicht ganz überzeugend. Gut gelungen sind die realistischen Landschaftsbeschreibungen rund um den Gardasee. Auch das schöne Cover hilft, diesem Krimi 3 Punkte zu geben.