Montegiardino ist ein kleines Nest, da fallen Touristen und andere Besucher des Dorfes sofort auf. So auch der Mann, der seine Runden um den Marktplatz dreht. Aussergewöhnlich ist, dass dieser Fremde den Einwohnern Angst macht. Commissario Luca versucht die Sache zu entschärfen und sich dem Fremden anzunähern, doch auch er findet nicht allzu viel über ihn heraus.
Luca hofft, dass alle die Ruhe bewahren, denn er hat genug zu tun. Erst muss er in einem Nachbarschaftsstreit wegen einem lauten Hahn vermitteln, dann werden Gänse umgebracht - anstatt der Hahn, wie von jemand angekündigt - und später wird ein deutscher Wanderer angeschossen. Als Luca bemerkt, dass Wanderer dem unruhestiftenden Fremden vom Marktplatz ähnelt, ist er in Alarmbereitschaft. Der Fremde selbst hat immer noch die Ruhe weg.
Es gibt natürlich ein Wiedersehen mit den bekannten Charakteren wie den Barbetreibern und -besuchern, Lucas Tochter Emma und seiner Partnerin Chiara. Um diese muss sich Luca und Vice-Questora Aurora Mair bald sorgen.
Auch dieser vierte Band ist wieder sehr spannend. Ich vermutete bald, auf wen der Fremde wartet und lag damit richtig. Doch was dahintersteckt wird und woher sich diese Menschen kennen, kam erst am Ende aus, und so blieb die Neugier und der Spannungsbogen beim Lesen stets hoch.
Paolo Riva rollt die Geschichte des stummen Fremden, der eigentlich viel zu erzählen hätte, quasi von hinten auf. Der Krimi ist toll geplottet. Mir gefällt, wie der Autor sich immer auf das Wesentliche beschränkt und nicht noch viele weitere Nebenstränge am Laufen hat. Das einzig Negative daran: man hat die Krimis somit viel zu schnell ausgelesen und muss wieder ein Jahr auf den nächsten Band warten. Ich könnte noch sehr viel mehr Zeit in Montegiardino verbringen.
Fazit: Ein kreativer Fall und erneut äusserst unterhaltend.
4 Sterne.