"Und ich kann regelrecht hören, wie bei mir der Groschen fällt und ich etwas über die Menschen verstehe, das ich vorher nicht begriffen habe."InhaltNicoletta ist Fotografin in Berlin und wollte in ihrer Schulzeit Schauspielerin werden, Ellen ist Schauspielerin und auf dem Olymp ihrer Karriere, doch nichts wünscht Sie sich mehr, als zu verschwinden. Die beiden sind am gleichen Tag im selben Jahr zur Welt gekommen und eine sucht die andere, um ihr etwas zurückzugeben, was für beide einen unschätzbaren Wert hat - die Kette mit dem Kolibrianhänger von Nicolettas verstorbener Mutter. Mit schicksalhafter Magie kreuzen sich ihre Wege in der Großstadt und jede von Ihnen hat das Gefühl, dass diese Begegnung ihrer beider Leben auf irgendeine Art und Weise verändern wird. Doch bis sie sich einander öffnen und verstehen, warum sie füreinander wichtig sind, muss ein Stalker abgeschüttelt, ein Geheimnis gelüftet und eine Krankheit besiegt werden. Nichts scheint mehr Bestand zu haben und wie im Rausch lassen sich beide auf eine kurze gemeinsame Wegstrecke ein, wohlwissend, dass nichts davon Bestand haben wird.MeinungBisher habe ich sämtliche Thriller der Autorin gelesen und auch ihren aktuellsten Roman "Der längste Schlaf"; dieses Buch hier war das letzte fehlende in meiner Sammlung und ich habe mich wirklich darauf gefreut, denn ich mag den Schreibstil und die Inhalte von Melanie Raabes Büchern sehr gern und habe alle mit 4 oder 5 Lesesternen bewertet. Umso enttäuschter war ich von dieser Lektüre hier, die in Summe trotzdem viele begeisterte Leserstimmen erhalten hat, mich aber so gar nicht überzeugen konnte.Einzig der motivierende Schreibstil und ein dadurch entstehender lockerer Lesefluss haben mich dazu bewogen, diesen Roman nicht vorzeitig abzubrechen. Meine wesentlichen Kritikpunkte sind so vielfältig, dass ich hier nur einen kurzen Eindruck schildern möchte. Die Story selbst ist ziemlich dünn in der Handlung und findet keine Ausrichtung: ein Stalker, ein Privatdetektiv, ständige Flucht gefolgt von erfolgreichem Wiederfinden, Freundschaft die an Willkür grenzt und absolut unnahbare Protagonisten. Allein die vielen Dogmen, die hier bedient werden - eine lesbische Frau, die den Verlust ihres einzigen Kindes betrauert, eine Krebskranke, die ihren Hirntumor fast liebevoll einen Männernamen gibt, so das man als Leser zunächst vermutet, dass es sich bei Kurt um die Affäre handelt und nicht um das potentiell mögliche Ende des Lebens ...Auch die Aussagekraft der Erzählung ist vollkommen beliebig: ein bisschen Magie, diverse Zufälle, alltägliche Begebenheiten und dann wieder Verfolgungsjagden durch die Großstadt. Es bleibt einfach gar nichts in Erinnerung, bloße Momentaufnahmen, die meines Erachtens vor allem künstlerisch arrangiert wurden.FazitIch vergebe hier enttäuschte 2 Lesesterne, weil ich so gar nichts mit dieser Geschichte anfangen konnte. Dieses Buch ist hoffentlich ein "Ausreißer" unter den Werken der Autorin. Auch der Wunsch nach Rückzugsmöglichkeiten, die Hoffnung auf ein persönliches Leben abseits von Glamour und Partys und vielleicht in Ansätzen eine Frauenfreundschaft kamen bei mir hier weder mental noch emotional an.