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Brief in die Auberginenrepublik

Roman

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Der Roman erzählt die Reise eines Liebesbriefs von Bengasi nach Bagdad. Ein illegales Netzwerk von Taxichauffeuren, Lastwagenfahrern und Reisebüros befördert heimlich Briefe von Exilanten und Verfolgten. Doch Saddams Geheimdienst weiß längst von diesem Netz und fängt die Sendungen ab. Abbas Khider hat mit seinem dritten Roman ein Tableau der arabischen Welt am Ende des 20. Jahrhunderts geschaffen.
Oktober 1999 - im Irak herrscht Saddam Hussein, in Libyen Gaddafi, in Ägypten Mubarak, in Syrien Hafiz al-Assad und in Jordanien König Abdullah II bin Hussein. Die arabische Facebook und Twitter-Revolution gegen die Despoten ist noch fernste Zukunft. Einen Brief an der Zensur vorbeizuschicken, ist ein langwieriges und gefährliches Abenteuer. Das nach dem Golfkrieg verhängte Handelsembargo treibt die irakische Bevölkerung ins Elend - einzig Auberginen gibt es im Überfluss, sodass die Iraker ihrem Land den Beinamen 'Auberginenrepublik ' verpasst haben. Salim, ein ehemaliger Student, schlägt sich im libyschen Exil als Bauarbeiter durch. Er war wegen des Besitzes verbotener Bücher verhaftet worden. Über seinen Onkel ist ihm die Flucht aus dem Irak gelungen, doch er hat nie wieder von seiner Familie, seinen Freunden und vor allem von seiner Geliebten Samia gehört, deren Namen er auch unter Folter nicht preisgegeben hatte. Nun erfährt er in Bengasi von einem die ganze arabische Welt überspannenden Netzwerk von illegalen Briefboten und wagt es, Samia einen Brief mit einem Lebenszeichen zu senden. . .

Produktdetails

Erscheinungsdatum
27. Februar 2013
Sprache
deutsch
Auflage
1., Originalveröffentlichung
Seitenanzahl
160
Autor/Autorin
Abbas Khider
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Gewicht
298 g
Größe (L/B/H)
212/131/18 mm
ISBN
9783894017705

Portrait

Abbas Khider

Abbas Khider wurde 1973 in Bagdad geboren. 1996 floh er nach einer Verurteilung aufgrund 'politischer Gründe' und nach einer zweijährigen Gefängnisstrafe aus dem Irak. Von 1996 bis 1999 hielt er sich als illegaler Flüchtling verschiedenen Ländern auf, seit 2000 lebt er in Deutschland. Studium der Philosophie und Literaturwissenschaft in München und Potsdam. Lyrik in verschiedenen Publikationen. Zurzeit lebt Abbas Khider in Berlin.

Mit seinem vielbeachteten Debütroman Der falsche Inder (Herbst 2008), den er in deutscher Sprache verfasste, war er auf vielen Literaturveranstaltungen zu Gast, so auf dem Erlanger Poetenfestival 2008, der LitCologne 2009, den 6. Coburger Literaturtagen 2009, dem Internationales Literaturfestival Berlin 2009. Von der Heinrich-Böll-Stiftung erhielt er eine Einladung zu einem Festival in Beirut (April 2009), vom Goethe-Institut zu Lesungen in Jordanien und Syrien (Mai 2009).

2009 erhielt er das Alfred-Döblin-Stipendium der Akademie der Künste Berlin, vom Deutschen Literaturfonds bekam er außerdem ein Arbeitsstipendium der Autorenförderung (2009-2010). Seit 2010 ist Abbas Khider Mitglied des PEN.

Im März 2010 wurde Abbas Khider mit dem Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis geehrt. Die Laudatio (© Robert-Bosch-Stiftung) bei der Preisverleihung hielt Hubert Spiegel. 'Abbas Khiders tragikomischer, oft sogar burlesker Roman ist ein wirklichkeitsnahes, modernes Flüchtlingsmärchen über ein ernstes und bewegendes, seit Jahren aktuelles politisches Thema', so die Jury über ihre Wahl. Mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis ehrt die Robert-Bosch-Stiftung seit 1985 herausragende literarische Leistungen in deutscher Sprache, verfasst von Autorinnen und Autoren, deren Muttersprache oder kulturelle Herkunft nicht die deutsche ist.

Die irakische Gesellschaft für Kulturförderung (I. C. S. A.), die 2005 von einigen irakischen Künstlern und Politikern gegründet worden ist und mit dem irakischen Kultusministerium kooperiert, verlieh ihm 2010 die Ehrenurkunde für Literatur.

Im Jahr 2011 erhielt Abbas Khider ein sechsmonatiges Arbeitsstipendium der Robert-Bosch-Stiftung sowie ein dreimonatiges Arbeitsstipendium der Villa Aurora in Los Angeles, USA, wo er die Arbeit an seinem dritten Roman Brief in die Auberginenrepublik fortsetzte.

Im Januar 2013 hielt er, nach Thomas Brussig und vor Daniel Kehlmann, die Poetik-Dozentur der Universität Landau.

Ab Januar 2013 wird er fünf Monate lang als Stipendiat im Künstlerhaus Edenkoben residieren.

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LovelyBooks-BewertungVon kaelle am 14.11.2022
Deprimierende Geschichte über die Stationen eines Briefes auf dem Weg von Libyen in den Irak. Salim Al-Kateb führt eigentlich ein gutes Leben im Irak. Das endet, als sein Lesekreis an der Universität von der Polizei hochgenommen wird - sie haben verbotene Bücher gelesen. Salim landet im Gefängnis, kommt aber durch die Intervention seines Onkels kurzzeitig auf freien Fuß. Diese Zeit nutzt er für eine Flucht nach Libyen. Von dort aus versucht er Kontakt mit seiner Freundin Samia aufzunehmen, ohne ihr Leben zu gefährden. Erst nach drei Jahren erfährt er von einer geheimen Brieftransportorganisation, die Briefe von Leuten wie ihm über Ägypten und Jordanien in den Irak bringen, verborgen in Kofferräumen, Bussen, LKWs. Salim nutzt diese Möglichkeit und schickt einen Brief an Samia auf die Reise. Wir befinden uns im Jahr 1999.Das Buch besteht aus sieben Kapiteln. In jedem Kapitel ist der Brief eine Station weiter und wir erhalten Einblick in das Leben desjenigen, bei dem sich das Schreiben gerade befindet. Dabei wird klar, wie deprimierend das Leben in den betreffenden Ländern ist: allesamt stark patriarchalisch geprägt, keine Meinungsfreiheit, eigentlich überhaupt keine wirkliche Freiheit, denn der kleinste Fehltritt kann Gefängnis, Folter, Tod bedeuten. Kriege zerstören Städte, Soldaten verlieren ihr Leben. Zwar gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Staaten. So ist beispielsweise die Versorgung mit Lebensmitteln in Libyen recht gut, während die Iraker sich hauptsächlich von Auberginen ernähren müssen, weshalb das Land von den Jüngeren auch Auberginenrepublik genannt wird. Dennoch wird beim Lesen klar, dass man in keinem der Länder leben möchte.Ob der Brief ankommt, möchte ich hier nicht verraten. Es gibt aber auf jeden Fall überraschende Stationen und der Schluss macht Hoffnung auf sich anbahnendes Aufbegehren gegen all die Ungerechtigkeiten. Insgesamt finde ich die Konstruktion dieses Romans sehr ungewöhnlich und damit erfrischend anders.