Ein guter Song transportiert Bilder, läuft gar als Film im Kopf seiner ZuhörerInnen ab. Er berührt uns in besonderer Art und Weise emotional oder intellektuell und lässt uns so in die Gedankenwelt der Songwriterin bzw. des Songwriters eintauchen. Deshalb mögen wir gute Songs. Können wir das auch, gute Songs schreiben? Oder ist dieser Moment nur genialen SongwriterInnen vorbehalten? Auch wenn wir Kreativität nicht erzwingen können, können wir unseren Geist so lenken, dass er kreativ werden kann (Masen Abou-Dakn, Songtexte schreiben, S. 29). Wie das gelingen kann, beschreibt Masen Abou-Dakn sehr eindrucksvoll und anschaulich in seinem Buch Songtexte schreiben, welches mittlerweile in der dritten Auflage vorliegt. Ausgehend vom kreativen Prozess, dem Suchen einer Idee sowie eines Themas und dem Finden eines Bezugsrahmens, dem anschließenden Texten von Versen und den dazu passenden Melodien bis hin zur Darstellung von Songelementen und Textsegmenten kommen wir mit dem Buch unserem Ziel Stück für Stück näher: unserem einzigartigen Film fürs Ohr unserer ZuhörerInnen. Der immer dann gelungen ist, wenn er in uns lyrische, emotionale Assoziationen weckt.
Ein guter Song, so nehme ich aus dem Buch mit, ist keine Prosa und muss auch nicht besonders klingen. Er besteht vielmehr aus verdichteten Ideen, den Versen, die sich auch reimen dürfen, aber nicht unbedingt reimen müssen. Ich habe gelernt, dass eine lebendige Sprache das A und O eines authentischen Songs ist.
Wer das Texten und deren rhythmische Vertonung mag, sollte dieses Buch in jedem Falle lesen. Es lohnt sich!