Als Sportmediziner ist Ingo Froböse kein Unbekannter. Sein Buch "9 Regeln für eine Muskulatur, die gesund macht" ist vor allem an die Ü40-jährigen gerichtet, die vielleicht dem Kult der Selbstoptimierung im Fitnessstudio skeptisch gegenüberstehen oder sich beruflich so gestresst fühlen, dass sie glauben, keine Zeit für sportliche Betätigung zu haben. Dabei geht es nicht um Muskelpakete, sondern die Sorge um den Erhalt der Muskeln - bekannterweise setzt der körperliche Abbau ja schon in sehr jungen Jahren ein, wenn man nichts dagegen unternimmt. Aus ärztlicher Sicht argumentiert Froböse nicht nur mit Beweglichkeit und womöglich weniger Verletzungsanfälligkeit etwa bei Stürzen, wenn der Körper und damit die Muskeln regelmäßig in Bewegung sind. Mehr Muskelmasse bedeutet eben auch mehr Verbrennung im Rahmen des Stoffwechsels - und das ist bei Volkskrankheiten wie Fettleber oder Übergewicht ein wahrhaft schwergewichtiges Argument.Das Buch ist ein kompakter Ratgeber mit praktischen Übungen, die nicht überfordern und, wie ich meine, leicht in den Alltag zu integrieren sind. Vor allem will der Autor Mut machen, hoch vom Sofa oder Fernsehsessel zu kommen und wieder in Bewegung zu kommen. Dabei geht es sowohl um Ausdauer- als auch um Krafttraining. Besondere Hinweise für Menschen, die in höherem Alter wieder anfangen, sich sportlich zu betätigen. Lockern und Dehnen - eine der neun Regeln - ist da vielleicht besonders wichtig.Der Umfang des Buches ist mit nicht einmal 200 Seiten eher knapp - umso schneller kann es deshalb an den praktischen Teil gehen.