Hanna ist Blumenbinderin. Ohne Eltern wächst sie ungeliebt bei ihren Halbschwestern auf.
Sie kann wunderschöne Blumenarrangements binden. Diese werden dann im Namen der einen Schwester verkauft.
Sie kann durch die Heirat mit Karl diesen Umständen entfliehen und hat einen eigenen kleinen sehr erfolgreichen Blumenladen, den sie allerdings in der Zeit des 2. Weltkrieges wieder aufgeben muss. Ihr Mann verliert durch einen Arbeitsunfall ein Bein und so hat sie sich neben der Kinder auch noch um Karl zu kümmern.
Im 2. Weltkrieg hat sie 3 Kinder, 2 Mädchen, die bei ihr leben und den Erstgeborenen, der bei den Großeltern väterlicherseits seine Heimstatt gefunden hat, was ihr durchaus zu schaffen macht.
Sie kommt permanent an ihre Kümmergrenzen, gibt aber nie auf. Karl war nie eine Hilfe, nun, nur mit einem Bein ist er eine zusätzliche Last. Für eine unheilige Allianz mit dem Teufel Alkohol, ob dafür Geld zur Verfügung steht oder nicht, reicht es trotzdem allemal. Allerdings versucht auch er, im Rahmen seiner verbliebenen Möglichkeiten sich nützlich zu machen und zu arbeiten.
1943 kommt noch Selma zur Welt. Nun hat Hanna 4 lebende Kinder. Mehrere hatte sie abgetrieben, eines war eine Fehlgeburt. Karl ließ sie nicht in Ruhe. Zum Kriegsende kündigt sich dann noch das 8. Kind an, inklusive der nicht lebenden Kinder.
Hier wird ziemlich sachlich über ein sehr anstrengendes und übererfülltes Leben berichtet. Das macht die Beschreibung zum Beispiel des Bombenangriffs auf die Kirche als Hanna mit ihren Kindern verschüttet wird, umso grausamer und tragischer. Nach dem Bombenangriff verliert sie ihren Sohn an das Feuer und wird nie wirklich damit fertig.
Um ihren Kindern etwas bieten zu können, wird Hanna Kranführerin. In der DDR war das möglich. Hier konnten Frauen Männerberufe lernen und verdienten dann auch dementsprechend gleiches Geld für gleiche Arbeit.
Zeit ihres Lebens bleibt Hanna die Liebe zu Blumen. Mit Blumen ist sie nie einsam, auch nicht, als die Kinder groß und Karl verstorben ist. Mit Blumen ist alles gut. Und auch das Ende dieser großartigen Frau wird durch die Blumensaat zu etwas Ewigem. Sie hat so viele tragische und dramatische Schicksalsschläge überlebt, nie einen Psychologen besucht, sondern sich immer wieder gerappelt und nach vorn geblickt.
Hanna steht für eine Frauengeneration, denen nichts geschenkt wurde, nicht einmal das eigene Leben und denen wir heute alles verdanken. Das sind und waren unsere Mütter und Großmütter, allerdings eine aussterbende Generation.
Alles in allem ein trauriges, aber zutiefst lebensbejahendes Buch in jeder schrecklichen Etappe ihres Lebens. Es zeigt, wozu der menschliche Wille fähig ist dieses Buch über eine Heldin.