Meinung: Ich bin von diesem Buch positiv überrascht worden. Die Geschichte spielt in der ruhigen Kleinstadt Haparanda, nahe der finnischen Grenze, wo normalerweise wenig Aufregendes geschieht. Hannah Wester und ihre Kolleginnen und Kollegen von der örtlichen Polizei sind an ein eher beschauliches Arbeitsumfeld gewöhnt bis ein ungewöhnlicher Fund ihre Routine erschüttert: Eine tote Wölfin wird entdeckt, in deren Magen sich menschliche Überreste befinden. Was zunächst wie ein bizarrer Einzelfall wirkt, entwickelt sich schnell zu einem komplexen und vielschichtigen Kriminalfall. Die Ermittlungen führen die Polizei auf eine Spur, die weit über die Stadtgrenzen hinausreicht. Es deutet alles darauf hin, dass ein Drogendeal zwischen Russland, Finnland und Schweden aus dem Ruder gelaufen ist. Mehrere Tote sind bereits zu beklagen, und nun scheint sich eine Gruppe skrupelloser Krimineller auf den Weg nach Haparanda gemacht zu haben. Die Lage spitzt sich zu. Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr angenehm leicht, flüssig und gut zu lesen. Besonders gut hat mir die wechselnde Erzählperspektive gefallen. Sie sorgt nicht nur für Abwechslung, sondern versetzt die Leserinnen und Leser immer wieder in eine Position, in der sie der Polizei einen Schritt voraus sind was das Mitfiebern und Miträtseln noch spannender macht.
Die Charaktere sind liebevoll und authentisch gezeichnet. Die Handlung ist durchdacht, teils düster und auf eine spannende Art und Weise komplex genau so, wie ich es bei einem guten Kriminalroman mag. Was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat, ist, dass in dieser Geschichte nichts so ist, wie es zunächst scheint. Immer wieder wird man als überrascht, die Spannung bleibt konstant hoch und gipfelt in einem gelungenen Finale.
Alles in allem ist dieser Kriminalroman eine absolute Leseempfehlung für alle Fans von nordischen Krimis.