Highland Happiness - Die Schmiede von Kirkby

3,5 Sterne Das war doch wieder ein netter Ausflug nach Kirkby. Charly und Brodie sind auf den ersten Blick zwei völlig unterschiedliche Charaktere, fast schon, wie Hund und Katz. Aber das täuscht. Nachdem ich mit beiden warm geworden bin, sind sie mir doch schnell ans Herz gewachsen. Außerdem stehen hier Vorurteile auf der Agenda. Sie wurden mir eingehend, auf eine sehr offensichtliche Weise gezeigt. Manchmal kam es mir glatt überspitzt vor. Auf die Art: immer noch eine Schippe drauf. Aber ganz ehrlich, davor ist einfach niemand gefeit. Ausschlaggebend ist die Fähigkeit der Reflexion und Lernbereitschaft, und auch das wurde hier nicht vergessen. Besonders gut hat mir gefallen, dass ich das Buch ohne Vorkenntnisse lesen konnte. Ja, die anderen Paare kommen hier vor, aber nicht so, dass ich das Gefühl hatte, etwas Wesentliches zu verpassen. So gefällt mir das. Insgesamt hat mich die Geschichte sowohl menschlich als auch tierisch gut unterhalten.

Kirkbys Pferdetherapiezentrum hat einen neuen Hufschmied, doch dieser sorgt für einigen Wirbel. Denn während Marlin und Rupert Fraser hinter der Bewerbung von Charly MacRae einen Mann erwarten, taucht in Kirkby eine junge, flippige Frau auf. Natürlich sind da erst mal Vorurteile vorprogrammiert. Doch Charly steht im wahrsten Sinne ihren Mann, und zeigt den Fraser-Männer wo der Nagel hängt bzw. das Hufeisen. Nach und nach kann sie beweisen, dass Hufschmied kein reiner Männerberuf mehr ist und so kann sie durch ihr Verständnis für das Pferd, auch das misstrauischste Herz erobern. Auch das erste Aufeinandertreffen zwischen der flippigen Charly und dem eher versnobten Brodie, trieft vor Missverständnissen und heizt die Gerüchteküche in Kirkby ganz schön ein. Denn plötzlich soll es eine Landstreicherin rund um Kirkby geben, die die Halsbänder der armen Windhunde von Brodie stehlen wollte. Doch Kirkby wäre nicht Kirkby, wenn es nicht zusammenhalten würde und sich auch gleichzeitig ein kleines bisschen über die Gerüchte und seinen Verursacher amüsieren würde. Es ist immer wieder schön in das kleine schottische Highland-Dorf zurückzukehren und mit jedem neuen Band alte und neue Bewohner kennenzulernen und in sein Herz zuschließen. Charlotte McGregor schafft es uns auf eine Wohlfühlreise mitzunehmen und gleichzeitig alltägliche Themen mit einzubringen. Denn jeder Bewohner Kirkbys hat sein eigenes Päckchen zutragen und vielleicht auch mit Vorurteilen zu kämpfen. Gerade die gegensätzlichen Charaktere in diesem Band zeigen, was alles möglich ist, wenn man bereit ist über den eigenen Tellerrand hinaus zusehen. Ich hoffe sehr der Autorin gehen so schnell die Ideen für mein liebgewonnenes Kirkby nicht aus. Schade das es Kirkby nur in den Geschichten von Charlotte McGregor gibt, denn ich würde sofort dort hinreisen und vielleicht für immer bleiben.