Studienarbeit aus dem Jahr 2024 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, Note: 2, 0, Universitä t Siegen (Universitä t), Veranstaltung: Seminar: Die Neue Frauenbewegung, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie prä gt der feministische Aktivismus zur hä uslichen Gewalt die gesellschaftliche Wahrnehmung? Dabei wird insbesondere die Berichterstattung ü ber hä usliche Gewalt in der Zeitschrift EMMA und deren Einfluss auf die gesellschaftliche Wahrnehmung des Themas. Im Mittelpunkt steht dabei der Artikel "Ein Tag im Haus fü r geschlagene Frauen". Zudem werden die gesellschaftlichen Auswirkungen der feministischen Berichterstattung unter Einbeziehung wissenschaftlicher Analysen, wie dem Tagungsbericht von Susanne Klose und Eva Labouvie sowie der Rezension von Isabel Heinemann, betrachtet, um zu beleuchten, wie diese Diskurse zur Verä nderung gesellschaftlicher Wahrnehmungen und politischer Maß nahmen beigetragen haben. Die Arbeit analysiert, inwieweit die Berichterstattung in EMMA die gesellschaftliche Reaktion auf hä usliche Gewalt geprä gt hat.
Die Frauenbewegung der 1960er und 1970er Jahre, oft als "zweite Welle des Feminismus" bezeichnet, markierte einen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte der Frauenrechte. Diese Bewegung setzte sich intensiv fü r die Verbesserung der sozialen, politischen und wirtschaftlichen Stellung der Frauen ein und rü ckte erstmals ö ffentlich die Problematik der hä uslichen Gewalt in den Fokus, die bis dahin weitgehend als privates Problem galt.
Die Nachkriegszeit war geprä gt von einer Rü ckkehr zu traditionellen Geschlechterrollen, was zu einer restaurativen und repressiven Geschlechterordnung fü hrte. Diese konservativen Strukturen wurden jedoch in den 1960er Jahren zunehmend infrage gestellt, insbesondere durch die aufkommenden Bü rgerrechts- und Protestbewegungen, die auch die Frauenbewegung beeinflussten. In diesem Kontext spielte Alice Schwarzer eine zentrale Rolle. Als eine der fü hrenden Figuren der deutschen Frauenbewegung grü ndete sie 1977 die Zeitschrift EMMA, um feministische Themen einer breiteren Ö ffentlichkeit zugä nglich zu machen und gesellschaftliche Verä nderungen anzustoß en. Diese Zeitschrift war maß geblich daran beteiligt, das Thema hä usliche Gewalt ins ö ffentliche Bewusstsein zu rü cken und politische Reformen anzuregen.