Gespannt habe ich auf den Fortsetzungsband von Sia Pionteks Krimi-Reihe aus dem Wendland gewartet. Schon den ersten Band der Serie habe ich nicht zuletzt wegen seiner so stimmigen Atmosphäre sehr gerne gelesen. Der Wolf im dunklen Wald ist eine würdige Fortsetzung die dem Auftaktband Die Sehenden und die Toten an Spannung keineswegs nachsteht.
Carla Seidel hat dieses Mal einen Mord aufzuklären, der sich im Rahmen einer Jagd ereignet. Der Ermordete war durch seine großspurige Art alles andere als beliebt. Es gibt also jede Menge Tatverdächtige. Als ein zweiter Mord in Kiel geschieht, der mit dem ersten Verbrechen in Zusammenhang steht, fehlt zunächst aber ein einleuchtendes Motiv.
Carla gerät immer mehr unter Druck und hat deshalb wieder gegen ihre alten Dämonen zu kämpfen. Erst spät entdeckt sie, dass die Gründe für die Taten in der Vergangenheit liegen. Einen dritten Mord kann sie deshalb nicht verhindern. Außerdem macht sie sich um ihre Tochter Lana Sorgen, die heimlich zu ihrem Vater Kontakt aufgenommen hat. Carla ist vor ihm geflohen, da er sie misshandelt und gequält hat. Deshalb will die Ermittlerin Lana von ihm fernhalten.
Für mich ist Der Wolf im dunklen Wald wieder eine sehr gelungene Mischung aus spannendem Kriminalfall und interessantem Privatleben einer Polizistin.
Das Buch kommt auch ohne übermäßige Brutalität aus, sondern erzeugt Spannung durch atmosphärische Beschreibung. Carla ist für mich eine absolut sympathische Protagonistin, mit Ecken und Kanten, die auch Fehler macht. Meine Erwartungen an den Krimi wurden voll erfüllt und auch den hoffentlich geplanten dritten Band werde ich sicherlich lesen.
Das Cover gefällt mir ausnehmend gut, nicht nur weil es dem des ersten Bandes ähnelt und somit einen Wiedererkennungseffekt hat, sondern weil es die Waldstimmung so wunderschön wiedergibt.