Ich bin fasziniert von der düsteren und alptraumbelasteten Geschichte. Es gab Momente beim Lesen, da ist mir eiskalt der Rücken heruntergelaufen. Doch genau dieser Aspekt hat der Geschichte ihren eigenen Vibe verliehen. Die Storyline geht geschickt weiter und man findet sich einer unmöglichen Aufgabe und vielen Fragen gegenüber. Das ist sehr spannend und teilweise auch gruselig. Die Protagonisten waren großartig. Nemesis hat sich von all den Zwängen befreien können, die sie zurückgehalten haben, was sehr erfrischend und unterhaltsam war. Zugleich habe ich mit ihr mitgelitten und konnte mich gut in ihre Figur hineinversetzen. Mercy hingegen musste mehrere Rückschläge einstecken und sich erst selbst verlieren, um eine realistische Chance auf Wachstum zu haben. Seine Entwicklung war wohl mit die authentischste und herzzerreißendste, die ich in diesem Buch erlebt habe. Die Liebesgeschichte war stark. Teilweise hat es wehgetan, zu sehen, wie die Personen untereinander leiden, und zugleich war es auch inspirierend zu beobachten, wie sie zusammenwachsen. Die Liebesgeschichte der beiden ist wirklich nicht leicht und steckt voller schmerzhafter Erfahrungen, doch genau das macht sie so authentisch. Die Nebenfiguren haben der Geschichte Leben eingehaucht und uns ab und zu in den Wahnsinn getrieben. Ich muss sagen, dass es viele zwischenmenschliche Entwicklungen gab, die der Geschichte gut getan haben. Vor allem, weil wir keine direkten Klischees haben, was ich spannender finde, als erwartet. Jeder Böse kann gut sein, und jeder Gute vielleicht doch böse. Es ist faszinierend zu sehen, wie die Figuren ihr wahres Gesicht zeigen und die Geschichten dahinter. Das Ende war unerwartet und definitiv anders aufgebaut, als man es gewohnt ist. Es gab keinen großen Knall, sondern vielmehr kleine gesetzte Akzente, die im Zusammenhang alles verändern. Insgesamt betrachtet hat mir das Buch und seine letzten Seiten sehr gut gefallen. Ich gebe der Geschichte 4,5 Herzen.