Nach dem Ende des ersten Bandes war ich sehr gespannt, wie Elvys Reise weitergeht. Der zweite Teil schließt nahtlos an die Geschehnisse des ersten Teils an, so dass es ohne Unterbrechung weitergeht. Auf der Suche nach Verbündeten gegen die Ysirka und ihre Armee begeben sich Elvy, Simàja und Tomte Teda durch das Eis in den ewigen Winter Ymatàjas. Dort erwartet sie alles andere als ein warmer Empfang und sie müssen sich einer Gefahr und einem Problem nach dem anderen stellen.
Der Schreibstil ist gewohnt locker und flüssig, bedient sich ab und an etwas zu sehr der Jugendsprache, sodass es an einigen Stellen zu gewollt rüberkommt. Gleichzeitig kommen dann Ausdrücke wie z. B. tumb vor, die ich dagegen in älteren Werken erwarten würde und damit irgendwie fehl am Platz wirken. Für meinen Geschmack gab es zu viele Wort- und Satzwiederholungen, die ich im Verlauf etwas störend fand, z. B. Aufgeben ist keine Option. Ich weiß, dass ist Elvys übernommenes Motto, aber das kam wirklich seeeehr oft vor.
Tomte Teda, die ich im ersten Band liebgewonnen und für ihre direkte Art sehr gefeiert habe, kam mir, besonders zu Beginn, ein Stück zu negativ rüber. Sie war doch viel am Meckern und ich habe es vermisst, dass sie ihren Begleiterinnen gut zugesprochen hat. Das besserte sich im Verlauf glücklicherweise und sie fand ihren Kampfgeist wieder und gab ihre scharfe Zunge zum Besten.
Besonders Simàja hat mir in diesem Buch am besten gefallen. Sie macht eine tolle Entwicklung durch, wird immer selbstbewusster, steht für sich ein und wächst damit über sich hinaus.
Währenddessen hat mir genau diese Entwicklung bei Elvy gefehlt. Elvy wird von Selbstzweifeln zerfressen und macht sich sehr klein. Schlimmer noch, sie handelt sehr naiv und kopflos und schlägt kontinuierlich alle Warnungen in den Wind. Auch ihr dauerwütendes oder dauertrotziges Verhalten empfand ich als oft fehl am Platz. Erst zum Ende hin findet sie ihren Kampfgeist wieder und ab da war auch ich wieder bei ihr.
Die Handlung an sich lief in den ersten beiden Dritteln stets nach dem gleichen Schema ab und es kam zu einigen Wiederholungen. Manches war auch leider sehr vorhersehbar. Ich empfand es als frustrierend, dass die Hälfte des Buches rum war und die Heldinnen gefühlt keinen Schritt weiter waren.
Das änderte sich von jetzt auf gleich im letzten Drittel. Hier kam es Schlag auf Schlag und ich klebte an den Seiten. Elvy hatte mich wieder ganz auf ihrer Seite und ich fieberte mit ihr. Die fesselnden Momente zwischen Elvy und Ys und die düstere Spannung machten es mir schwer, das Buch zur Seite zu legen.
Das Ende dieses zweiten Bandes hat die Karten nochmals völlig neu gemischt, sodass ich keine Ahnung habe, wie es weitergehen könnte, was meine Neugier nun immer weiter steigert. Ich hoffe sehr stark, dass der finale Band so spannend weitergeht, wie der zweite Teil endet. Ich kann es kaum erwarten zu erfahren, wie Elvys Reise weitergeht und vor allem endet.