Dass die Digitalisierung mittlerweile alle Gesellschaftsbereiche durchdringt, ist unbestritten. Doch was sind die Konsequenzen? Steuern wir auf eine restlos in Daten erfasste, vollkommen künstliche Welt zu? Diese Schreckensvision wird den Ambivalenzen des anhaltenden Technologieschubs nicht gerecht. Jedoch fordern die spürbaren Veränderungen des menschlichen Weltverhältnisses dazu auf, sich über die Folgen dieses Prozesses zu vergewissern. Zur Analyse zieht der vorliegende Band eine Diagnose des späten Husserls heran. Der Philosoph sah die menschliche Lebenswelt einer Tendenz zur Technisierung ausgesetzt, deren Fortsetzung wir in der Digitalisierung erleben. Sie steht im Zeichen einer rückhaltlosen wissenschaftlich-technischen Quantifizierung, die den materiell-lebensweltlichen Sinnzusammenhang von Individuum, Gesellschaft und Natur nachhaltig beeinflusst. Die Beiträge des Buches untersuchen den gegenwärtigen Stand dieser Transformation in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Verkehr, Wissen, Bildung, Literatur, Gesundheit und Erotik.