Bei "Vatermörder" von Jeffrey Deaver handelt es sich um den dritten Band der "Colter Shaw"-Buchreihe des Autors. Nachdem ich den ersten Band sehr genossen habe, vom zweiten Band jedoch ein wenig enttäuscht war, war ich auf diesen Band schon sehr gespannt. Und was soll ich sagen? Jeffrey Deaver hat mich mit diesem Roman wieder in seinen Band gezogen. Während der zweite Band mir persönlich ein wenig zu lahm und langatmig war, läuft in diesem die Handlung wieder sehr rasant ab. In diesem Band reist Colter Shaw nach San Francisco, um die letzten Ermittlungen seines ermordeten Vaters fortzuführen. Dabei wird er plötzlich von der ominösen Firma BlackBridge gejagt, denen er zu nahe getreten ist, als er Beweise sammelt, dass diese als "Problemlöser" ihrer Kunden tätig ist. Im Fadenkreuz der Firma befindet sich auch eine Familie, deren Leben Colter Shaw versucht zu retten. Dabei bekommt er unerwartete familiäre Hilfe aus seiner Vergangenheit. Sein Bruder taucht auf und unterstützt ihn dabei mit seinem Team. Das Zusammentreffen der Brüder ist voller Geheimnisse, blieben bislang viele Fragen um den verschollenen Bruder in den bisherigen Bänden eher unbeantwortet. So richtig beantwortet werden die Fragen auch nicht in diesem Roman. Zugleich nähern die beiden Brüder sich an. Colters Bruder umgibt während des Romans durchgehend etwas unscheinbares und man versteht nicht so recht, wie er die Position eingenommen hat, die er inzwischen inne hat. Gerade das lässt ihn interessant erscheinen, zumal er scheinbar Colter immer aus der Ferne beobachtet hat und zwischendurch immer wieder lenkend eingreift. Das mysteriöse Verhältnis zwischen den Brüdern lässt diese real erscheinen, so dass man trotz ihrer vielen verschiedenen Einzigartigkeiten auch sehr viele Gemeinsamkeiten entdeckt. Jeffrey Deavers Schreibstil ist einmal mehr spannend und rasant. Mit diesem Roman macht er Colter Shaw von einem Jäger zu einem Gejagten und offenbart so auch eine neue Seite an ihm. Durch eine sehr bildhafte Sprache lässt er die Geschehnisse real erscheinen, so dass man das Gefühl hat als stiller Beobachter vor Ort zu sein. Jeffrey Deaver schafft es mit immer neuen Spannungsspitzen und Wendungen die Handlung in neue Bahnen zu lenken, so dass mit jedem Geheimnis, dass gelüftet wird, die Geschehnisse unvorhersehbar bleiben und so der Spannungsbogen durchgehend hochgehalten wird. Meiner Ansicht nach hat Jeffrey Deaver hier Colter Shaw zu alter Stärke zurück verholfen. Ich für meinen Teil, bin in jedem Fall schon gespannt auf den vierten Band. Und auch wenn dieser Roman für sich alleine stehen kann, würde ich jedem empfehlen die Roman in chronologischer Reihenfolge zu lesen. Zwar werden grundlegende Ereignisse, und damit auch Geheimnisse, aus den vorherigen Bänden angedeutet. Allerdings finde ich, dass die Tiefe der Figur Colter Shaw und seiner Familie nur dann nachvollzogen werden kann, wenn man die Ereignisse Band für Band miterlebt. Bisherige Romane der Colter Shaw - Reihe: Der Todesspieler Der böse HirteVatermörderRachejägerFazit: Nach einem etwas schwachen zweiten Band findet Jeffrey Deaver mit "Vatermörder" erneut zu alter Stärke zurück. Dieser dritter Band fesselt dieser Band wieder von der ersten bis zur letzten Seite. Es erwarten einen ein Aufeinandertreffen der Shaw-Brüder und noch mehr Geheimnisse! Dieser Roman weckt Lust auf den nächsten Band.Ich kann hier eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen, insbesondere wenn man die vorherigen Bände schon gelesen (oder ggf. die Serie "Tracker", die darauf basiert, gesehen) hat. Note: 2+ (¿¿¿¿¿¿¿¿)