In Pias Welt dreht sich alles ums Spielen. Jede Person ab zwölf Jahren hat eine Punktebewertung, die niemals auf null sinken sollte, denn das würde bedeutet, dass man aus dem Spiel genommen wird und als Diener für die Spieler in der Stadt oder auf der Gesindeinsel arbeiten muss. Das geschieht mit Pias Großvater und das Mädchen ist von nun an auf sich allein gestellt. Um ihren Opa aus der Knechtschaft zu befreien, muss sie seinen Punktstand erhöhen und dazu benötigt sie sehr viel Geld. Da ergibt sich für Pia die Chance am jährlichen großen Spiel, das sehr riskant und mit einem hohen Preisgeld versehen ist, teilzunehmen. Mit ihren MitstreiterInnen versucht sie alles, um zu gewinnen und dabei entdecken sie die Geheimnisse, die hinter den magischen Spielen stecken.
Die Autorin erschafft in ihrem Buch die magische und fantastische Stadt Dantessa, die mit ihren Kanälen, Gondeln und italienisch klingenden Namen an Venedig erinnert. Die Geschichte liest sich flüssig und leicht und ist meiner Meinung nach für Lesende ab zehn Jahren gut geeignet. Auf die Themen Freundschaft, Teamwork, Vertrauen und den Weg in die Selbständigkeit wird ein Hauptaugenmerk gelegt. Das Spielerteam besteht aus unterschiedlichen Charakteren, die alle ihren eigenen Charm besitzen. Obwohl die Kinder schon einiges in ihren Leben durchgemacht haben, wird die Geschichte nicht zu düster.
Mir ist immer wieder der Vergleich des Punktestandes der SpielerInnen und der Likes oder Follower in der realen Welt in den Sinn gekommen. Ich denke, dass das auch jüngere LeserInnen zum Nachdenken anregen kann. Das Buch ist sozialkritisch (nur durch die Arbeit der Menschen auf der Gesindeinsel, können die anderen den Spielen nachgehen; die Reichen haben bessere Chancen einen höheren Punktestand zu erlangen, weil sie für eine bessere Spielerausbildung aufkommen können; ...) Die Autorin hat mit diesen Vergleichen zur realen Welt eine Ebene eingezogen, die das Buch zu etwas Besonderem macht. Ich kann es daher weiterempfehlen!