Zunächst bin ich nur schwer in die Geschichte reingekommen. Der Schreibstil war mir zu einfach, zu schnell und ließ dadurch keine Tiefe zu.
Die Charaktere reagierten auf manche Situationen auch nicht wie junge Erwachsene, sondern mehr wie pubertierende Teenager, die ihre Gefühle nicht unter Kontrolle haben. Diese Intensität der Gefühle, die guten, aber auch die schlechten, machte es schwer mitzukommen. Vieles war überspitzt und erzeugte nur für einen kurzen Moment Spannung.
So ging es leider eine ganze Weile. Es geschah nicht viel, was die Story voran brachte, das ewige Hin und Her (das mir auch bei Culpa Mía schon aufgefallen war) empfand ich als eintönig und hätte ich Geld erhalten für jedes Mal, wenn Nick und Noah anfingen zu streiten, wäre ich jetzt reich.
Nachdem ich Culpa Mía sehr gemocht habe, war ich hier erst einmal enttäuscht. Dennoch hoffte ich auf Besserung. Die zum Glück auch kam.
Der Schreibstil wurde besser, die Geschichte nahm an Fahrt auf und nach dem zähen Anfang konnte ich endlich sagen, dass ich angekommen war. Die Spannung stieg!
Nick und Noahs Beziehung ist hochgradig toxisch - Nick ist besitzergreifend, kontrollsüchtig und Noah ist naiv, sprunghaft und manchmal recht kindisch - alles in allem eine wandelnde Red Flag. Und genau das machte es letztendlich auch aus. Die Spannungen zwischen den Charakteren waren einfach nicht zu leugnen und ließen einen unweigerlich mitfiebern.
Die letzten gut 100 Seiten habe ich an einem Stück weggesuchtet.