Lange konnte der Mann den Ausblick über den Monte Solaro nicht geniessen, denn auf dem Weg nach oben wird er auf dem Sessellift erschossen. War es ein Wilderer, der einen Querschläger fabrizierte oder ein hinterhältiger Mord? Wer wusste, dass Alessandro Nadi regelmässig um diese Zeit auf den Monte Solaro fährt?
Es gibt also wieder Arbeit für Enrico Rizzi und Antonia Cirillo. Dabei wären beide privat genug mit ihren Gedanken beschäftigt. Rizzi überlegt sich, vielleicht doch zu heiraten oder erst mal nur umzuziehen. Cirillo fragt sich, was ihr Sohn Oscar auf Capri eigentlich macht, denn er gibt nicht viel preis und kommt oft spätnachts erst nach Hause. Rizzi weiss bald mehr, denn er trifft Oscar schon bald bei seinen Fall-Erkundigungen an.
Es folgen die üblichen Geplänkel mit Neapel - ich würde mir wünschen, dass die beiden auf Capri endlich offiziellen Kompetenzen erhalten, um ebenbürtig zu ermitteln. Sie haben es eh besser drauf, das haben sie in allen sechs bisherigen Bänden bewiesen. Cirillo denkt gerne um die Ecke und hat damit schon öfters die Ermittlungen zielführend geprägt. Rizzi kennt seine Pappenheimer (und die meisten ihn), was auf der Insel absolut von Vorteil ist.
Das "grüne Gold", um das es hier geht, kommt leider erst am Ende auf den Tisch. Da es titelgebend ist und im Klappentext ausgelobt wird, hätte ich allerdings mehr zum Thema der seltenen Olivensorte erwartet. Es erinnerte mich auch zu sehr an den Vorgängerband "Der blaue Salamander", der ja ebenso speziell sein soll wie hier das grüne Gold.
Ansonsten ist es wieder ein solider Kriminalfall aus der Feder von Luca Ventura, bei dem Rätselfreunde auf ihre Kosten kommen. Die Ermittler finden und folgen immer wieder neuen Spuren und lösen Verwicklungen auf. Sehr gut gefallen hat mir, dass für einmal auch die gute Seele des Polizeipostens, Teresa, eine bedeutendere Rolle bekommen hat.
Fazit: Ein gut konstruierter Krimi und wie schon alle Vorgängerbände gut unterhaltend.
4 Sterne.