Über ein Jahr nachdem die Familie Simon-Hauschke einen Ausreiseantrag gestellt hat, verlassen sie 1988 Ost-Berlin. Es liegen Monate der Ausgrenzung und Anfeindungen hinter ihnen. Da der Sohn Christian mittlerweile volljährig ist, muss er zurückbleiben.
2015 kommt es bei einer Familienfeier zu einem großen Streit, bei dem sich die bislang versteckten Geheimnisse, Lügen und Fragen ihren Bann brechen. Während der Nachwendezeit wurde über vieles, was der Familie in der DDR passiert ist, über Gesinnungen und revolutionäre Gedanken, der Mantel des Schweigens gelegt.
Doch nun weht ein andere Wind und die 20jährige Lou beginnt Fragen zu stellen, um ihr eigene Familiengeschichte zu verstehen.
Ein großer Roman über eine Familie, deren Zerrissenheit zwischen zwei Systemen auch anhand von Zeitzeugenberichten schonungslos Schicht für Schicht offengelegt wird. Fragen der Moral und Integrität stellen sich hier und es wird sehr deutlich, dass nicht alles schwarz oder weiß gewesen ist, sondern viele Grautöne auf den so unterschiedlichen Gesellschaftssystemen liegen.
Ein Roman, der mich tief in die deutsch-deutsche Geschichte hat eintauchen lassen und den ich allen empfehle, die sich gerne mit diesem Thema beschäftigen mögen.