Vincent wäre gern mehr wie seine Freunde. Weniger Kartoffel und mehr wie Ali und Tarek. Und doch erlebt er mit, wie Fremdenfeindlichkeit, Vorurteile und Missstände in unserer Gesellschaft ein Problem für Jugendliche mit Migrationshintergrund sind. Aber das hält ihn nicht ab, sich Bräunungscreme ins Gesicht zu schmieren, die seine Haut nicht verträgt. Nimmt Mutproben an, die Narben hinterlassen.
Was an diesem Roman faszinierend ist, ist die Tatsache, dass man bis zum Schluss nicht herausbekommt, was wirklich passiert ist, warum einer der Freunde im Krankenhaus landet. Schichtweise wird die Vorgeschichte abgetragen. Als müsste Vince sich seinen Lesern erst langsam öffnen, Vertrauen aufzubauen. Was für mich sehr zu den Teenagern passt. Allerdings hat es mich ein wenig gestört, dass es in der Zeit immer wieder hin und her springt. Zwar ist auch das authentisch, schließlich berichtet man im Alltag auch nicht immer nach kontinuierlichen Zeitsträngen, da einem erst nach und nach auch wieder alles einfällt, dennoch hat es mir die Story etwas erschwert. Aber ein eindrucksvoller Roman, der gelesen werden sollte, mit der Kulisse des Sommermärchens 2006.