Niemand würde vermuten, dass die toughe Shona nicht nur ein Café in Swinton führt und fantasievolle Cupcakes backt, sondern auch einen Blog betreibt, in dem sie nie abgeschickte Briefe veröffentlicht. Einer dieser Briefe ist von ihr selbst. Sie hat ihn an Alfie, ihren verstorbenen Freund, geschrieben, an dessen Tod sie sich schuldig fühlt. Womit sie allerdings nicht gerechnet hätte: Eines Tages bekommt sie eine Antwort darauf, und der unbekannte Schreiber scheint sie besser zu kennen, als ihr lieb ist.Nathan Wood, Bestsellerautor und das Enfant terrible von Swinton, hat den Ort vor Jahren verlassen, nach dem Tod seines besten Freundes Alfie. Shona, Nathan und Alfie waren von Kindheit an unzertrennlich, doch irgendwann wurden die Dinge kompliziert - und schmerzhaft. Als Nathan nach einigen wilden Jahren in Edinburgh nun unerwartet nach Swinton zurückkehrt, möchte er Shona endlich seine Gefühle gestehen. Doch dafür müsste er enthüllen, was er damals getan hat ...Bei Katharina Herzog gibt es für mich nur zwei Möglichkeiten: entweder ich verfalle den Figuren und ihrer Geschichte schnell oder sie bleiben mir größtenteils gleichgültig.Das zeigt sich aber nun mal erst beim Lesen, weshalb ich immer wieder nach ihren Büchern greife, selbst wenn - wie hier - der erste Titel einer Reihe mich nicht vollends überzeugen konnte.Aber da ich die Idee dieses Bücherdorfes einfach zu gut finde, habe ich mich nach meiner eher durchwachsenen Erfahrung mit "Das kleine Bücherdorf - Winterglitzern" doch noch mal nach Swinton begeben.Doch leider erging es mir wieder ähnlich wie in dem Reihenauftakt und ich konnte zu den Figuren einfach keine Nähe aufbauen.Weder Shona, noch Nate wurden mir besonders sympathisch und ich hatte einfach so gar keinen Drang mit dem Paar mitzufiebern.Auch der Blick auf das Paar des ersten Buches (Vicky und Graham, Shonas Bruder) konnte mich nicht so erfreuen, wie es sonst bei solchen lose zusammenhängenden Reihen üblich ist. Das war mir einfach alles zu lieblos.Auch das gefühlt ewig nichts passiert, hat mir nicht gerade geholfen durch dieses Buch zu kommen. Teilweise musste ich mich sehr zwingen weiterzulesen - immer in der Hoffnung, dass doch noch etwas passiert, was mir diese Figuren und ihre Geschichte näher bringen würde.Vergeblich, denn auch die Enthüllungen der einzelnen Geheimnisse konnten mich nicht einfangen - oder gar überraschen.Fand ich bei "Winterglitzern" zumindest noch den jahreszeitlichen Bezug gut umgesetzt, sodass ich dort immerhin noch vom Setting bezaubert werden konnte, fehlte mir hier dieser Bezug zum Frühling bzw. kam davon bei mir einfach nichts an. Schade!Das Ende erschien mir - ähnlich wie schon im ersten Teil - wieder etwas zu überstürzt und außerdem zu süß. Eine ganz kurze Aussprache zwischen Shona und Nate und wir sollen jetzt von ihrem Happy End überzeugt sein. Das hat bei mir leider auch gar nicht geklappt.Fazit: Leider konnte mich der sehr angenehme und fließende Schreibstil nicht einfangen, da ich den Figuren und ihre Geschichte gegenüber ziemlich gleichgültig geblieben bin. Selbst das Setting konnte mich nicht so von sich überzeugen wie noch im ersten Teil. (2,5 Sterne)