Die Geschichte einer Wissenschaft ist stets der erste, meist auch zugleich der lehrreichste und nicht selten der unterhaltsamste Zugang zu ihr: "zu schauen, . wie vor uns ein weiser Mann gedacht, und wie wirs dann zuletzt so herrlich weit gebracht . . . . . Die Geschichte der Volltswirtschaftslehre ist die Geschichte der Männer, c:lie' zur Erkenntnis volkswirtschaftlicher Probleme aus Eigenem entscheidend beigetragen haben. Will der Studierende der Volkswirtschaftslehre sich in. der verwirrenden Fülle der Schulen, Lehrmeinungen und Methoden zurecht finden, so hält er sich am besten an die originalen geistigen Leistungen, die als Marksteine der Entwicklung unserer Wissenschaft gelten, und an die bedeutenden Persönlichkeiten, die das Gesamtbild der Volkswirtschaft jeweils aus ihren besonderen Blickwinkeln gesehen und nachgezeichnet haben; alle' ihre Vorläufer, Fortsetzer und Nachbeter sind zwanglos in diese Ahnenreihe einzuordnen. Diese "biographische" Methode erlaubt es, "auf den lebendigen Menschen zurückzugehen, der einen Gedanken zuerst aussprach"l), "statt losgelöste' Theorieformen quer durch die Geschichte zu verfolgen"; zugleich gelingt es. damit, die Geschichte der Volkswirtschaftslehre in das Gesamtbild der Geistes- und Kulturgeschichte einzuordnen, das dem Denken einer Epoche jeweils sein Gepräge gab.
Inhaltsverzeichnis
Erstes Kapitel Einleitung. - Zweites Kapitel Einige Vorläufer. - Drittes Kapitel Kameralwissenschaft: Johann Heinrich Gottlob v. Justi (1717 1771). - Viertes Kapitel Die Physiokraten: François Quesnay (1694 1774). - Fünftes Kapitel Der klassische Liberalismus: Adam Smith (1723 1790). - Sechstes Kapitel Theorie am Modell: Johann Heinrich v. Thünen (1783 1850). - Siebentes Kapitel National-Ökonomie: Friedrich List (1789 1846). - Achtes Kapitel Wissenschaftlicher Sozialismus: Karl Marx (1818 1883). - Neuntes Kapitel Kathedersozialismus: Adolph Wagner (1835 1917). - Zehntes Kapitel Historismus: Gustav Schmoller (1838 1917). - Elftes Kapitel Methodenstreit und Grenznutzenschule: Carl Menger (1840 1921). - Zwölftes Kapitel Logische und soziologische Theorie: Vilfredo Pareto (1848 1923). - Dreizehntes Kapitel Neo-Klassik: Alfred Marshall (1842 1924). - Vierzehntes Kapitel Geld- und Konjunkturtheorie: Knut Wicksell (1851 1926). - Fünfzehntes Kapitel Institutionalismus: Thorstein Veblen (1857 1929). - Sechzehntes Kapitel Makro-Ökonomik: John Maynard Keynes (1883 1946). - Siebzehntes Kapitel Entwicklungs- und Wachstums-Theorie: Joseph Alois Schumpeter (1883 1950). - Achtzehntes Kapitel Heutige Forschungsrichtungen. - Namensregister.