Homers Ilias, der Kampf um Troja, ist eine Mischung von Sympathie, Esprit und Gänsehaut, ein inspiratives Feuerwerk - ein Geschenk. Doch ja, die Geschichte ist schon spannend, viel Waffengeklirr auf beiden Seiten, viel Action, Mord und Totschlag - und viel Sex, mehr oder minder freizügig. Aber da war doch? Richtig! Das hölzerne Pferd, die versteckten Griechen, die geöffneten Tore, die Eroberung der Stadt, Totschlag, Verwüstung, Plünderung und Brandschatzung. Und, vor allem, was ist aus der schönen Helena geworden, um die so lange erbittert gekämpft worden war? Und was aus ihrem Lover, Paris, mit seiner Apfelwahl auf dem Ida der eigentliche Verursacher des ganzen Debakels? Damit Sie sich ein Bild machen können, erzähle ich Ihnen hier die Geschichte mit einer Auswahl der fulminantesten oder megacoolsten Highlights. Um dem Original Rechnung zu tragen, kommt Homer selbst mit der Ilias immer wieder zu Wort. Und wenn Sie erst einmal Ihre Antipathien gegen und vor allem Sympathien für einige Helden oder vielleicht auch Götter verteilt haben, wird die Geschichte Sie nicht mehr loslassen, denn Sie tauchen ein in ihr Schicksal. Es bleibt die Frage: Was heißt und zu welchem Ende werden Kriege geführt? Wie oft werden ganze Völker, die in Frieden leben, aufgewiegelt, in einen Krieg, in Tod und Zerstörung gezogen, den ihnen eine Religion, eine Ideologie, eine Politik, eine Utopie aufzwingt, weil Einzelne eigensüchtig ihren Willen hypertroph durchsetzen wollen? Die Quintessenz der Ilias: Was auch immer Du tust, tue es überlegt und bedenke das Ende eine Regel, die, missachtet, zu allen Zeiten viel Unheil angerichtet hat. Homer zeigt zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte alle Facetten dieser Missachtung. Seit dreitausend Jahren wiederholen sich die Vorgänge - bis heute.