Darum geht es:2015: Auf der Familienfeier zum 85. Geburtstag von Konrad der Familie Simon-Hauschke kommt es zu einem Spektakel. In den Sechzigerjahren ist Henning Fuchs, der Schwager von Konrad aus der DDR, geflohen. Nach all den Jahren der Funkstille taucht Henning ausgerechnet auf dieser Feier auf. Henning konfrontiert seine Schwester Elisabeth und die Familie mit schweren und unangenehmen Vorwürfen.Ohne Aufklärung ist er dann aber auch schnell wieder verschwunden. Die 20-jährige Urenkelin Lou ist neugierig geworden. Was ist damals geschehen? Was steckt hinter den Vorwürfen von Henning? Warum hat nie jemand aus ihrer Familie über Henning gesprochen? Die junge Journalistik-Studentin beginnt, unbequeme Fragen zu stellen.Mein Leseeindruck:Die Stunde der Mauersegler" ist ein generationsübergreifender Familienroman, der mich von Anfang an eingenommen und gepackt hat. Margarethe Adler hat einen flüssigen und einfühlsamen Schreibstil. Die Geschichte spielt auf verschiedenen Zeitebenen und erzählt die Geschehnisse der damaligen Zeit aus Sicht von vier Generationen, die durch Schweigen und Verdrängen viel zu wenig voneinander wissen. Mich hat es erschrocken, wie die Vergangenheit die Zukunft prägt. Die Autorin hat gut recherchiert und liebevolle, authentische Protagonisten skizziert. Sie lässt Elisabeth, Isabella, Anke und Lou in ihrer Geschichte zu Wort kommen.Fassungslos habe ich verfolgt, wie die DDR als Überwachungsstaat Familie Simon-Hauschke beeinflusst und reglementiert hat. Man wusste nie, wem man trauen kann.Ein schrecklicher Gedanke. Die Zeit der deutschen Teilung hat mich thematisch schon immer fasziniert. Von daher war der Roman ein literarischer Genuss für mich.4,5/5 ¿¿ Eine eindrucksvolle und spannende Familiengeschichte! Leseempfehlung ¿¿