Nach "Unorthodox" das zweite Buch der starken jungen Frau aus Williamsburg. Deborah Feldman hat es geschafft und wohnt mit ihrem Sohn in einer eigenen Wohnung. Sie muss den Schein nach wie vor aufrecht erhalten, damit eine Scheidung, die unter chassidischen Juden nicht nur sehr schlecht aufgenommen, sondern in der Regel auch unter allen Umständen zu vermeiden versucht wird, erfolgreich ein kann. Deborah kämpft weiter in diesem Buch, um sich wirklich zu befreien. Was ihr dabei auch wichtig ist: Ihre Wurzeln zu ergründen, zu verstehen, sich selbst dabei zu finden und so begibt sie sich nicht nur räumlich auf eine weite Reise, sondern auch in ihren Gedanken, Gefühlen und Taten.Deborah Feldman ist eine unglaublich mutige und starke Frau. Natürlich hat sie Schwächen, Probleme und kämpft immer wieder mit sich selbst, aber ihre Geschichte ist so unglaublich, dass man dieser Frau einfach den größten Respekt zollen muss. Sie schreibt ehrlich und offen, hält mit nichts hinterm Berg, macht sich regelrecht nackt vor den Augen des Lesers. Eine weiteres Plädoyer für den Feminismus, wie es schon "Unorthodox" war.Ich bin als Leser voll versunken in Ihre Gedankenwelt, in Ihre Ängste, staune immer wieder über ihren Mut und Tatkraft. So eine Geschichte muss einfach erzählt werden und ich bin Deborah Feldman wirklich dankbar, dass sie uns ihre Geschichte anvertraut hat. Obwohl ich auf den ersten etwa 100 Seiten ein paar Probleme hatte wieder bei ihr anzukommen, hat mich ihr Leben doch sehr bald so gefesselt, dass ich kaum aufhören konnte zu lesen. Hut ab vor dieser Persönlichkeit! Ich hoffe auf weitere Bücher dieser Autorin.