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Candy Haus

Roman

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Was der internationale Bestseller »Der größere Teil der Welt« für die Musikindustrie, ist »Candy Haus« für die Welt der Start-ups

Mit ihrem Roman »Der größere Teil der Welt« gelang Jennifer Egan der internationale Durchbruch. Jetzt knüpft sie in ihrem neuen visionären Roman »Candy Haus« über unsere Gegenwart ein schillerndes Netz aus Lebensläufen. Im Mittelpunkt steht der charismatische Bix Bouton, Gründer eines atemberaubenden Start-ups in Amerika. Sein Coup ist eine App, die unsere Erinnerungen ins Netz hochlädt. Ein gefährliches Glück, denn die Erinnerungen werden für andere sichtbar. Und da ist Bennie Salazar, Ex-Punk-Rocker, der als Musikproduzent in Luxus driftet und seinen Sohn an die Sucht verliert . . .

New York, Chicago, Los Angeles - die Wüste, der Regenwald: Mit vor Energie funkelnden Figuren erzählt Egan von der Suche nach Familie und Geborgenheit in einer Zeit, in der die digitale Welt unsere Sehnsüchte auffrisst.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
07. September 2022
Sprache
deutsch
Auflage
1. Auflage
Seitenanzahl
416
Autor/Autorin
Jennifer Egan
Übersetzung
Henning Ahrens
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Originalsprache
englisch
Produktart
gebunden
Gewicht
524 g
Größe (L/B/H)
207/133/37 mm
ISBN
9783103971453

Portrait

Jennifer Egan

Jennifer Egan wurde 1962 in Chicago geboren und wuchs in San Francisco auf. Sie lebt heute mit ihrem Mann und zwei Söhnen in Brooklyn, New York. Neben ihren Romanen und Kurzgeschichten schreibt sie für den »New Yorker« sowie das »New York Times Magazine« und lehrt an der Columbia University Creative Writing. Für ihren Roman »Der größere Teil der Welt« erhielt sie 2011 den Pulitzer Prize, den National Book Critics Circle Award und den Los Angeles Times Book Prize. Zuletzt erschien ihr Roman »Manhattan Beach« (2017), der wochenlang auf der »New York Times«-Bestsellerliste stand.

Henning Ahrens


lebt als Schriftsteller und Übersetzer in Frankfurt am Main. Er veröffentlichte diverse Lyrikbände sowie die Romane »Lauf Jäger lauf«, »Langsamer Walzer«, »Tiertage« und »Glantz und Gloria«. Für S. Fischer übersetzte er Romane von Richard Powers, Kevin Powers, Khaled Hosseini. Zuletzt erschien sein Roman »Mitgift«.


Pressestimmen

Das ist so ein Roman, wo ich vor Freude in die Hände klatsche, weil der so klug, so schlau ist. Denis Scheck, WDR2

[. . .] ein flirrendes Kaleidoskop mit Geschichten der digitalen Welt. Handelsblatt

Mit Candy Haus hat sie nun einen überaus schillernden und packenden Erzählkosmos auf der Höhe der Zeit geschaffen. Literaturkritik

Candy Haus [ist] keine Tech-Dystopie, sondern zeitlos darin, dass jeder nach seinem Ort sucht, an dem er sich gehalten fühlt. Birgit Schmid, Neue Zürcher Zeitung

Ein netzartiges Universum aus kunstvoll-klugen Geschichten, in dem man sich sehr gerne immer wieder neu verfängt. Bücher Magazin

ein ebenso politisch wie ästhetisch herausforderndes und befriedigendes Buch. Denis Scheck, ARD/Druckfrisch

Endlich mal wieder ein packendes Buch, das einen Blick in die Zukunft wagt. DONNA

Egans kunstvoll ausgetüftelte Erzählwelt [lässt sich] [. . .] als Versuchsanordnung einer großen zeitgenössischen Autorin lesen, [. . .] getrieben von der Grundfrage [. . .]: Was ist eigentlich eine Geschichte? Tobias Döring, Frankfurter Allgemeine Zeitung

Wie soll man diesen Roman erfassen: jede Menge Figuren und Orte [. . .] Doch wie Jennifer Egan uns in all diese Leben hineinzieht, finde ich grandios! Ariane Heimbach, Brigitte

[. . .] Egans neuer Roman [überzeugt] weniger durch die darin durchgespielten neuen, gefahrvollen Möglichkeiten des Internets, als vielmehr durch die Art, wie sie zu zeigen vermag, was diese aus ihren Usern machen. Peter Henning, SR 2 KulturRadio

Candy Haus ist innovativ, provokant, ein bisschen größenwahnsinnig und dabei wahnsinnig unterhaltsam. Miriam Stein, Harper s Bazaar

Candy Haus ist einzigartig: eine Tech-Dystopie voller Lebensfreude. Miriam Stein, Harper s Bazaar

Wie über Hyperlinks springt man von Person zu Person und wird [. . .] bald süchtig danach, Querverbindungen zwischen den Geschichten [. . .] zu finden. Julia Lorenz, taz

[Egans] Figuren schillern und fesseln, auch in der knappsten Episode gibt es Spannung, Probleme, Bewegung und öfter auch eine Pointe, die aber nie alles abschließt. Sabine Rohlf, Berliner Zeitung

[. . .] eine Fülle kluger, menschenfreundlicher Geschichten, die weder in digitale Fortschrittsversprechen passen noch in den Pessimismus einer von sich selbst enttäuschten Moderne. Sabine Rohlf, Berliner Zeitung

beunruhigend realitätsnah Stefan Kister, Stuttgarter Zeitung

hochinteressante[s], vielleicht sogar visionäre[s] Werk Tilman Urbach, Bayerischer Rundfunk, BR 2 (Diwan)

Jennifer Egan erzählt das alles ohne Zeigefinger und sehr unterhaltsam. Es ist eine wirklich spannende Geschichte von der digitalisierten Gesellschaft und auch der Einsamkeit. Anne-Dore Krohn, RBB24

Süchtig machend visionär geht es um die Frage, was bleibt, wenn wir unsere Erinnerungen digitalisieren und allen zugänglich machen. DONNA

[. . .] fulminantes Porträt einer digitalisierten Gesellschaft [. . .] Eva Thöne, Der Spiegel

In ihrem neuen Roman Candy Haus lotet die US-Schriftstellerin Jennifer Egan die Grenzen des Digitalen und die Möglichkeiten der Literatur aus. Sabine Scholl, Der Standard

In ihrem virtuosen neuen Roman spürt Jennifer Egan den Verheissungen von Big Data nach und weckt selbst dort Sympathie, wo wir nie damit rechnen würden. Florian Keller, WOZ Die Wochenzeitung

Eine der wenigen, die ihren erzählerischen Möglichkeitssinn und den Humor unterdessen nicht verloren haben, ist die amerikanische Schriftstellerin Jennifer Egan. Marie Schmidt, Süddeutsche Zeitung

Wie das Digitale menschliche Beziehungen aufrüttelt, ist das zentrale Thema [. . .] die Kunst von Candy Haus ist es, selbst Techniken, auch Rationalisierungstechniken, umwerfend poetisch zu beschreiben. Susanne Romanowski, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

Besprechung vom 15.10.2022

Probe aufs Informationszeitalter

Alles hochladen: Der Brief- und Tweetroman "Candy Haus" von Jennifer Egan ist ein raffinierter Zwilling ihres Erfolgsbuchs "Der größere Teil der Welt".

Das Problem wird sich tatsächlich nicht sehr vielen stellen, aber einmal angenommen, wir hätten daheim einen echten Mondrian, etliche Millionen wert, der unversichert an der Wohnzimmerwand hängt (weil alle angefragten Versicherungen die Alarmanlage ungenügend fanden): Wie ließe der sich wohl am besten schützen?

Die Antwort ist verblüffend einfach: Man umgebe ihn mit reichlich Mondrian-Merchandising-Artikeln, also Kerzenhaltern, Vasen, Regenschirmen, Tabletts, Platzdeckchen, Handtüchern, Kissen, Postern und bestickten Hockern sämtlich im charakteristischen Design aus farbigen Quadraten und schwarzen Linien in rechten Winkeln. Damit wäre das Original bis zur Unkenntlichkeit getarnt, denn "wer einen echten Mondrian besitzt, würde sich nie diesen Schund kaufen". Das wahrhaft Unverwechselbare und einzig Wertvolle kann nur im Schwarm von Fakes und Nachgemachtem überleben.

Das ist so eine kalifornische Einsicht, wie man sie in diesem Roman lernt. Sie stammt von Abuela Salazar, einer mittlerweile alten Dame, Mutter von fünf Kindern, frühen Witwe und einst honduranischen Schachmeisterin. Das Vermögen ihrer Schachprämien hat sie zunächst in Bitcoins angelegt, bevor sie sich damit den Mondrian ersteigern konnte, den sie laut eigenem Bekunden vorrangig zu selbsttherapeutischen Maßnahmen nutzt: "Wenn ich mich hier verloren fühle, finde ich mich dort wieder", erklärt sie ihrem Enkel Chris. "In der zweidimensionalen Welt werden Probleme kleiner."

Wo und wie man sich selbst findet oder wiederfindet, ist bei Jennifer Egan seit Langem ein Zentralthema. Um es zu erkunden, erfindet sie mit ihren Texten raffiniert verschlungene Erzählgehäuse, in denen sie ihre Figuren und zugleich auch uns als Leser auf die Suche schickt. Auf gewundenen Pfaden mit vielen Abzweigungen sowie Seitenöffnungen, die uns beim Vorübergehen unvermittelt Ausblick auf andere Erlebniswirklichkeiten bieten, bewegen wir uns in ihrem Roman wie durch ein Labyrinth, das immer wieder Déjà-vus verschafft. Beispielsweise die Familie Salazar, die uns wie die meisten der Protagonisten von "Candy Haus" vor gut zehn Jahren schon einmal begegnet ist: im Vorgänger- und Zwillingsroman "Der größere Teil der Welt", mit dem Egan 2011 den Pulitzer-Preis gewann.

Man muss sich auch auf allerhand kleinere Figuren und Details besinnen können, um irgendwann herauszukriegen, wie die Puzzleteilchen zueinander passen. Wer daran Spaß hat, wird bei dieser Suche lustvoll fündig. Nicht umsonst verweist schon der Romantitel auf das Knusperhäuschen aus "Hänsel und Gretel", das den Besuchern so viel Lust verheißt: jede Süßigkeit ein Treffer. Doch man braucht den früheren Roman gar nicht zu kennen, um sich an dem Vexier- und Suchspiel zu beteiligen. "Candy Haus" ist selbst bereits nach dem Prinzip verschachtelter Geschichten gebaut, die immer wieder perspektivisch anders ansetzen, bevor sie den Blick auf schon Bekanntes freigeben.

Abermals setzt sich das Buch aus einer Erzählsequenz von verlinkten Einzelabschnitten zusammen, ein gutes Dutzend insgesamt, teilweise zuvor als Storys schon veröffentlicht, die nicht chronologisch präsentiert werden und in unterschiedlichen Erzählweisen gestaltet sind. So werden wir beständig zu allerhand Verbindungs- und Erinnerungsarbeit angespornt. Am spektakulärsten sicher mit der Spionagegeschichte einer Mata-Hari-Figur, die in einer Folge von Hunderten Tweets übermittelt wird (und tatsächlich erstmals in diesem Medium veröffentlicht wurde: vor zehn Jahren vom "New Yorker"). Ein anderer Abschnitt kommt ganz als E-Mail-Kommunikation daher, was, vergleichsweise konventionell, das alte Verfahren des Briefromans aufnimmt.

Dazu erfindet Egan ein passendes Handlungselement. Etliche ihrer Geschichten sind in einer nahen Zukunft angesiedelt, unserer Zeit rund ein Jahrzehnt voraus, und verhandeln technische Innovationen, die an die Stelle der sozialen Medien getreten sind. Hardware sind die menschlichen Gehirne, deren Bewusstseins- und Gedächtnisarbeit neuerdings direkt verfügbar gemacht und geteilt wird: Alles lässt sich hochladen. "Own your Unconscious" heißt die App (in der brillanten deutschen Version von Henning Ahrens, die allerdings an diesem Knackpunkt leider unscharf wirkt: "Besitze Dein Unterbewusstes"), wahlweise mit Editorfunktion, um unliebsame Inhalte daraus einfach zu entfernen. Denn in der Fortentwicklung dieser Mnemotechnik können Nutzer die persönlichen Erinnerungen in einer Art Cloud allen anderen zur Verfügung stellen und im Kollektivbewusstsein nach Belieben surfen oder streamen, um vergangenes Geschehen aus der Erlebnisperspektive anderer Beteiligter abermals zu besichtigen.

So erfährt eine Figur, wie sich die London-Reise, die sie mit dem Vater einst als Teenager unternommen hat, eigentlich aus dessen Sicht ausnahm. Oder eine Tochter durchlebt mit einer Mischung aus Amüsement und Schrecken den ersten Drogentrip, auf dem ihr Vater in den Sixties bewusstseinserweiternd unterwegs war. "Erobere deine Erinnerungen zurück" und "Wisse um dein Wissen" lauten die Slogans, mit denen der Techkonzern, der diese schöne neue Welt eröffnet, für seine Produkte wirbt.

Doch insgesamt hält die Autorin deutlich Abstand zu derlei Fortschrittseuphorie. Nicht nur bevölkert sie ihren Roman mit allerhand Renegaten, Hochladegegnern und Datenverweigerern, die sich dem allgemeinen Wohlfühltaumel der Verfüg- und Teilbarkeit entziehen und dessen Glück infrage stellen: "Wie alle anderen, die Informationen sammeln, stehe ich aber vor einem Problem: Was kann ich damit anfangen? Wie soll ich das Wissen ordnen, verarbeiten, verwenden? Wie kann ich verhindern, darin zu ertrinken?" Anstatt für mediale Glücksversprechen interessiert sie sich viel mehr für deren erzähltechnische Korrelate, wie sie die Kunst der Fiktion ausmachen, vor allem das allwissende Erzählen, das immer schon so tut, als könnte es sich jeglicher Erlebnisperspektive anpassen: eines der ältesten Medien überhaupt, um sich von der eigenen Rolle probehalber zu entfremden.

So lässt sich Egans kunstvoll ausgetüftelte Erzählwelt mit den unterschiedlichen Verfahren letztlich als Versuchsanordnung einer großen zeitgenössischen Autorin lesen, die das eigene Vorgehen erforschen und im Informationszeitalter die Möglichkeiten ihres Tuns erproben will, getrieben von der Grundfrage, die das Erzählen seit jeher in Gang setzt: Was eigentlich ist eine Geschichte? Wie es zum Ende heißt: "Alles zu wissen bedeutet aber, nichts zu wissen; ohne Story haben wir es nur mit zusammenhanglosen Informationen zu tun." TOBIAS DÖRING

Jennifer Egan:

"Candy Haus". Roman.

Aus dem amerikanischen Englisch von Henning Ahrens. Verlag S. Fischer, Frankfurt am Main 2022. 416 S., geb.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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LovelyBooks-BewertungVon FrauSchafski am 30.07.2024
Leider kompletter Fehlkauf. Nach 50 Seiten abgebrochen. Kam weder mit den Figuren noch mit dem Schreibstil klar.
LovelyBooks-BewertungVon Mira123 am 05.06.2024
Zuallererst direkt: Wer hier einen typischen Roman erwartet, ist an der falschen Adresse. Denn eigentlich würde ich dieses Buch eher als Kurzgeschichtensammlung als als Roman bezeichnen. Die Figuren hängen zwar alle zusammen und scheinen eine gemeinsame Geschichte zu erleben - oder zumindest verweist der Klappentext darauf -, aber in den ersten 75 Seiten merkt man davon nichts. Hier sah ich einfach nur wirklich viele Perspektiven, zwischen denen auch noch häufig gewechselt wurde. Der Schreibstil unterschied sich zwischen den einzelnen Kapiteln bisher auch nicht wirklich, was es für mich schwierig machte, mich zu erinnern, wer denn gerade erzählte.Die Handlung dieses Buches dreht sich um verschiedene Männer, die sich ihrer Umwelt gegenüber absolut empathielos verhalten und sich scheinbar nur für sich selbst interessieren. Sie tun, was auch immer sie wollen und reagieren dann wie kleine Kinder überrascht darauf, dass ihr Handeln Konsequenzen mit sich bringt. Vielleicht finden sich in diesem Buch weiter hinten noch spannendere oder liebenswertere Figuren, die in mir mehr Gefühl als nur Frustration hervorrufen. Ich kann es euch nicht sagen, denn nach Seite 75 habe ich hier aufgegeben. Normalerweise zwinge ich mich zumindest, bis Seite 100 zu lesen, aber hier? Ich glaube, ich habe mir bereits jetzt schon ein Bild gemacht, das ausführlich genug ist, um meine Meinung begründen zu können.Von der neuen App, von der uns ja schon im Klappentext erzählt wird, habe ich bisher leider auch noch nicht wirklich was mitbekommen. Was schade ist, denn diese App ist eigentlich der Grund, warum ich dieses Buch lesen wollte. Darüber bin ich vor allem deswegen überrascht, weil dieses Buch mit einem Kapitel aus der Sicht von Bix Bouton beginnt. Dann nach 75 Seiten festzustellen, dass diese gefeierte App noch nicht wirklich eine Rolle gespielt hat, war für mich dann doch eher überraschend. Mein Fazit? Das war leider gar nicht mein Fall. Schade.