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Ein Giro in Triest

Roman

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Der erste Fall für Ispettor Gaetano Lamprecht: In Triest sind die Gemüter im Sommer 1914 erhitzt und Gaetano muss zwischen Monarchisten, Irredentisten und der italienisch-slawischen Unterwelt navigieren. Gaetano Lamprecht, Sohn eines Österreichers und einer Italienerin, ist als Ispettore bei der Triestiner Polizei tätig und begeisterter Radsportler. Nach der Ermordung des Thronfolgerpaars in Sarajevo drohen Nationalisten mit der Entführung der Särge und Gaetano wird mit der Wiederbeschaffung beauftragt. Die Ermittlungen führen den Ispettore in ein Netz aus Verschwörungen und korrupten Machenschaften, wobei er sich mehr als einmal in Lebensgefahr bringt, aus der ihn nur seine Sportlichkeit retten kann. Nebenbei beschäftigen Lamprecht private Probleme, denn er und seine Familie sind nicht aus freien Stücken von Wien nach Triest zurückgekehrt . . .

Produktdetails

Erscheinungsdatum
02. März 2022
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
295
Autor/Autorin
Christian Klinger
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Gewicht
456 g
Größe (L/B/H)
201/132/27 mm
ISBN
9783711721167

Portrait

Christian Klinger

Christian Klinger, geboren 1966 in Wien, Studium der Rechtswissenschaften. Seit 2017 Zweitwohnsitz in Triest. Er veröffentlichte zahlreiche Krimis und Beiträge in Anthologien, erhielt den Luitpolt-Stern-Förderungspreis und war auf der Auswahlliste des Agatha-Christie-Krimipreises (2011). Im Picus Verlag erschienen der Roman »Die Liebenden von der Piazza Oberdan«, der historische Kriminalroman »Ein Giro in Triest« sowie Gaetano Lamprechts zweiter Fall »Die Geister von Triest« (2023). www.christian-klinger.at

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LovelyBooks-BewertungVon Firieth am 13.11.2023
Ein guter historischer Krimi mit leichten Schwächen am Schluss.
Von Manfred Fürst am 19.12.2022

Spannende historische Zusammenhänge

Triest. Die neun Tage Ende Juni/Anfang Juli 1914. Gaetano Lamprecht, junger austroitalienischer Ispettor der k. u. k. Monarchie, wird zu einem Tatort gerufen. Er radelt mit seinem neuen Bianchi-Rennrad - träumt von der Teilnahme am "Kleinen Giro" - hinauf nach Opicina, von wo man den herrlichsten Blick auf Triest und den Golf hat. Doch Gaetano hat jetzt keinen Sinn für das Schöne, denn ein junger Feldjäger seiner Majestät k. u. k. Armee hängt an einem Baum, mit einem Strick um den Hals. Sein kriminalistisches Gespür lässt ihn an der Selbstmordtheorie zweifeln. Seine Recherchen beim Militär werden blockiert, wie von seinem Vorgesetzten Spetich, der an die Selbstmordtheorie glaubt. Gaetanos Freund und Kollege Polizeiinspektor Pietro Pirona erzählt ihm von den Spielschulden des Soldaten, was scheinbar den Verdacht des Selbstmordes bestätigen sollte. Gaetano hat im Triestiner Bürgermeister Valerio einen mächtigen Förderer, zumal er dessen Gattin aus Todesnot gerettet hatte, und einen weithin bekannten Ruf genießt, dass er ungefragt Eigeninitiative zeigt und die eine oder andere Weisung von oben überhört. Wenige Tage später fällt das Österreichische Thronfolgerpaar in Sarajevo einem Attentat zum Opfer, eine Gruppe von Aufständischen droht, die Leichen auf dem Weg von Sarajevo nach Wien zu entführen. Der italienischen Bürgermeister, der österreichische Statthalter, die Polizei und das Militär beraten wie man die Lage unter Kontrolle bringen könnte. Für die Klärung des Todes von dem jungen Soldaten bleibt Lamprecht vorerst keine Zeit mehr. Er muss sich um die Rettung der Monarchie kümmern. In solchen Augenblicken war er unberechenbar und auch für seine Vorgesetzten schwer zu steuern, da er nur mehr seinem Instinkt und seiner inneren Stimme folgte. Sobald er kriminalistisch Blut geleckt hatte, nahm er auf nichts und niemanden Rücksicht, schon gar nicht auf so etwas wie Nationalität oder Herkunft. Und da gab es auch kein Besinnen auf dienstrechtliche Vorschriften oder ein Zaudern, um sich die geplante Aktion absegnen zu lassen. Lamprecht soll das verhindern. Schon bald steckt er mitten in einer Intrige, die auch für ihn selbst lebensgefährlich wird. Und das ersehnte Radrennen kann er sich abschminken - dafür radelt er auf Istrien irgendwann mitten in der Nacht um sein Leben. Zunehmend entwickelt sich ein Kriminalroman mit spannenden Szenen eines furchtlosen Geheimagenten seiner Majestät, quasi einem 007 der Donaumonarchie, auf den Gefahr an Land, in der Luft und im und auf dem Wasser lauert und sich gleichzeitig wie ein historischer Reiseführer liest. Christian Klinger beschreibt sehr gut die unruhigen Zeiten der multikulturellen Gesellschaft kurz vor Ende der Habsburgermonarchie, knapp vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges und verpackt das in seinem fiktiven Roman, der vor einem wahren Hintergrund spielt. Das ergibt einen spannenden, lesenswerten und gut gelungenen Krimi mit einer kleinen Lehrstunde in österreichisch-italienischer Zeitgeschichte. Mit einem guten Buch ist man nie allein, so Christian Klinger. Vielleicht ist damit der Startschuss für eine neue Reihe historischer Krimis gefallen.