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Herscht 07769

Florian Herschts Bach-Roman

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Kana wäre eine vergessene Stadt irgendwo in Thüringen, hätte ihre abgelegene Trostlosigkeit nicht Neonazis angelockt. Die Einwohner betrachten sie mit Angst und Argwohn. Allein Florian Herscht meint, er habe Freunde auf beiden Seiten: ein hilfsbereiter Muskelprotz, der sich vor Tattoos fürchtet und glaubt, das Universum stürze demnächst ins Nichts. Um alle vor der vermeintlichen Katastrophe zu warnen, schreibt er Briefe an Frau Merkel, die ohne Antwort bleiben. Doch seine Unschuld macht ihn hellsichtig, und nur die Musik Bachs kann ihn trösten. Plötzlich tauchen am Waldrand Wölfe auf, die Apokalypse rückt tatsächlich näher. . .

Literarisch mit großem Sog überrascht László Krasznahorkai mit einem Roman voll beängstigender deutscher Gegenwart, mit melancholischem Humor und abgründigem Sarkasmus.

»Lange ist mir ein Protagonist nicht mehr so ans Herz gewachsen wie Florian Herscht. Gemeinerweise kann man in diesem Buch nie aufhören zu lesen. Ich sage es nicht mal neidisch, sondern als Beschenkter: László Krasznahorkai hat den heutigen deutschen Roman geschrieben. «
Ingo Schulze

»Dieses Buch ist wie der Teilchenbeschleuniger, vor dem sich Herscht so fürchtet. . . Ein unfassbarer Teufelstango! «
Clemens Meyer

Produktdetails

Erscheinungsdatum
13. Oktober 2021
Sprache
deutsch
Auflage
2. Auflage
Seitenanzahl
416
Autor/Autorin
László Krasznahorkai
Übersetzung
Heike Flemming
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Originalsprache
ungarisch
Produktart
gebunden
Gewicht
630 g
Größe (L/B/H)
217/147/39 mm
ISBN
9783103974157

Portrait

László Krasznahorkai

»Jedes meiner Bücher soll die literarische Landkarte verschieben«, sagt László Krasznahorkai, dem 2015 der International Man Booker Prize verliehen wurde. 1954 in Gyula/Ungarn geboren, gilt er als einer der innovativsten Schriftsteller Europas, dessen Romane »Satanstango« und »Melancholie des Widerstands« überall auf der Welt begeistert aufgenommen werden. Die internationale Beachtung begann jedoch 1993 in Deutschland mit dem SWR-Bestenliste-Preis für »Melancholie des Widerstands«. In den letzten Jahren erschienen die Erzählbände »Seiobo auf Erden« (Brücke-Berlin-Preis und Literaturpreis Leuk 2010) sowie »Die Welt voran« (2014). Für seinen Roman »Baron Wenckheims Rückkehr« (2018) wurde er mit dem National Book Award 2019 for Translated Literature ausgezeichnet. 2021 erhielt er den Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur sowie 2024 den spanischen Literaturpreis Prix Formentor. Zuletzt erschienen der Roman »Herscht 07769« und der Erzählband »Im Wahn der Anderen«. Heute lebt László Krasznahorkai in Triest, Italien.

Heike Flemming studierte in Leipzig, Wien und Budapest, lebt als freischaffende Übersetzerin in Berlin und hat 2014 über den ungarischen Gegenwartsroman promoviert. Zu den von ihr übersetzten Autoren zählen Péter Esterházy, Imre Kertész, Szilárd Borbély und László Krasznahorkai. 2010 erhielt sie den Brücke-Berlin-Preis, 2014 den Förderpreis zum Straelener Übersetzerpreis. 2021 wurde sie mit dem Übersetzerpreis Ginkgo-Biloba für Lyrik 2021 sowie dem Hieronymusring der Heinrich-Maria-Ledig-Rowohlt-Stiftung ausgezeichnet.


Pressestimmen

Solitär der Gegenwartsliteratur Thomas David, WDR 3

Große Literatur. Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau

Krasznahorkai, ein Meister der örtlich begrenzten Apokalypse [. . .]. Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau

Herscht 07769 ist ein beeindruckendes Buch, virtuos und mitreißend erzählt [. . .] Norma Schneider, nd

Das grösste aber ist: Dass man diesen seltsamen, sperrigen, rätselhaften Roman nicht in die Ecke wirft, sondern sich ihm anvertraut und sich mitnehmen lässt [. . .]. Jörg Plath, Neue Zürcher Zeitung

László Krasznahorkai beweist mit diesem Roman abermals, dass sein Werk völlig zurecht zur Weltliteratur gezählt wird. ORF

Ein Satz, ein riesiger, rhythmischer Wirbel aus Wörtern, der die lesenden einsaugt und zugleich die ganze Welt umfasst [. . .]. Herbert Heinzelmann, Nürnberger Nachrichten

Der ganze Roman [. . .] ist ein einziger Satz. Keiner, durch den man sich hindurchquälen muss, sondern einer, der einen unwiderstehlichen Sog entwickelt. Dierk Wolters, Hessische/Niedersächsische Allgemeine

Die Prosa dieses Romans schwingt rhythmisch-melodisch wie das Plätschern eines Baches dahin und Krasznahorkai zeigt sich als großer Erzähler des Kleinen. Karsten Herrmann, literaturkritik. de

Der Roman ist für mich ein kleines Ereignis, eine sprachliche Naturgewalt, was auch an der tollen Übersetzung von Heike Flemming liegt. Nadine Kreuzahler, RBB Inforadio

Möglich, dass einer der besten Romane über Deutschland von einem europäisch geprägten Ungarn geschrieben worden ist, einer der besten des Jahres ist es sicher. Mara Delius, Welt am Sonntag

Herscht 07769 [ist] ein grandioses Sprachkunstwerk, mit dem László Krasznahorkai erneut seinen Rang als einer der eigenständigsten und vielschichtigsten europäischen Schriftsteller bewiesen hat. Cornelius Hell, Österreichischer Rundfunk, Ö1

Es ist für mich der Roman des Jahres. Ich habe kein Buch gelesen in diesem Jahr, das mich so mitgerissen hat und so begeistert hat. Jörg Magenau, SWR2

Ein Ungar schreibt den deutschen Roman des Jahres: ein großer, langer, tragikomischer Satz [. . .]. Harald Staun, Frankfurter Allgemeine Zeitung

Höhepunkt des Bücherherbsts Ronald Pohl, Der Standard

László Krasznahorkais Roman Herscht 07769 ist ein großer Roman über die deutsche Gegenwart in ihren schlimmsten Auswüchsen Harald Loch, Badische Zeitung

Krasznahorkai hat zum Glück nicht nur eine sehr zeitgemäße Gespenstergeschichte geschrieben, sondern eine große Komödie aus Deutschland [. . .]. Was für ein Wahnsinnsroman. David Hugendick, Die Zeit

Herscht 07769 zählt zu den herausragenden Neuerscheinungen dieses Jahres, die enorm viel bieten, aber auch einiges fordern [. . .]. Werner Krause, Kleine Zeitung

Niemand schreibt so wie László Krasznahorkai: Er lässt einen fortdauernd staunen über dieses Erzählen und das Erzählte und ihren unentwirrbaren Zusammenhang. Jörg Plath, Deutschlandfunk

Herscht 07769 ist ein Leitstern der europäischen Literatur nicht nur dieser Saison. Gerlinde Sommer, Thüringer Allgemeine

eine aberwitzige, rabenschwarze thüringer Apokalypse, wie sie wohl nur László Krasznahorkai ersinnen konnte. Cornelius Hell, Die Presse

László Krasznahorkai beweist mit diesem Roman abermals, dass sein Werk, völlig zu Recht zur Weltliteratur gezählt wird! Christoph Baumann, Falter

[ ] ein grandioses Sprachkunstwerk, mit dem László Krasznahorkai erneut seinen Rang als einer der eigenständigsten und vielschichtigsten europäischen Schriftsteller bewiesen hat. Cornelius Pollmer, Süddeutsche Zeitung

Formal ist dieser Roman von László Krasznahorkai auch sonst wieder eine herausfordernde Mischung aus Vergnügen und Antivergnügen, allerdings ohne dass beides sich gegenseitig auslöschte. Katja Gasser, ORF

Deutsche Gegenwart, erzählt von einem der letzten großen europäischen Schriftsteller, melancholisch, sarkastisch. Cornelius Hell, Ö1 (Ex Libris)

[. . .] ein großes Sprachkunstwerk, eindrucksvoll von Heike Flemming ins Deutsche übersetzt. Ludwig Lohmann, Buchkultur

absurd komisch, tragisch und spannend bis zum Punkt Mara Delius, Welt am Sonntag

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