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Minutennovellen

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Der ungarische Schriftsteller István Örkény (1912-1979) hat eine literarische Form erfunden: die Mininovelle, deren Lektüre nicht mehr als eine Minute beansprucht und deren Titel unmißverständlich sein muß wie die Nummer einer Straßenbahn. Er schrieb sie »während der wenigen freien Stunden, die er der Geschichte abtrotzen konnte« - einer Geschichte, die ihm vor allem Verfolgung, Krieg, Gefangenschaft und den unberechenbaren Alltag in einer repressiven Gesellschaft zugedacht hatte. In diesen »Märchen aus dem 20. Jahrhundert« (György Konrád) lesen wir von einem kleinen Mädchen in Rußland, das fasziniert die neue Leica-Kamera betrachtet, mit der die Hinrichtung seiner Mutter aufgenommen wird; von einer Tulpe, die sich vom Fensterbrett stürzt, weil sie keine Tulpe mehr sein will; oder von der Pförtnerin eines Unternehmens, die vierzehn Jahre lang die selbe Auskunft gibt, bis sie eines Tages einen unerhörten Satz spricht und für Sekunden ein Loch in die Welt schlägt.
Die Minutennovellen, deren Humor und Rätselhaftigkeit an Kafka erinnern, gehören längst zu den Klassikern der osteuropäischen Moderne. In wenigen Zeilen die Essenz eines Lebens, in einem simplen Dialog die Absurdität einer Epoche festzuhalten - das ist die hohe Kunst dieses Autors, der seine Texte gern mit Brühwürfeln verglich, aus denen der Leser sich eine Suppe kochen soll.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
16. September 2002
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
168
Reihe
Bibliothek Suhrkamp
Autor/Autorin
István Örkény
Herausgegeben von
Terézia Mora
Übersetzung
Terézia Mora
Nachwort
György Konrád
Weitere Beteiligte
György Konrád
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Originalsprache
ungarisch
Produktart
gebunden
Gewicht
232 g
Größe (L/B/H)
181/119/17 mm
ISBN
9783518223581

Portrait

István Örkény


István Örkény, 1912 in Budapest geboren, war Apotheker und Chemiker. 1938 debütierte er mit der Erzählung Ringelreihen, die seinem ersten Novellenband von 1941 den Titel gab. 1942 wurde Örkény eingezogen. Weil er Jude war, mußte er in einem Arbeitsbataillon an der russischen Front dienen. Nach fünf Jahren in sowjetischer Kriegsgefangenschaft kehrte er nach Budapest zurück. 1953 veröffentlichte er seinen ersten Roman

Eheleute

. 1955 folgte der Novellenband

Im Schneesturm.

Seit 1956 zu einem mehrjährigen Schweigen verurteilt, wurde er erst Mitte der sechziger Jahre einem größeren Publikum bekannt. Im Ausland nahm man ihn als den bedeutendsten ungarischen Dramatiker seit dem Zweiten Weltkrieg wahr. Er schrieb Kurzromane und Erzählungen. Als Schöpfer einer neuen erzählerischen Gattung, der "Minutennovelle", gilt er heute als Klassiker der Moderne.


Erste Auswahlsammlungen der Minutennovellen, übersetzt von Vera Thies, erschienen in der DDR:

Der letzte Zug

(1973) und

Gedanken im Keller,

(1977). Sein Roman

Rosenausstellung

erschien zunächst in der DDR, 1982 u.d.T.

Interview mit einem Toten

bei Suhrkamp (Übersetzung: Hildegard Grosche). Seine Stücke, vor allem

Katzen-Spiel

(1966),

Familie Tót

(1967) und

Pischti im Blutgewitter

(1969) wurden auf allen großen Bühnen gespielt und liegen ebenfalls in deutscher Übersetzung vor.

Terezia Móra, 1971 in Sopron/Ungarn geboren. 1990 Übersiedlung nach Berlin. Sie studierte Theaterwissenschaft und Hungarologie und erwarb das Drehbuch-Diplom der Deutschen Film- und Fernsehakademie. 1999 erschien ihr Erzählband Seltsame Materie. Zahlreiche Übersetzungen aus dem Ungarischen, zuletzt Harmonia caelestis von Péter Esterházy. Für ihre literarischen Arbeiten wurde sie mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis 1999.

Terézia Mora, geboren 1971 in Sopron, Ungarn, ist Schriftstellerin, Drehbuchautorin und Übersetzerin. Sie zog 1990 nach Berlin, studierte Hungarologie und Theaterwissenschaften an der Humboldt-Universität und absolvierte anschließend eine Ausbildung zur Drehbuchautorin an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Seit 1998 arbeitet Sie als freie Autorin und übersetzt ungarische Literatur ins Deutsche.

Terézia Mora, geboren 1971 in Sopron, Ungarn, ist Schriftstellerin, Drehbuchautorin und Übersetzerin. Sie zog 1990 nach Berlin, studierte Hungarologie und Theaterwissenschaften an der Humboldt-Universität und absolvierte anschließend eine Ausbildung zur Drehbuchautorin an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Seit 1998 arbeitet Sie als freie Autorin und übersetzt ungarische Literatur ins Deutsche.


György Konrád wurde am 2. April 1933 in der Nähe von Debrecen als Sohn einer jüdischen Familie in Ungarn geboren. Im Jahr 1944 entging er nur knapp seiner Verhaftung durch Nationalsozialisten und ungarische Pfeilkreuzler, die ihn ins Konzentrationslager Auschwitz deportieren wollten. Mit seinen Geschwistern floh er zu Verwandten nach Budapest und lebte dort in einer Wohnung unter dem Schutz der Helvetischen Konföderation. Die Ereignisse dieser Jahre beschrieb er in den Büchern

Heimkehr

und

Glück

. Konrád studierte in Budapest Literaturwissenschaft, Soziologie und Psychologie bis zum Ungarnaufstand 1956. Anschließend arbeitete er von 1959 bis 1965 als Jugendschutzinspektor für die Vormundschaftsbehörde eines Budapester Stadtbezirks. Nebenbei publizierte er erste Essays. Ab 1965 stellte ihn das Budapester Institut und Planungsbüro als Soziologen für Städtebau ein. Sein Romandebüt

Der Besucher

veröffentlichte er 1969. Seit dem Erfolg des Erstlingswerkes konzentrierte er sich auf die literarische Arbeit. In seinen Essays plädierte er für ein friedliches Mitteleuropa, das die Grenzen zwischen Ost und West überwinden solle. Als Demokrat und Dissident zählte er neben Václav Havel, Adam Michnik, Milan Kundera oder Pavel Kohout zu den wichtigsten Stimmen vor 1989. Weil er zwischen 1978 und 1988 nicht publizieren durfte, reiste er durch Westeuropa, Amerika und Australien. Das Publikationsverbot wurde erst 1989 aufgehoben. Am 13. September 2019 starb Konrád im Alter von 86 Jahren in seinem Haus in Budapest.


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