ERST DENKEN, DANN REDEN
Diesen Satz habe ich schon oft gehört doch erst durch dieses Buch wurde mir wirklich bewusst, was er bedeutet.
Denkst du darüber nach, wie das, was du sagst, bei deinem Gegenüber ankommt? Fühlst du dich mit dem, was du sagst, wohl?
Diese und ähnliche Fragen beleuchtet Elisabeth Haag in ihrem Buch. Sie beschäftigt sich dabei nicht nur mit Sprache und Kommunikation, sondern auch mit Themen wie Gefühlen, Gedanken, Empathie und Entschleunigung.
Ihren Schreibstil empfand ich als angenehm und gut lesbar. Allerdings wurde mein Lesefluss gelegentlich durch einige wissenschaftliche Begriffe wie Kohärenz oder diametral unterbrochen. In solchen Momenten musste ich oft zum Handy greifen, um die Begriffe nachzuschlagen und besser zu verstehen.
Dennoch konnte ich persönlich viel aus dem Buch mitnehmen. Besonders hängen geblieben ist bei mir die Erkenntnis, dass wir Menschen dazu neigen, vorschnell zu interpretieren anstatt zunächst einfach zu beobachten. Auch der Gedanke, dass man sich beim Bitten über den tatsächlichen Anspruch hinter der Bitte im Klaren sein sollte, hat mich sehr angesprochen.
Elisabeth erklärt anschaulich, was den Menschen und seine Sprache ausmacht. Sie zeigt auf, dass ein liebevoller Umgang mit anderen nur möglich ist, wenn man mit sich selbst im Reinen ist und sich selbst wertschätzt. Auch das aktive Zuhören wird thematisiert eine Fähigkeit, die man erlernen kann und die für gelingende zwischenmenschliche Beziehungen essenziell ist.
Im Rahmen meines Studiums habe ich bereits das Konzept der gewaltfreien Kommunikation im Konfliktmanagement kennengelernt. Daher hat mich das Buch sowohl inhaltlich als auch in Bezug auf Titel und Klappentext nicht enttäuscht. Ich finde es sehr wertvoll. Wer gerne Sachbücher mit einem etwas gehobeneren sprachlichen Niveau liest, wird in diesem Buch viele hilfreiche Impulse entdecken.