"Nachtflut" von Stina Westerkamp ist als Taschenbuch bei Ullstein erschienen und hat 368 Seiten.
Das farbenfrohe Cover entspricht zwar nicht meinem persönlichen Geschmack, sticht jedoch aus der Masse hervor und macht definitiv neugierig!
Ein Deich droht zu brechen, eine Sturmflut naht! Die Bewohner des betroffenen Gebiets sollen evakuiert werden, doch nicht alle folgen den Anweisungen der Hilfskräfte. Elisa, die seit dem Ertrinken ihrer Schwester an ständigen Panikattacken leidet und medikamentenabhängig ist, verlässt ihr Haus erst inallerletzter Minute. Als sie aufbrechen will, stellt sich heraus, dass auch ihre Nachbarn noch vor Ort sind. Dann, plötzlich, bricht der Deich und die 3 sind eingeschlossen. Doch auch aus der nahegelegenen JVA droht Unheil - schnell überschlagen sich die katastrophalen Ereignisse ...
Stina Westerkamp hat mich mit ihrem Schreibstil gekonnt gefesselt und überzeugt. Das Geschehen ist rasant, die Charaktere sind authentisch gezeichnet und durch die wechselnden Erzählperspektiven gibt es permanent kleine Cliffhanger, auf deren Auflösung ich ständig dringend gewartet habe!
Elisa selbst war mir leider nicht so sehr sympathisch, sie hat einige Eigenschaften, die mich nervten und so fiel es mir bisweilen schwer, mit ihr zu leiden, auch wenn ich ihre Situation durchaus nachvollziehen konnte.
Dadurch, dass Gefahr aus der JVA im droht und auch die Nachbarn ein düsteres Geheimnis bergen, ist die Stimmung nicht nur düster aufgrund der Wetterlage, sondern geradezu bedrohlich - also tauschen mögen hätte ich keineswegs, ich war froh, dass ich diesen packenden, unbedingt lesenswerten Thriller vor dem gemütlich flackernden, warmen Kaminfeuer genießen konnte...!