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Der Kadaverräumer

Roman

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Die Rede war von fünf toten Füchsen, die an der ungarisch-serbischen Grenze auf der Straße lagen. Als die Männer vom Räumkommando dort ankommen, sind es Dutzende Kadaver, auch Hunde und Katzen - erschossen, wie sich herausstellt, von Grenzposten, die sich die Zeit vertreiben wollten. Der Krieg auf dem Balkan ist lange vorbei, dennoch sind es Erlebnisse wie diese, die den Erzähler in seine Vergangenheit zurückstoßen.

Im Garten einer Berliner Klinik, in der er gestrandet ist, um seine quälenden Verdauungsprobleme loszuwerden, holt ihn die Musik eines Kusturica-Films ein, und er bricht in Tränen aus, "vielleicht, weil sie an die Oberfläche brachte, wovor er gerne weggelaufen wäre, jene alles verwüstenden, alles ausbeinenden Jahre, die einfach kein Ende nehmen konnten oder wollten, die immer noch andauerten".

Wer ist dieser Erzähler, der in einem reißenden Redestrom zwischen den traumatischen Schauplätzen seines Lebens hin und her taumelt? Einem Kadaverräumkommando angehörte, das einmal eine ganz andere Aufgabe übernommen hatte? Ist er Opfer, Täter? Ein Überlebender, der im Sprechen Heilung sucht?

Der Jugoslawienkrieg und sein Nachleben haben Zoltán Danyi nie losgelassen - fast zwei Jahrzehnte lang scheiterte er an dem Versuch, eine monströse Realität einzufangen, die ihn selbst fast verschlungen hätte. Eines Tages war der Ton da - ein Sound, der einen beim Lesen bezwingt. Der Text schillert wie die Oberfläche eines verseuchten Gewässers. Schicht für Schicht wird sie abgedeckt. Ein Buch, gebaut wie ein komplexes Musikstück, dessen Schönheit Distanz und Berührung gewährt.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
10. September 2018
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
251
Autor/Autorin
Zoltán Danyi
Übersetzung
Terézia Mora
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Originalsprache
ungarisch
Produktart
gebunden
Gewicht
392 g
Größe (L/B/H)
205/130/25 mm
ISBN
9783518428351

Portrait

Zoltán Danyi

Zoltán Danyi, 1972 in Senta, Jugoslawien geboren, studierte moderne Literatur an der Universität Novi Sad, Serbien, und an der Universität Szeged, Ungarn. Ab 2003 veröffentlichte er mehrere Gedichtbände und Kurzgeschichten. Sein Debütroman

Der Kadaverräumer

aus dem Jahr 2015 erhielt bedeutende ungarische Literaturpreise, darunter den Miklós-Mészöly-Preis, den Tibor-Déry-Preis und den Milán-Füst-Preis. Die deutsche Übersetzung des Romans stand 2019 auf der Shortlist für den HKW-Literaturpreis. Sein zweiter Roman

Rosenroman

wurde mit dem einzigen unabhängigen ungarischen Literaturpreis, dem Merítés-Preis, ausgezeichnet. Die deutsche Übersetzung des Romans wurde 2023 von der Darmstädter Jury zum Buch des Monats gewählt. Ebenfalls 2023 erschien in der Edition Thanhäuser

Aus dem Tagebuch des Gärtners

. Zoltán Danyi lebt als Rosenzüchter und Schriftsteller in Senta, Serbien.

Terézia Mora, geboren 1971 in Sopron, Ungarn, ist Schriftstellerin, Drehbuchautorin und Übersetzerin. Sie zog 1990 nach Berlin, studierte Hungarologie und Theaterwissenschaften an der Humboldt-Universität und absolvierte anschließend eine Ausbildung zur Drehbuchautorin an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Seit 1998 arbeitet Sie als freie Autorin und übersetzt ungarische Literatur ins Deutsche.


Pressestimmen

» Der Kadaverräumer ist ein perfektes Buch von widersinniger Schönheit, das vom Hässlichen in uns erzählt. « Andrea Heinz, Süddeutsche Zeitung

»Zoltán Danyis zorniger Romanerstling Der Kadaverräumer ist ein literarisches Ereignis über die Grenzen Ungarns hinaus. . . . Unter jeder Oberfläche verbirgt sich eine unheilvolle Tiefe, in die Danyi gnadenlos hineinleuchtet. Man muss diesen Blick aushalten. Er gehört einem Schriftsteller der Sonderklasse, vor allem aber geht er uns angesichts europäischer Zerrüttung dringend an. « Ilma Rakusa, Neue Zürcher Zeitung

»Verblüffend ist die Schönheit der Sprache, in der hier ein manischer Erzähler Kapitel für Kapitel neu ansetzt, seine Dämonen zu zähmen. « Wolfgang Höbel, DER SPIEGEL

»In einer eindringlichen monologischen Suada erzählt er von seinem Leben. Die Zeiten und Ereignisse schieben sich dabei höchst kunstvoll in- und übereinander. « Andreas Wirthensohn, Wiener Zeitung

»Zoltán Danyi ist ein großer Roman gelungen. « Norbert Mappes-Niediek, Frankfurter Rundschau

»Von der brutalen Gewalt, der Drastik der körperlichen Funktionsstörungen sowie der Kombination Sexualität und Fäkalien erzählt der in Ungarn mit dem angesehenen Miklos-Meszöly-Preis ausgezeichnete Roman auf höchst raffinierte Weise. « Jörg Plath, Deutschlandfunk Kultur

»Literatur eignet sich nicht zur Aufarbeitung traumatischer Erfahrungen, ist Zoltán Danyi überzeugt. Aber sie eignet sich sehr wohl zu deren eindringlicher Beschreibung und Wiedergabe. Der Kadaverräumer ist dafür der beste Beweis. « Wolfgang Seibel, ORF

»Der große Erfolg von Der Kadaverräumer verdankt sich nicht nur der ästhetischen Qualität, sondern seiner erschreckenden Aktualität, der permanenten Gegenwart der Geschichte, ihrer ewigen Wiederkehr, dem Tod der Kultur, der Humanität, des Mythos Europa. Der Tatsache, dass wir auch hier und jetzt im Krieg leben. « Orsolya Bencsik, Müut

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