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Weiskerns Nachlass

Roman. Ausgezeichnet mit dem Uwe-Johnson-Preis 2012

(15 Bewertungen)15
200 Lesepunkte
Buch (gebunden)
19,99 €inkl. Mwst.
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Rüdiger Stolzenburg, 59 Jahre alt, hat seit 15 Jahren eine halbe Stelle als Dozent an einem kulturwissenschaftlichen Institut. Seine Aufstiegschancen tendieren gegen null, mit seinem Gehalt kommt er eher schlecht als recht über die Runden. Er ist ein prototypisches Mitglied des akademischen Prekariats. Dieser »Klasse« fehlt jede Zukunftshoffnung: Die selbst gesetzten Maßstäbe an die universitäre Lehre lassen sich nicht aufrecht erhalten; die eigene Forschung führt zu keinem greifbaren Resultat. Für das Spezialgebiet des Rüdiger Stolzenburg, den im 18. Jahrhundert in Wien lebenden Schauspieler, Librettisten und Kartografen Friedrich Wilhelm Weiskern, lassen sich weder Drittmittel noch Publikationsmöglichkeiten beschaffen. Und dann erweist sich das angeblich sensationelle neue Material aus dem Nachlaß von Weiskern auch noch als Fälschung. Seine Bemühungen, eine ihn ruinierende Steuernachforderung zu erfüllen, machen ihm endgültig deutlich: die Welt, die Wirtschaft, die Politik, die privaten Beziehungen - alles ist prekär. Sie zerbrechen, sie setzen Gewalt frei, geben in großem Ausmaß den Schein für Sein aus. Christoph Hein hat mit Rüdiger Stolzenburg eine Figur geschaffen, in der sich prototypisch die Gefährdungen unserer Gesellschaft und unserer Zivilisation am Ende des ersten Jahrzehnts des zweiten Jahrtausends spiegeln. Christoph Hein ist damit der aktuelle, realistische, literarisch durchgeformte Gesellschaftsroman gelungen.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
21. August 2011
Sprache
deutsch
Auflage
Originalausgabe
Seitenanzahl
318
Autor/Autorin
Christoph Hein
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Gewicht
464 g
Größe (L/B/H)
213/134/27 mm
ISBN
9783518422410

Portrait

Christoph Hein

Christoph Hein wurde am 8. April 1944 in Heinzendorf/Schlesien geboren. Nach Kriegsende zog die Familie nach Bad Düben bei Leipzig, wo Hein aufwuchs. Ab 1967 studierte er an der Universität Leipzig Philosophie und Logik und schloss sein Studium 1971 an der Humboldt Universität Berlin ab. Von 1974 bis 1979 arbeitete Hein als Hausautor an der Volksbühne Berlin. Der Durchbruch gelang ihm 1982/83 mit seiner Novelle Der fremde Freund / Drachenblut.


Hein wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Uwe-Johnson-Preis und Stefan-Heym-Preis. Seine Romane sind Spiegel-Bestseller.


Pressestimmen

»Und so ist Christoph Heins Roman um einen gebeutelten und sehr nachvollziehbaren Helden ein kleines Kunstwerk geworden, mit einer graziösen und gleichzeitig realistischen Prosa und einem genauen Blick für die Anliegen der Gegenwart.«

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Von Diana G. am 16.11.2011

Weiskerns Nachlass

Ein Gesellschaftsroman aus der gehobenen Gesellschaftsschicht. Rüdiger Stolzenburg, Dozent und in einer Sackgasse, beruflich und finanziell, ohne Aufstiegschancen ist die Hauptfigur im Roman von Christoph Hein. Das ist eine sehr ernste, böse, realistische Satire und gleichzeitig Krimi, Forschungsbericht und Realitätserkundung. "Weiskerns Nachlass" zeigt, wie Geld über Wissen, Tradition und Anstand gewinnt, also eigentlich keine Satire, wenn man recht bedenkt, sondern nur Realismus.