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Schwebende Lasten

Roman

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"Ein grandioser Roman, von schlichter Schönheit und zutiefst ergreifend." Julia Schoch

Nicht weniger als ein ganzes Leben erzählt Annett Gröschner mit der Geschichte der Blumenbinderin und Kranfahrerin Hanna Krause - mit einer Wucht und Poesie, wie sie nur dort entstehen können, wo die Literatur wirklichkeitssatt ist.

Hanna Krause war Blumenbinderin, bevor das Leben sie zur Kranführerin machte. Sie hat zwei Revolutionen, zwei Diktaturen, einen Aufstand, zwei Weltkriege und zwei Niederlagen, zwei Demokratien, den Kaiser und andere Führer, gute und schlechte Zeiten erlebt, hat sechs Kinder geboren und zwei davon nicht begraben können, was ihr naheging bis zum Lebensende. Hatte später, nachdem ihr Blumenladen längst Geschichte war, von einem Kran in der Halle eines Schwermaschinenbaubetriebes in Magdeburg einen guten Überblick auf die Beziehungen der Menschen zehn Meter unter ihr und starb rechtzeitig, bevor sie die Welt nicht mehr verstand. Hanna Krause blieb bis zu ihrem Tod eine, die das Leben nimmt, wie es kommt. Ihr einziges Credo: anständig bleiben. Annett Gröschners Roman erzählt die Geschichte eines Jahrhunderts in einem einzigen Leben und gibt, mit Hanna, denen ein Gesicht, die zu oft unsichtbar bleiben. Ein Roman über das Ende des Industriezeitalters und seiner Heldinnen im Osten Deutschlands - und über eine gewöhnliche Frau in diesem unfassbaren 20. Jahrhundert.

  • In perfekter Balance zwischen lakonisch und herzzerreißend wird hier ein Leben in diesem fürchterlichen 20. Jahrhundert erzählt, Kriege und Verzweiflung, Liebe und Aufopferung, zarte Blumen und übermenschliche Kraft." Elke Heidenreich
  • "Lebensfülle, Wirklichkeitsfülle. Ein Dokument, authentisch, poetisch. Ein großer Wurf." Christa Wolf über Annett Gröschners "Walpurgistag"
  • Von der Autorin des SPIEGELBestsellers "Drei ostdeutsche Frauen betrinken sich und gründen den idealen Staat"
  • Vielfach ausgezeichnete Autorin
  • Mainzer Stadtschreiberin 2025: Literaturpreis von ZDF, 3sat und der Landeshauptstadt Mainz
  • Eine der wichtigsten Stimmen ihrer Generation

Produktdetails

Erscheinungsdatum
21. März 2025
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
279
Autor/Autorin
Annett Gröschner
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Gewicht
450 g
Größe (L/B/H)
216/148/30 mm
ISBN
9783406829734

Portrait

Annett Gröschner

Annett Gröschner, geboren 1964 in Magdeburg, lebt seit 1983 als Schriftstellerin in Berlin. Bekannt wurde sie vor allem mit ihren Romanen "Moskauer Eis" (2000) und "Walpurgistag" (2011). Zuletzt erschien bei Hanser ihr gemeinsam mit Peggy Mädler und Wenke Seemann verfasster Bestseller "Drei ostdeutsche Frauen betrinken sich und gründen den idealen Staat" (2024). Annett Gröschner wurde vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Großen Kunstpreis Berlin (Fontanepreis), dem Klopstock-Preis und dem Mainzer Stadtschreiber Literaturpreis von ZDF, 3sat und der Landeshauptstadt Mainz.

Pressestimmen

Bildgewaltig erzählt
tip Berlin, Thomas Hummitzsch

Tun, was getan werden muss, das ist die Lebenshaltung, die die Feministin Annett Gröschner in ihrem Roman aus Frauenperspektive feiert.
Tagesspiegel, Gunda Bartels

In ihrem neuen Roman erzählt Annett Gröschner eine Alternativgeschichte der DDR aus weiblicher Sicht. Ohne Ideologie, ohne Stasifetisch, aber mit Sympathie für ihre Heimatstadt Magdeburg.
SPIEGEL, Sabine Rennefanz

Annett Gröschner ist ein Wirbelwind auf dem literarischen Parkett ihrem scharfen, klugen Blick und ihrem Witz entgeht nichts im Alltag ihrer Umgebung.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Lerke von Saalfeld

Annett Gröschner ist eine unkonventionelle und immer rasend interessante Autorin.
Süddeutsche Zeitung, Marie Schmidt

Was Gröschners Roman aus der Masse von Romanen, die Frauenschicksale erzählen, heraushebt, ist seine Tiefenschärfe.
WELT, Marc Reichwein

Annett Gröschner erzählt in ihrem Roman Schwebende Lasten` vom Leben der Arbeiterin Hanna und einem Jahrhundert Magdeburger Geschichte.
ZEIT im Osten, Cynthia Cornelius

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Von Carmen Werner am 25.03.2025

Ein ganzes Leben

Eine tolle Lebensgeschichte! Hanna, eine Blumenbinderin mit Leidenschaft, hatte es wirklich sehr schwer in ihrem Leben. Sie hat zwei Kriege erlebt und immer mit einfachen Mitteln versucht, ihre Familie am Leben zu erhalten. Sehr tragisch erzählt die Schriftstellerin Annett Gröschner, wie Hanna ihren Sohn nach einem Bombenangriff verliert, Nach dem Krieg wird sie sogar Kranfahrerin, obwohl sie nicht schwindelfrei ist. Sehr mutig setzt sie sich in der Arbeitswelt durch, die von Männern dominiert wird. Und immer kommt die Liebe zu den Blumen zum Vorschein. Eine einfache Frau, aber unsagbar stark. Der Schreibstil gefällt mir. Es sind oft kurze Sätze und es lässt sich flüssig lesen. Schließlich wird sie aus Altersgründen dement, aber alle Liebe gehört ihren Blumen. Eine Lebensgeschichte einer einfachen, unscheinbaren Frau.
Von Antje Wree am 24.03.2025

Buch über eine Heldin

Hanna ist Blumenbinderin. Ohne Eltern wächst sie ungeliebt bei ihren Halbschwestern auf. Sie kann wunderschöne Blumenarrangements binden. Diese werden dann im Namen der einen Schwester verkauft. Sie kann durch die Heirat mit Karl diesen Umständen entfliehen und hat einen eigenen kleinen sehr erfolgreichen Blumenladen, den sie allerdings in der Zeit des 2. Weltkrieges wieder aufgeben muss. Ihr Mann verliert durch einen Arbeitsunfall ein Bein und so hat sie sich neben der Kinder auch noch um Karl zu kümmern. Im 2. Weltkrieg hat sie 3 Kinder, 2 Mädchen, die bei ihr leben und den Erstgeborenen, der bei den Großeltern väterlicherseits seine Heimstatt gefunden hat, was ihr durchaus zu schaffen macht. Sie kommt permanent an ihre Kümmergrenzen, gibt aber nie auf. Karl war nie eine Hilfe, nun, nur mit einem Bein ist er eine zusätzliche Last. Für eine unheilige Allianz mit dem Teufel Alkohol, ob dafür Geld zur Verfügung steht oder nicht, reicht es trotzdem allemal. Allerdings versucht auch er, im Rahmen seiner verbliebenen Möglichkeiten sich nützlich zu machen und zu arbeiten. 1943 kommt noch Selma zur Welt. Nun hat Hanna 4 lebende Kinder. Mehrere hatte sie abgetrieben, eines war eine Fehlgeburt. Karl ließ sie nicht in Ruhe. Zum Kriegsende kündigt sich dann noch das 8. Kind an, inklusive der nicht lebenden Kinder. Hier wird ziemlich sachlich über ein sehr anstrengendes und übererfülltes Leben berichtet. Das macht die Beschreibung zum Beispiel des Bombenangriffs auf die Kirche als Hanna mit ihren Kindern verschüttet wird, umso grausamer und tragischer. Nach dem Bombenangriff verliert sie ihren Sohn an das Feuer und wird nie wirklich damit fertig. Um ihren Kindern etwas bieten zu können, wird Hanna Kranführerin. In der DDR war das möglich. Hier konnten Frauen Männerberufe lernen und verdienten dann auch dementsprechend gleiches Geld für gleiche Arbeit. Zeit ihres Lebens bleibt Hanna die Liebe zu Blumen. Mit Blumen ist sie nie einsam, auch nicht, als die Kinder groß und Karl verstorben ist. Mit Blumen ist alles gut. Und auch das Ende dieser großartigen Frau wird durch die Blumensaat zu etwas Ewigem. Sie hat so viele tragische und dramatische Schicksalsschläge überlebt, nie einen Psychologen besucht, sondern sich immer wieder gerappelt und nach vorn geblickt. Hanna steht für eine Frauengeneration, denen nichts geschenkt wurde, nicht einmal das eigene Leben und denen wir heute alles verdanken. Das sind und waren unsere Mütter und Großmütter, allerdings eine aussterbende Generation. Alles in allem ein trauriges, aber zutiefst lebensbejahendes Buch in jeder schrecklichen Etappe ihres Lebens. Es zeigt, wozu der menschliche Wille fähig ist dieses Buch über eine Heldin.