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Die Lungenschwimmprobe

Verteidigung einer jungen Frau, die des Kindsmords bezichtigt wurde - Roman

(176 Bewertungen)15
260 Lesepunkte
Buch (gebunden)
26,00 €inkl. Mwst.
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Leipzig/Sachsen im Jahre 1681: die fünfzehnjährige Anna Voigt steht vor Gericht, sie soll ihr neugeborenes Baby getötet haben. Die Obrigkeit will sie verurteilt sehen, es droht ihr der Tod - wie vielen anderen Mädchen und Frauen in dieser Zeit, die des gleichen Verbrechens bezichtigt werden. Aber dieser Fall ist anders: Sie hat nicht nur einen mächtigen Vater, der sich für sie einsetzt. Sondern es findet sich auch ein Arzt, der etwas spektakulär Neues wagt und ein wissenschaftliches Verfahren entwickelt, das in die Medizingeschichte als "Lungenschwimmprobe" eingehen wird. Durch dieses soll nachgewiesen werden, dass es tatsächlich eine Totgeburt war, wie Anna hartnäckig versichert, und kein Mord. Kann sie gerettet werden?

In Renbergs brillantem historischen Roman folgen wir dieser Geschichte durch die Augen verschiedener, unverwechselbarer, historisch belegter Charaktere - da ist der Arzt, der sich der Wissenschaft verpflichtet fühlt und das Neugeborene untersucht; da ist der kontroverse und progressive Anwalt, der sich entscheidet, diesen nahezu aussichtslosen Fall zu übernehmen; und da ist Annas Vater, ein wohlhabender, einflußreicher Mann, der sich sofort auf die Seite seiner jungen Tochter schlägt und alles daran setzt, damit ihr Gerechtigkeit widerfährt, dessen Hass auf ihre Widersacher so groß ist, dass er sich schon bald auf einen unerbittlichen Rachefeldzug begibt. Demgegenüber stehen die Köchin aus seinem Haushalt, die gegen Anna aussagt - und vor allem der erbarmungslose Ankläger, der das Mädchen durch grausame Folter zum Geständnis bringen will. Inmitten all dessen befindet sich die blutjunge Anna, verzweifelt und verängstigt, aber standhaft in ihrem Beharren darauf, unschuldig zu sein.

Die Lungenschwimmprobe ist ein packender historischer Roman über das Zusammenprallen zweier Welten: die Ausläufer des Mittelalters treffen auf die ersten Ansätze der frühen Aufklärung, dies alles vor dem dramatischen Hintergrund einer barocken Lebenswelt - basierend auf wahren Begebenheiten, die der Autor akribisch recherchiert hat, die Lungenschwimmprobe selbst gilt als Beginn der modernen Rechtsmedizin.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
23. Oktober 2024
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
699
Autor/Autorin
Tore Renberg
Übersetzung
Ina Kronenberger, Karoline Hippe
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Originalsprache
norwegisch
Produktart
gebunden
Gewicht
700 g
Größe (L/B/H)
218/141/43 mm
ISBN
9783630877778

Portrait

Tore Renberg

Tore Renberg (geb. 1972) nimmt in der norwegischen Literatur einen außergewöhnlichen Platz ein, da sein literarisches Werk eine große Spannbreite umfasst. Er ist einer von Norwegens populärsten und erfolgreichsten Autoren, vielfach preisgekrönt, seine Bücher erscheinen in 23 Ländern. Die Lungenschwimmprobe ist sein erster historischer Roman, für den er vor Ort in Leipzig akribisch recherchiert hat.

Pressestimmen

»Vielschichtige Geschichtsstunde und ein toller Schmöker! « Peter Twiehaus / ZDF - Morgenmagazin

»Tore Renberg denkt mit nüchterner und kräftiger Phantasie weiter, wo in den Akten Lücken klaffen. « Roland H. Dippel / Mitteldeutsche Zeitung

»Renbergs Buch ist ein ebenso kurioses wie faszinierendes Werk zwischen fiktivem Roman und historischer Forschung. « Peter Urban-Halle / Deutschlandfunk Kultur

»Dieser historische Roman, den ich verschlungen habe, basiert auf einem Fall von 1681 aus Leipzig, den der norwegische Autor Renberg akribisch recherchiert hat. « Angela Wittmann / Brigitte

»Dieser Roman, der auch die gespaltene Gesellschaft des 17. Jahrhunderts in der Mitte Europas abbildet, ist eine rundum geglückte Kombination aus Fakten, Fantasie und Empathie. « Bernd Melichar / Kleine Zeitung

»Renberg schildert die aufwühlenden Ereignisse aus unterschiedlicher Perspektive und lehnt sich teileise an den barocken Stil der Zeit an. Das wirkt so authentisch, wie man es selten in einem historischen Roman findet. « Sibylle Peine / Westfälischer Anzeiger

Bewertungen

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Von Martina Weiss am 14.02.2025

Großartig recherchiert, detailverliebte Charaktere

Das war ein außergewöhnlich tolles Leseerlebnis, Tore Renberg hat hier einen äußerst bemerkenswerten historischen Roman geschrieben, der nicht nur akribisch recherchiert wurde, sondern auch noch mit ausgesprochen detailverliebten Figuren gefüllt, die für mich lebendiger nicht sein hätten können. Und dabei ist das Barock nicht einmal annähernd meine bevorzugte historische Zeit, beim Lesen. Der Klappentext und die guten Rezensionen hatten mich neugierig gemacht, das Buchcover fand ich extrem ansprechend und so wagte ich mich noch einmal aus meiner Komfortzone und bin begeistert in die 700 Seiten starke Lektüre abgetaucht. Wir erfahren nicht nur über den Gerichtsfall Anna Voigts, sondern erhalten ein Sittenbild der damaligen Zeit: biedere Bigotterie wurde langsam von wissenschaftlichen Erkenntnissen überrollt. Wenn wir heute von damaligen Gerichtsurteilen lesen, dann wissen wir, dass sie "im Namen Gottes" ausgeführt wurden, mehr Aberglaube als Logik und wir wissen, dass es immer brutal und grausam war. Aber Renberg haucht Anna Voigt so viel Leben ein, dass wir die Angst und Verzweiflung beim Lesen spüren und das lässt Geschichte lebendig werden. Der Autor schreibt aber nicht ohne Humor, den merkt man besonders in den Dialogen. Und dann ist es auch ein feministisches Buch, denn Renberg macht uns einmal mehr bewusst, wie sehr Frauen leiden müssen - nein, sogar doppelt und dreifach bestraft werden - dafür, dass Männer ihren Hosenstall nicht geschlossen halten können, während letztere zumeist keine Konsequenzen tragen müssen. Diese Lektüre hätte furztrocken sein können, Tore Renberg hat aus der Materie ein kluges, witziges und erschütterndes Buch mit vielen lebendigen Charakteren gemacht. Großartig! Karoline Hippe und Ina Kronenberger haben eine wunderbare Übersetzungsarbeit geleistet
Von PatriciaPP am 21.01.2025

Etwas ganz Besonderes

Dieser historische Roman sticht nicht nur optisch aus der Masse heraus, sondern ist auch inhaltlich etwas ganz Besonderes! Erzählt wird die Geschichte der Anna Voigt, die es wirklich gegeben hat und die wohl sogar das Vorbild für das Gretchen in Goethes Faust gewesen sein soll. Dabei wird aber nicht nur einfach chronologisch heruntererzählt, sondern wir verfolgen verschiedene Erzählansätze. So wechseln sich Beschreibungen ihrer Geschichte ab mit einem wütenden Monolog ihres Vaters, mit Erzählungen über das Leben der Scharfrichter in der damaligen Zeit und mit einem Bericht über ihren Anwalt Christian Thomasius (ebenfalls eine historische Persönlichkeit) und den Arzt Johannes Schreyer. Letzterer gab der Lungenschwimmprobe sogar ihren heutigen wissenschaftlichen Namen: Schreyer-Schwimmprobe. Daraus ergibt sich ein Buch, an dem man dranbleiben muss, um das Gesamtbild zu erkennen. Ich würde es als sehr anspruchsvoll bezeichnen, nicht nur von der Seitenanzahl und dem Schreibstil her, sondern weil es dem Lesenden auch inhaltlich einiges abverlangt. Die Themen sind nichts für schwache Nerven, sondern können jedem die Nackenhaare aufstellen, selbst wenn er/sie sonst nur Thriller liest. Trotzdem ergötzt es sich nicht nur in den Gewaltorgien der damligen Zeit, sondern ordent sie eben auch in den geschichtlichen Kontext ein. Ich persönlich habe diese Mischung aus Historie und Gesellschaftskritik jedenfalls sehr gespannt verfolgt und viele interessante Dinge gelernt.