Joan zieht nach dem Unfalltod ihrer Eltern zurück in ihr Elternhaus zu ihrem autistischen Bruder Marlon. Zwangsläufig muss sie sich dabei mit ihrer Vergangenheit, ihrem Doppelleben und unliebsamen Zeitgenossen auseinandersetzen. Ich habe lange gebraucht, um in das Buch reinzukommen. Vieles ist nicht sofort offensichtlich, wird vom Erzähler nicht direkt ausgesprochen - zum Beispiel Joan zweiter Job und das Marlon Autist ist. Zudem ist Joan nicht gerade eine sympathische Zeitgenossin. Man fühlt sich nicht mit ihr verbunden, versteht ihre Handlungen und Vorgehensweisen nicht und ist manchmal von ihr genervt. Die anderen Charaktere erscheinen ebenfalls zwielichtig. Es muss etwas passieren, langsam spitzt sich die Lage zu, wird latent bedrohlich. Dennoch wirken die Wendungen manchmal zu abrupt und konstruiert. Kurzzeitig erhofft man sich eine Art Happy End, aber am Ende knallt¿s. So sehr einen das Ende auch bestürzt: es konnte kein anderes geben. Erst dadurch ergibt die ganze Geschichte einen Sinn, man geht im nachhinein verschiedene Szenen des Romans durch und ist auf seltsame Weise versöhnt: es hätte kein anderes Ende geben können, um aus dem Plot eine runde Sache zu machen.