Als Sage in Nevada ankommt, trägt sie nicht mehr bei sich als ihre Hoffnung auf einen Neuanfang. Kein Geld, keine eigene Wohnung, keine Freunde - nur der Wunsch, alles hinter sich zu lassen, was sie zu Hause durchgemacht hat. Doch die Vergangenheit lässt sich nicht einfach abschütteln. Die Erinnerungen verfolgen sie auf Schritt und Tritt, und die Angst überkommt sie in Momenten, in denen sie sich eigentlich sicher fühlen sollte.So auch an ihrem neuen Arbeitsplatz: einer kleinen Bibliothek, in der sie auf Luca trifft. Mit seinen stechend grauen Augen, den Tattoos und seiner selbstbewussten Ausstrahlung verkörpert er genau das, was in Sage alte Panik hochkommen lässt. Er ist laut, direkt - und wirkt einschüchternd. Doch schnell merkt Sage, dass Luca nicht der ist, für den sie ihn anfangs gehalten hat. Hinter seiner rauen Fassade verbirgt sich viel mehr, als sie je erwartet hätte. Und während sie beginnt, ihm langsam zu vertrauen, beginnt auch ihr Herz, sich auf gefährliches Terrain zu wagen. Ich muss zugeben, dass ich etwas gebraucht habe, um wirklich in die Geschichte hineinzufinden. Anfangs hat es sich ein wenig gezogen, aber der einfühlsame Schreibstil hat mich dranbleiben lassen. Auch wenn man einige Entwicklungen schon früh erahnen kann, wollte ich trotzdem wissen, wie es weitergeht - gerade wegen der sensiblen Themen, die gut umgesetzt wurden. Sage ist eine Figur, mit der man mitfühlt, und Luca entwickelt sich in eine Richtung, die überrascht und berührt. Ich bin gespannt,wie es mit den beiden weitergeht und werde mir Band 2 wohl auf jeden Fall holen.