Mit "Kiwi& Co" hatte ich die wunderbare Gelegenheit, Neuseeland kennenzulernen und damit lesend ans andere Ende der Welt zu reisen - etwas, das zur Zeit nicht möglich und umso mehr eine Bereicherung ist -"Fernlesen" statt in die Ferne fahren. Die Autorin beschreibt das Land und seine Bewohner aus der Sicht der deutschen Zuwanderin. Dies gelingt ihr auf eine sehr anschauliche und humorvolle Weise. Es gab nicht wenige Stellen, bei denen ich herzlich lachen konnte. Als Leser durfte ich den allmählichen und nicht immer ganz einfachen Prozess des Heimischwerdens bei den Kiwis miterleben. Entzückt haben mich die besonderen Gewohnheiten des Inselvolkes. Sei es die Meisterschaft im Heimwerken, die Leidenschaft für Gartenpflege, Rugby oder Barbecue, das eher einfache und sparsame, aber gesellige Leben. Das Land wird sehr sympathisch gezeichnet, dennoch auch nicht ausgespart, dass auch manches gewöhnungsbedürftig ist, wie zum Beispiel das Nichtverschließen der Häuser oder aber die warmen Temperaturen zur Weihnachtszeit. Vor allem die Schilderung des Erdbebens 2011 war sehr eindrucksvoll und hat gezeigt, dass in die grüne Idylle dieses Landes schon mehrfach Not und Leid eingekehrt ist, dass Hamstereinkäufe und Rationierungen auch zu anderen Zeiten und in anderen Ländern längst einmal an der Tagesordnung waren.
Eine schöne Überraschung am Ende des Buches sind die neuseeländischen Rezepte, die ich gerne einmal ausprobieren möchte.
Auf dem heimischen Balkon sitzend, durfte ich mit Kiwi&Co viel über Neuseeland erfahren. Sollte man wieder unbeschwert reisen können - es steht nun mit auf meiner To-do-Liste. Die Lektüre bekommt eine klare Leseempfehlung von mir. Ideal für alle, die zuweilen das Fernweh packt.