*Es braute sich ein Gewitter zusammen und erste blecherne Donnerschläge erklangen. Ingo Stoffregen hatte jetzt noch eine Stunde zu leben...*In einem bayrischen Kurort kommt es zu einem kuriosen Unfall. Während eines Konzertes einer bekannten Skandalnudel bricht ein Mann durch die Decke des Kursaals und erschlägt einen anderen unter sich. Das Ganze scheint nicht ohne Fremdeinwirkung vonstatten gegangen zu sein und so kommt Polizeihauptkommissar Hubertus Jennerwein und sein Team in den Ort. Davon gar nicht begeistert ist das überall angesehene Bestatterehepaar, das neben seinen Kunden die ein oder andere Leiche verschwinden lässt. Bei diesem Reihenauftakt musste ich mich erst einmal zurechtfinden. Die Geschichte wird nämlich nicht nur aus einer (der des Ermittlers) oder zwei (Ermittler und Krimineller) Perspektive erzählt. Nein, hier bekommt man hier mal einen kurzen Einblick und da mal einen anderen. Oft sind es auch solche, die auf den ersten Blick in die Irre führen und ganz andere Assoziationen auslösen, als die Szene eigentlich Anlass bietet. Bald schon fand ich diese Erzählweise aber angenehm und konnte mich gut zurechtfinden. Allerdings hatte ich dadurch das Gefühl mehr über die Kriminellen der Geschichte zu erfahren, als über den Hauptkommissar. Erst langsam lässt der auch das ein oder andere Private an sich sehen. Der ungenannte Kurort ist nicht das einzige, das hier mit so manchen Klischees ausgestattet wird. Diese beziehen sich oft auf die lokale bayrische Art- aber nicht nur. Ebenso wenig mangelt es an Anspielungen und diese sind nicht immer leicht zu durchschauen, beziehen sich manchmal auf Aktuelles, manchmal auf Intellektuelles. Mitunter lässt der Autor auch Informationen aus, ganz nach dem Motto "das kann sich dann, wer will, selber recherchieren". Der Humor, der hier zutage kommt, ist kein aufgesetzter, entsteht einerseits durch die Klischees, besonders aber durch Übertreibungen bei den Beschreibungen. Dennoch wirkte er subtiler als ich mir erwartet hätte - was ich als angenehm empfand. Fazit: Der Reihenauftakt konnte mich überzeugen. Ich werde Jennerwein wohl auch in Zukunft weiter begleiten.