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Long Bright River

an intense family thriller

163 Lesepunkte
Buch (kartoniert)
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The New York Times bestseller and Guardian Book of the Month

'This flawless masterpiece deserves to be a bestseller.' DAILY EXPRESS

'Tough, tense and twisty - but tender, human and deeply affecting, too ... I don't have a sister, but when I finished the book I called my brother, just to hear his voice.' LEE CHILD

'An outstanding crime novel.' PAULA HAWKINS, author of The Girl on the Train
_____________________________________
KENSINGTON AVE, PHILADELPHIA:

THE FIRST PLACE YOU GO FOR DRUGS OR SEX.
THE LAST PLACE YOU WANT TO LOOK FOR YOUR SISTER.

Mickey Fitzpatrick has been patrolling the 24th District for years. She knows most of the working women by name. She knows what desperation looks like and what people will do when they need a fix. She's become used to finding overdose victims: their numbers are growing every year. But every time she sees someone sprawled out, slumped over, cold to the touch, she has to pray it's not her sister, Kacey.

When the bodies of murdered sex workers start turning up on the Ave, the Chief of Police is keen to bury the news. They're not the kind of victims that generate a whole lot of press anyway. But Mickey is obsessed, dangerously so, with finding the perpetrator - before Kacey becomes the next victim.
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'A remarkable, profoundly moving novel about the ties that bind and the irrevocable wounds of childhood. It's also a riveting mystery, perfectly paced. I loved every page of it.' DENNIS LEHANE

'Outstanding . . . an intense family thriller . . . The clever plot and involving characters set a high standard for this new year.' DAILY MAIL

'This is a thrilling and heartbreaking exploration of the strain the opioid crisis puts on families. A masterpiece.' DAILY MIRROR

Produktdetails

Erscheinungsdatum
08. Januar 2020
Sprache
englisch
Seitenanzahl
464
Autor/Autorin
Liz Moore
Verlag/Hersteller
Produktart
kartoniert
Gewicht
575 g
Größe (L/B/H)
234/156/35 mm
Sonstiges
Trade paperback (UK)
ISBN
9781786331632

Portrait

Liz Moore

Moore, Liz

Liz Moore is the author of the acclaimed novels Heft, recently optioned as a feature film, and The Unseen World, which was optioned for television. A winner of the 2014 Rome Prize in Literature, she lives in Philadelphia.

Pressestimmen

Every so often a thriller comes along that is so remarkable that it transcends genre and Long Bright River is one such book. The mystery at its heart is absorbing, thoughtful and perfectly paced and Mickey is a flawed heroine who it's easy to root for. But the fourth novel from acclaimed American writer Moore is also heartbreakingly profound in exploring the strain put on families and entire communities by the opioid crisis in US cities. It exposes the way addicted parents' broken promises inflict childhood wounds that never heal. But it also gives hope that familial bonds and community spirit can ultimately triumph. This flawless masterpiece deserves to be a bestseller. Daily Express

Besprechung vom 03.02.2020

Wo man zur Welt kommt, um zu scheitern

Zombies in der Zeitschleife: Liz Moore verknüpft in ihrem fulminanten Roman "Long Bright River" einen Kriminalfall mit der Geschichte einer kaputten Familie.

In den vergangenen drei Jahren sind in Philadelphia rund dreitausend Menschen an einer Überdosis gestorben. Vertreter des städtischen Gesundheitsamts schätzen, dass Zehntausende Einwohner süchtig nach Opioiden sind. Epizentrum der Krise ist ein Bezirk, welcher einst als Bastion der Arbeiterklasse bekannt war, inzwischen jedoch im Ruf steht, der größte Drogenmarkt der Ostküste zu sein - Kensington.

Nachdem 2017 die Rekordmarke von mehr als tausendzweihundert toten Junkies erreicht war, haben Vertreter der Stadt Initiativen gestartet, Maßnahmen ergriffen und Pläne geschmiedet, um die Misere in den Griff zu kriegen. Das magere Ergebnis: hundert Tote weniger im Folgejahr. Die Zahlen für 2019 liegen zwar noch nicht vor, aber von offizieller Seite lässt man verlauten, es sei kein großer Fortschritt zu erwarten.

Wer sich daranmacht, eine Geschichte zu erzählen, die in dieser Todeszone spielt, wandelt auf Sisyphos' Spuren. Denn in Kensington gleichen sich nicht nur die zugemüllten Brachflächen und verrammelten Fenster; auch die dort gestrandeten Fixer drehen sich irgendwann alle im selben Teufelskreis. Viele suchen einen Therapieplatz, schaffen es allerdings nicht, sich aus dem Netz deprimierender Wiederholungen freizukämpfen: Geld organisieren, Drogen beschaffen, ins Nirwana abdriften.

Die amerikanische Autorin Liz Moore, Jahrgang 1983, hat es auf sich genommen, für ihren vierten Roman "Long Bright River" in diesen Limbo zwischen Diesseits und Jenseits einzutauchen. Das Ergebnis gehört zum Besten, was die Kriminalliteratur in den vergangenen Jahren zu bieten hatte. Mickey, Anfang dreißig, arbeitet als Streifenpolizistin in Kensington. Sie hat das Zeug, nicht jedoch den Willen zur Ermittlerin, da sie während der täglichen Touren ihre kleine Schwester Kacey im Blick behalten möchte. Früher waren die beiden ein verschworenes Duo, heute reden sie nicht mehr miteinander. Kacey hat sich als Jugendliche ihre erste Überdosis gespritzt und findet seither keinen Weg aus jenem Abgrund zwischen Straßenstrich und Drogensucht, in dem sie langsam zu verschwinden droht. Dann ist sie eines Tages tatsächlich nicht mehr aufzufinden, während ein Serienkiller eine junge Prostituierte nach der anderen ermordet. Von hier an entfaltet sich die Story in zwei Richtungen: Zum einen blickt Mickey in die Vergangenheit und erzählt ihre nicht leicht zu verdauende Familiengeschichte, zum anderen schaut sie nach vorn, sucht ihre Schwester und jagt den Mörder.

Laufend stellt Moore ihr Gespür für Rhythmus und Sprachökonomie unter Beweis. Betritt Mickey ein ungeheiztes, verlassenes Haus, reicht eine gegen jede Intuition gebürstete Randbemerkung, um den Leser zu beunruhigen: "Kälte in geschlossenen Räumen ist meiner Meinung nach noch schneidender als die Kälte im Freien." Wenn sie anschließend Schritt für Schritt die Zimmer erkundet, entsteht der Eindruck, man verfolge Schnitt für Schnitt eine Filmsequenz.

Sie baut mehrere Sätze hintereinander gleich auf, wobei die daraus entstehende Monotonie signalisiert, dass bald der unweigerliche Kippmoment folgt: "In einem Badezimmer fehlen Klo und Wanne: Es sind nur noch zwei gähnende Löcher im Boden vorhanden. In einem Schlafzimmer sehe ich ein altes Sofa, einen Haufen Zeitschriften und gebrauchte Kondome herumliegen. In einem anderem liegt eine Matratze auf dem Boden, und an der Wand hängt eine Schiefertafel mit einer Kinderzeichnung."

Überhaupt die Kinder. Sie nehmen im Plot breiten Raum ein, sowohl konkret - Mickeys Verhältnis zu ihrem kleinen Sohn wird ausführlich geschildert - als auch metaphorisch: Nachdem der Roman mit einer Toten eingesetzt hat ("An dem Gleis entlang der Gurney Street liegt eine Leiche"), endet er mit der Geburt eines Babys ("Es öffnet den Mund. Es trinkt"). Gleichwohl beschreibt Moore damit keinen Bogen von furchtbarem Leid zu strahlender Hoffnung, denn das Neugeborene ist das Kind einer Heroinabhängigen.

Erst stößt es Klagelaute aus, dann kreischt es vor Schmerzen und erhält aus einer Pipette Medizin gegen die Entzugserscheinungen. Eine janusköpfige Szene, die uns daran erinnert, dass man in Kensington auf die Welt kommt, um zu scheitern. Wer sich wie Mickey dagegen auflehnt und tagein, tagaus den immer gleichen Kampf gegen Mörder und korrupte Kollegen kämpft, endet auf verlorenem Posten: "Mir fällt absolut niemand ein, den ich anrufen könnte, und schlagartig wird mir bewusst, wie unsäglich allein ich bin."

Dazu trägt entscheidend bei, dass sich die Figuren zum großen Teil an Nicht-Orten aufhalten. Mit diesem Begriff bezeichnet der französische Ethnologe Marc Augé Räume, die kaum zum Verweilen einladen, sondern als Durchgangsstationen fungieren. Es fehlt ihnen an Profil und Identität, sie sind anonym und lösen beim Besucher das Gefühl aus, zu vereinsamen. Verlassene Häuser, in denen sich Junkies einen Schuss setzen, das Polizeiauto, dessen Insassen sich während des Dienstes ausgeliefert sind, oder die McDonald's-Filiale, wo Mickeys Sohn seinen Geburtstag feiert: Moore versteht es vorzüglich, mit Hilfe des Schauplatzes die Stimmung herunterzuregeln. Schon nach wenigen Seiten mag der Leser Aristoteles' berühmtem Diktum nicht mehr beipflichten, wonach wir uns über den Zustand des Barbarentums erheben, sobald wir in der Stadt leben.

Die von Moore erzählte Geschichte spielt an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit, sie ist bevölkert von bestimmten Figuren, die bestimmten Beschäftigungen nachgehen. Und doch wirkt das Geschehen wie eine perfekt komponierte Allegorie. Einmal sagt Kacey, Drogensucht fühle sich an wie eine Zeitschleife. Was sie verschweigt, ist, dass sie erst dann wirklich in Unendlichkeit aufgehoben sein wird, wenn sie stirbt. Für Mickey ist ihre Schwester längst eine Art Zombie: "Es fällt mir im Grunde sogar schwer, mir Kacey nicht tot vorzustellen." So handelt der Roman im Kern von dem verzweifelten Versuch, das erlöschende Lebenslicht einer wandelnden Toten wieder anzufachen.

KAI SPANKE

Liz Moore: "Long Bright River". Roman.

Aus dem Englischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann.

C. H. Beck Verlag,

München 2020.

414 S., geb.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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