Schonungslos deckt das Autorenkollektiv Tiqqun die enge Verbindung zwischen dem Konzept der Kybernetik und den Techniken der Kontroll- und Kommunikationsgesellschaften auf. Mit seinem Imperativ der Zirkulation von Waren und Informationen und unter dem Alibi von Liberalismus und Demokratie ist der »kybernetische Kapitalismus« zu der gegenwärtig alles beherrschenden Ideologie geworden. Wie immer die Alternativen lauten, ein Jenseits von Tausch und Akkumulation wird mit einfachen Reformkonzepten nicht zu erreichen sein. Vielmehr bedarf es, so Tiqqun, radikaler Mittel von Widerstand und Revolte: Kurzschluss und Abklemmen von Knotenpunkten, Verlangsamung und Fehlleitung - Taktiken einer notwendig diffusen Guerilla.
Nach Jahren des ungebremsten Wachstums von Social Media und Plattformkapitalismus erweist sich der hier wiederaufgelegte Text des Autorenkollektivs Tiqqun aktueller denn je.
»Mit dem Begriff des kybernetischen Kapitalismus lässt sich erstaunlich genau beschreiben, was nach dem durch die Krise des Finanzkapitals eingeläuteten Ende des neoliberalen Regulationsregimes nun zukünftig unter den Leitbegriffen Sicherheit, Kontrolle und Nachhaltigkeit durchgesetzt werden soll. Mit dem Tiqqun-Essay Kybernetik und Revolte liegt ein Vorschlag zum Widerstand in deutscher Übersetzung vor, der bisher leider viel zu wenig beachtet wurde. « Hans-Christian Dany, springerin
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