Jakob besitzt einen Großhandel mit zahlreichen Teesorten, Gewürzen und Kaffee. Auch alle Geschäfte der Stadt, die diese Produkte verkauften, gehören ihm. Über seine Finanzen muss er sich also keine Sorgen machen. Auch in Bezug auf die Liebe muss er sich eigentlich keine Sorgen machen. Sowohl seine Frau Marietta als auch seine Tochter lieben ihn sehr. Zusammen geben sie eine glückliche Familie ab. Darüber hinaus hat Jakob eine besondere Begabung. Die Geschichten, die er erzählt, kann er im wahrsten Sinne des Wortes zum Leben erwecken. Er lässt für seine ZuhörerInnen Bilder entstehen, durch die ein duftender Sommerwind oder eine kalte Brise mit herben Aromen wehen. Einfach magisch. Doch eines Tages schleichen sich die Unzufriedenheit und ein Traum, nach etwas Größerem ein. Getrieben von diesen Gedanken, reist Jakob nach Hamburg und entdeckt sowohl die geheimnisvolle Frau aus seinen Träumen als auch eine geheimnisvolle Teesorte, die er noch nicht kennt. Kann das der Beginn der ersehnten Veränderung sein? Ewald Arenz schreibt in seinem Buch von einem Mann, der an einem Wendepunkt seines Lebens angekommen zu sein scheint. Beruflich hat Jakob viel erreicht und auch privat läuft es gut. Dennoch stellt ihn das nicht zufrieden. Es scheint, als frage er sich "soll das schon alles gewesen sein?". Die Sehnsucht nach einer neuen Herausforderung bzw. der berühmt berüchtigten Großen Liebe lassen den Mann in die Stadt fahren, die für ihn das Tor zu anderen Welten darstellt, nach Hamburg. Synonym für all seine Gedanken bzw. Wünsche steht zudem die unbekannte Frau, die in seinen Träumen erscheint und der er schließlich tatsächlich in Hamburg begegnet. Da ich nichts vorwegnehmen möchte, lasse ich es an dieser Stelle offen, ob seine Suche erfolgreich verläuft. Bisher habe ich bereits mehrere Romane von Ewald Arenz gelesen. Manche davon haben mich sehr begeistert. Leider muss ich an dieser Stelle gestehen, dass "Der Teezauberer" nicht zu diesen Geschichten gehört. Es beginnt schon mit dem Hauptprotagonisten Jakob. Seine Art und Weise wie er mit Marietta aber auch mit seiner Tochter umgeht, gefallen mir nicht. Auf mich wirkt er sehr überheblich und ichbezogen. Er ist mit seinem Leben unzufrieden, möchte etwas verändern. Dazu reist er in seine geliebte Großstadt. Bei all dem ist es Jakob allerdings egal, was seine Familie in dieser Zeit macht oder wie es ihnen geht. Von so lebenspraktischen Dingen, wie Versorgung des Kindes o.ä. wollen wir mal gar nicht reden. Ist ja auch vermutlich nicht Intention der Geschichte. Dennoch bleiben mir die handelnden Charaktere fremd. Ebenso habe ich nicht in die Handlung gefunden. Die Sprünge zwischen den Zeiten oder den jeweiligen Szenen haben mich meist überrascht ja sogar eher verwirrt. Die kurzen Erklärungen über bestimmte Teesorten sowie deren Herkunftsort haben mir hingegen gut gefallen. Für mich waren diese "Abschnitte" sehr interessant. Die im Klappentext angekündigte romantische Geschichte über Tee und Liebe habe ich jedoch nicht finden können.Fazit:Eine Geschichte, über einen Mann in der Midlife Crisis, der sich auf die Suche nach etwas "Großem" macht.